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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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unnütz gewordenen Schild ließ er im gleichen Atemzug fallen. Sofort darauf verpasste er diesem mit der eigenen Klinge einen gezielten, abwärts geführten Hieb zur Rückenpartie.
    Das Kettenhemd des Getroffenen klirrte bei dem Aufprall, und dieser ächzte vor Schmerz, doch war die Schutzkleidung dicht genug, um einen Großteil der Schlagwirkung abzuhalten. Statt einer tiefen Wunde zeichnete sich lediglich ein breiter, rötlicher Striemen dort ab, wo der Harnisch auseinander gerissen war. Trotz seiner Beeinträchtigung schwang der Mann sein Schwert nun seitlich gegen den Ork, wobei er seine Furcht und die Wut über seine Behinderung lauthals herausschrie. Seine trägen Bewegungen glichen allerdings mehr einem Akt der Verzweiflung und beinhalteten nur noch geringe Aussichten auf Erfolg.
    Ogrey parierte mit seiner Klinge und stach diese sogleich darauf in den ungeschützten Bauch seines Widersachers hinein. Dieses Mal begnügte er sich nicht mit einem oberflächlichen Treffer, sondern versenkte seine Waffe so tief, dass der Großteil der Schneide nicht mehr zu sehen war. Als er seinen Stahl anschließend wieder herauszog, war dieser gefärbt von der roten Farbe des Lebenssaftes des Sterbenden, woraufhin das Blut auf seine klobigen Finger und Handgelenke heruntertropfte.
    Nachdem sein Gegner schließlich reglos am Boden lag, löste er endlich den störenden Schaft der Hellebarde aus seinem Schild. Danach suchte er sich in der Nähe ein willkommenes Opfer aus und schleuderte das schwere Geschoss energisch in dessen Richtung. Zwar flog die Waffe nicht so gut wie ein eigens zu diesem Zweck gefertigter Speer, doch fand sie dennoch ihr Ziel und bohrte sich dem feindlichen Krieger in die Brust. Ogrey war zufrieden darüber, dass er in seinem Alter noch immer zu einer solchen Kraftäußerung fähig war.
    Nachdem die vorderste Linie der rhodrimischen Armee durchstoßen war, ging es für den Schlachtkeil wesentlich leichter voran. Die Kämpfer, die sich an der sich verjüngenden Spitze befanden, schlugen, hackten und hämmerten nach allem, was sich bewegte. Unaufhaltsam rissen sie eine Schneise in die Masse der Feinde, die ein immer höheres Maß an Toten und Verstümmtelten zu beklagen hatten, woraufhin die Nachfolgenden dem Vormarsch Rückendeckung verliehen, in die Bresche hineinstießen und diese immer mehr verbreiterten. Wurde einer von ihnen verwundet oder erschlagen, rückte unverzüglich ein anderer an seine Stelle, sodass die Formation immerzu intakt blieb.
    Wie ein riesiges, mit Stacheln bewehrtes Ungetüm der Tiefsee pflügten und wälzten sich die Ashtrogs durch das Meer der menschlichen Leiber und ließen einen immensen Blutzoll in ihrem Kielwasser zurück.
    Bald wurden die Reihen, welche die grünhäutigen Streiter durchdrangen, lichter. Statt geübter Soldaten stellten sich ihnen zusehends schlecht ausgebildete und teilweise mit einfachen Hacken und Mistgabeln bewaffnete Bauern entgegen, was ihr weiteres Vorankommen nicht eben erschwerte. Reichlich
    Unweit der Ashtrogs hatten sich derweil auch die Sorkshratts einen Brückenkopf tief innerhalb des Heeres der Menschen erstritten. Diese waren bei ihrem Tun allerdings ohne eine erkennbare Schlachtformation oder eine ausgeklügelte Taktik und ausschließlich durch rohe Gewalt vorgegangen. Dies hatte zur Folge, dass sie weitaus mehr eigene Verluste als beispielsweise die Ashtrogs zu beklagen hatten.
    Als Bullwai über das heillose Durcheinander der Körper und Köpfe hinweg nach links sah, erkannte er einen mit einer hellblauen Rüstung bekleideten Mann. Gerade in diesem Augenblick wurden auch dessen kurz geschnittenes, blondes Haar sowie sein dichter Bart sichtbar, denn eine Wurfaxt prallte gegen seinen Helm und riss diesen hinweg. Offensichtlich war der Soldat davon unverletzt geblieben, denn unverdrossen stieß er mit lauter Kehle Rufe aus. Damit sprach er seinen Mitstreitern Mut zu und forderte sie zum Durchhalten auf, womit deutlich war, dass es sich bei ihm um einen höheren Offizier handeln musste.
    Tatsächlich war es Halmon, der Heeresmeister, welcher für die Truppen, die vom See her ihren Angriff unternahmen, verantwortlich war.
    Der Häuptling bellte einen Befehl und schon schwenkte der Schlachtkeil herum, wie ein großes Schiff, das seinen Kurs bei schwerer See ändert.
    Bullwai kannte den Wert eines Anführers. Und da er sah, dass die Menschen trotz ihrer erheblichen Verluste noch immer überaus tapfer und aufopferungsvoll fochten, dachte er, dass der

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