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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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zurückzubleiben. Bald nach Beginn des Aufeinandertreffens sollten die mit jenem Auftrag Betrauten dann den waghalsigen Versuch starten, die Flammenbarriere zu durchstoßen und auf diese Weise den Gegner von der Flanke her zu überraschen.
    Er selbst hingegen wollte den Großteil der ihm ergebenen, etwa eintausend Streiter zunächst nach Süden und dann in einer großen Schleife um den Verlauf des Brandes herum führen. Dadurch hoffte er, dem Feind hernach auf möglichst breiter Front zu begegnen und die Vorteile einer Reiterei so gut es ging ausspielen zu können. Zweifellos jedoch hätte ein scharfer Ritt über den steilen Abhang hinweg geradewegs in die Reihen der Orks hinein – wie es seine ursprüngliche Absicht war – der Attacke noch weitaus mehr Schnelligkeit und Wucht verliehen.
    Das laut brodelnde Getrampel zahlloser Pferdehufe ließ den Bleichsteinwald erbeben, als die bewaffneten Recken über dessen südwestlichen, steil abfallenden Ausläufer hinweg fegten. Derweil leckten die Flammenzungen zur Rechten der Reiter weiterhin ungezügelt in die Höhe, während der Wind deren öligen Dunst nunmehr nach Osten trieb. Sie erkannten daher, als siedie gras- und gestrüppbewachsene Ebene erreichten, nicht viel mehr als ihre Nebenleute und das rötliche, Hitze und Qualm verströmende Hindernis. Im Sichtschutz der Flammenwand schlugen sie eine enge Kehre und machten sich an dieser entlang nach südlicher Richtung hin auf. Fast dreihundert Krieger ließen sie jedoch zurück, denn diese verblieben hoch zu Ross auf dem ersten Vorsprung des Höhenzuges. Dort schauten sie angespannt auf die laut knisternde Feuersbrunst zu ihren Füßen sowie ihren Landsleuten hinterher und warteten auf ihre Stunde.
    Der Hauptteil des Heeres passierte mit Herengard an der Spitze soeben in etwa die Mitte der Flammenlinie passiert. Trotz des Zugwindes, welchen der gestreckte Galopp mit sich brachte, spürten sie auf ihrer Haut die Wand aus massiver Hitze, die neben ihnen aufragte und wie mit gierigen Fingern nach ihnen zu greifen schien.
    Plötzlich schwirrten gefiederte Pfeile durch die alles, was dahinter lag, verhüllende Barriere. Obwohl die kurzen, krummen Geschosse zumeist schlecht gezielt waren, fanden doch mehrere von ihnen ein Ziel und bohrten sich in menschliche Schultern und Oberschenkel oder aber in die Flanken der Pferde. Die getroffenen Tiere bäumten sich daraufhin wiehernd auf, waren nicht mehr zu bändigen und sorgten für abgeworfene Reiter und reichlich Verwirrung in den eigenen Reihen.
    Auf jeden Fall war die Ankunft der Rhodrim längst entdeckt worden. Zudem war offensichtlich, dass genügend Feinde nicht mit der Erstürmung der Stadt und dem Kampf gegen Halmons Truppen beschäftigt waren. Dies gestaltete die Lage für die Menschen nicht eben einfacher, fachte aber den verzweifelten Zorn in ihren Herzen noch weiter an.
    Endlich hatten die Streiter des Fürstentums den südlichsten Zipfel des Feuers in einem sicheren Bogen umgangen. Nun sahen sie, dass sich ihnen eine sicherlich mehrere tausend Krieger starke Streitmacht in den Weg stellte. Speerträger mit kräftigen Armen bildeten deren vordere Reihen, und dahinter warteten zahllose Orks mit Schwert und Axt und Schild. Der Großteil derselben trug eine dunkle, auffallend gleichartige und damit uniformähnliche Kleidung.
    Irgendwo in der Mitte der Wesen ragte ein dunkelgrünes Banner in die Höhe. Auf diesem war nichts zu finden außer zwei stämmigen schwarzen Balken und einem jungen, mit seinen beiden Spitzen nach oben weisenden Mond darüber. Das Tuch war so groß, als wäre es für den Mast eines immensen Schiffes gefertigt, und wehte aufgrund seiner Schwere nur träge im leichten Westwind.
    Die gesamte Szenerie zeigte, wie beträchtlich die Entschlossenheit der Invasoren sein musste und wie sorgfältig und ernsthaft ihre Vorbereitung auf jenes Unterfangen war.
    Die Menschen waren verbittert, als sie die Stärke des Feindes erblickten. Dennoch waren sie nicht verzweifelt, und rasch gewannen ihr Mut und ihr Wille, ihre Heimat zu verteidigen und ihren zweifellos in Bedrängnis geratenen Kameraden beizustehen, die Oberhand. Nicht mehr als siebenhundert waren sie an der Zahl, und mehr als das Vierfache zählte ihr Gegner. Gleichwohl ließ sie hoffen, dass sie zu Pferde waren. Zudem war ihre Wut über die schlimme Lage sowie darüber, dass man ihre geheimen Pläne so schnell aufgedeckt hatte, mittlerweile so stark entfacht worden, dass jene dem Hass, der die Orks

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