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Die Zukunftsmacher

Die Zukunftsmacher

Titel: Die Zukunftsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Haining
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ausstrahlen lassen. Vielleicht auch auf der Erde. Du wirst eine Symphonie komponieren. Es wird sich lohnen.« Seine Stimme war hart. »Komm, wir werden Testaufnahmen machen. Wenn sie zufriedenstellend sind, unterzeichnen wir einen Kontrakt.«
    Grannd ging zu der Tür, die in einen schalldichten Raum führte. Er erwartete, daß Kerac ihm folgte. Kerac blieb sitzen.
    Brondar mußte Gewalt anwenden.
     
    Kerac stand vor einer Reihe komplizierter Tongeräte. Grannd fluchte über einen Wirrwarr von Instrumenten im Aufnahmeraum. Die Jupiter-Beamten saßen in einer verglasten Kabine und beobachteten alles. Brondar, der auf viel Geld hoffte, war auch noch da.
    Eine dünne Tonspule wurde eingelegt. Grannd schaute hoch. »Wenn ich das Signal gebe, fängst du an zu spielen. Bist du bereit? Ruhe, bitte.«
    Eine Pause. Dann kam das Signal.
    Kerac spielte, wie er nie zuvor in seinem Leben gespielt hatte. Er spielte die Melodie zuerst langsam. Mit jedem weiteren Mal wurde er schneller, noch schneller, höher und schriller. Er wiederholte es achtmal. Und jedes Mal war es eindringlicher als das vergangene. Beim achtenmal schwang unhörbar eine Aufforderung mit.
    »Gut!« Grannd schaltete die Bandübertragung aus. »Du bist sehr talentiert. Das wird uns viel Geld einbringen.«
    Kerac wirkte amüsiert. »Was finden Sie an meiner Musik denn so interessant?«
    »Interessant?« Der Tonmeister klopfte sich auf die Brust. »Deine Musik bewirkt hier etwas – hier drinnen.«
    »Wird sie den anderen denn auch gefallen? Den Arbeitern?«
    »Du hast doch gesehen, was sie bei den Leuten angerichtet hat, die Utana trinken und Oama rauchen. Wenn sogar sie die Musik mögen, dann wird sie jedem gefallen.«
    »Ich bin da nicht so sicher.«
    Grannd sagte verärgert: »Ich werde es dir beweisen.« Er nahm die Tonspule heraus, setzte sie in einen anderen Apparat ein, und sagte: »Wir haben in jeder Straße der Stadt Lautsprecher.«
    »Ja. Sie sind mir schon verschiedentlich aufgefallen.«
    »Ich werde jetzt deine Musik sofort über diese Lautsprecher ausstrahlen lassen. Dadurch werde ich dir beweisen, daß du bei den Arbeitern, überhaupt bei jedermann ankommst.«
    »Und vergiß nicht«, warf Brondar ein, »daß ich ihn entdeckt habe.«
    Grannd drückte auf eine Taste; die Tonbandspule drehte sich. »Wenn du willst«, sagte er zu Kerac, »kannst du auf die Straße gehen und deine Musik über die Lautsprecher hören.«
    Kerac nickte zustimmend und eilte zur Tür, gefolgt von Brondar. Draußen, in der kühlen Nachtluft, hielt er lächelnd an. Er drehte sich zu Brondar um. »Wollen wir in die Utana-Kneipe gehen und dort zuhören?«
    Kerac fühlte, wie der Wind seinen Umhang aufblähte. »Gut, sehr gut«, sagte er, als sie zusammen durch die Straßen gingen. »Heute nacht weht ein starker Ostwind.«
    In dieser Nacht klang die Musik verändert, als sie aus den Lautsprechern dröhnte. Es war zwar die gleiche Musik, die Kerac leise in den Hügeln gespielt hatte, doch nun war sie ungeheuer verstärkt. Sie drang aus der Jupiter-Stadt, wurde vom Wind erfaßt und über die Hügel getrieben wie ein Schwarm Heuschrecken. Dort senkte sie sich wie ein gewaltiger aus Hypnose gewebter Vorhang auf die Höhlen hinab.
    Innerhalb von fünf Minuten waren die Pfade, die Gänge, die Hügel und die Bergspitzen eine einzige wimmelnde, kriechende Masse aus amöbenartigen Wesen, die einer gewaltigen Woge gleich, sich ins Tal wälzte. Sie überquerte den Strom, schwappte über die Highways, magisch angezogen von der Musik.
    Nicht nur die Schwarze Rasse stand unter Bann. Jeder Jupiter-Bewohner war wie erstarrt und lauschte der außerordentlich schönen Musik.
    Das »Marsbeben« schob sich mit zunehmendem Getöse über die Hügel. Die Musik wurde immer schriller und immer schneller. Sie machte wahnsinnig und sandte eine elektrisierende Welle nach der anderen durch die Luft.
    Kerac stand nahe dem Hinterausgang der Utana-Kneipe. Brondar war neben ihm. Das »Marsbeben« hörte auf, als die Schwarze Rasse sich näherte. Irgendein Instinkt befahl ihnen still zu sein.
    Die ganze Stadt schien unbelebt bis auf das plötzliche eilige Schurren, das durch die fremdartigen Wesen am Rande der Stadt verursacht wurde.
     
    Kerac wartete. Er war bereit, im nächsten Moment zu flüchten.
    Nar, der Besitzer der Kneipe, war gerade damit beschäftigt, eine Flasche Utana abzufüllen. Er lauschte dabei wie in Trance auf die Musik und das eigenartige Geräusch von den Bergen. »Marsbeben«, grunzte er.
    Die

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