Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)
Hinter dem Häuptling und seinen beiden Begleitern verbreiterte sich die Formation zunehmend, sodass letztlich ein keilförmiges Gebilde entstand. Uchnoth und Ogrey bildeten die Außenpositionender zweiten Reihe, sodass den erfahrenen, kampfstarken Anführern des Stammes die Schlüsselaufgaben zufielen.
Bullwai hatte auf einen Schild verzichtet und sich für Schwert und Dolch entschieden. Auf diese Weise gerüstet, traf er auf seinen ersten Gegner, einen hochaufgeschossenen Menschen, welcher einen Speer in beiden Händen hielt. Denselben stieß der Rhodrim sogleich wild, doch gleichzeitig wenig gezielt und geschickt nach vorne.
Mühelos wich der Ork als Antwort auf den Angriff zur Seite, lenkte den feindlichen Schaft mit seinem Dolch sicherheitshalber zusätzlich ab und führte danach sein Schwert mit einem kraftvollen Stich zum Kehlkopf seines Widersachers. Der Mann begann Blut zu husten, als die Klinge sein weiches Fleisch durchschnitt, und sank auf die Knie hernieder.
Bereits im nächsten Augenblick stellte sich dem Clanoberhaupt ein drahtiger Bursche mit wehenden dunklen Haaren und einem langen, leichten und dadurch elegant wirkenden Beidhänderschwert entgegen. Dieser hatte den Übermut seines Kameraden beobachtet und ging deshalb bedachter vor. Er ließ den Ork herankommen, machte einen schnellen Steppschritt zur Seite und brachte seinen vor Schärfe funkelnden Stahl mit einem seitlich geschwungenen Schlag in Richtung seines Gegners.
Bullwai trat rechtzeitig nach vorne und zur rechten Seite hin, sodass er sich von der tödlichen Waffe wegbewegte und nahe an den Schwertschwinger herangelangte. Energisch stieß er seine Klinge sogleich darauf zum Kopf des Menschen. Dieser schien jedoch über eine ausgezeichnete Reaktionsfähigkeit zu verfügen, denn er duckte sich und riss seine Waffe gleichzeitig ruckartig nach oben, sodass sie das heranzuckende Schwert des Feindes traf und ablenkte.
Die beiden Kontrahenten nahmen nun wieder den gewohnten Abstand ein, woraufhin sie die Klingen einige weitere Male mit reichlich Finesse auf beiden Seiten kreuzten. Der Häuptling der Ashtrogs war nun darauf bedacht, den rechten Moment abzuwarten und eine Blöße seines Gegners auszumachen. Zunächst ließ dies auf sich warten, doch dann ließ sich der Mann endlich zu einem überstürzten Angriff hinreißen. Zu diesem Zweck holte er weit aus und ließ seinen Stahl kopfüber nach unten sausen.
Bullwai wich nach links von der Schlagwirkung hinfort und setzte sein Schwert ohne viel Anstrengung über die ins Leere gesunkene Klinge des anderen, um sie für einen knappen Zeitraum zu blockieren. Dies genügte ihm völlig, um sich geschwind hinter den Feind zu bewegen und ihm mit dem langen, scharf geschliffenen Dolch in seiner Linken von hinten die Kehle zu durchtrennen.
Kraftlos und schwer blutend sackte der Sterbende hinab. Der Ork empfand Achtung für seinen Widersacher, denn dieser war zweifellos ein guter und tapferer Kämpfer gewesen.
Beinahe zeitgleich zu diesem Gefecht war ein dicker Soldat, der für menschliche Verhältnisse nicht sehr groß war, dicht an Panca heran gesprungen und hatte mit dem Schild nach ihr gestoßen, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sofort darauf ließ er aus der nahen Distanz heraus, die er dadurch geschaffen hatte, einen wuchtigen, schrägen Abwärtshieb mit einem breitschneidigen Schwert nachfolgen.
Die Orkin hatte den heulend herannahenden Feind jedoch bereits im Ansatz gesehen, woraufhin sie selbst einen Schritt nach vorne gemacht und ihr eigenes, rundes Schild ebenfalls nach vorne gebracht hatte. Dumpf krachend schlugen die beiden Schutzinstrumente daraufhin aufeinander. Kaum fand die Berührung statt, da wanderte sie mit ihrem Schild, den Druck aufrecht erhaltend, an dem des anderen entlang nach rechts, vollführte eine rasche Halbdrehung, sodass sie hinter den Schutz des Gegners gelangte, und trieb ihre Klinge nach vorne.
Gerade als der Hieb des Mannes ins Leere tastete, traf ihn der gegnerische Stahl zwischen die Rippen. Da das Gebaren seines Gegenübers so blitzschnell vonstatten gegangen war, blickteer mit größtmöglicher Überraschung um sich, ganz so, als wüsste er nicht, woher ihn der kalte Schmerz ereilte und was dieser als Konsequenz mit sich brachte.
Panca hingegen hielt nicht inne, sie zog ihr tief in das Fleisch des Menschen eingedrungenes Schwert heraus und versetzte dem Unglücklichen einen neuerlichen Stich in den Rücken. Dies rang dem Getroffenen ein dumpfes
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