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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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gesicherten Sieg einhielten und den geschlagenen Gegnern die Flucht erlaubten, hetzten die Sorkshratts und einige weitere Orks unerbittlich hinter den Hilflosen her. In den sich anschließenden Minuten bemühten sich diese auch keineswegs Gefangene zu machen, sondern metzelten vielmehr jeden nieder, den sie während ihrer ausdauernden Jagd vor ihre Klingen bekamen.
    „Wir sollten sie nicht entkommen lassen“, erregte sich Uchnoth, als er sah, dass andere Orks den Flüchtenden hinterher preschten und dabei sichtlich großen Spaß genossen. „Die Menschen haben es nicht anders verdient, helfen wir unseren Brüdern!“
    „Wenn du dich den Südländern anschließen willst, dann tu es!“, fauchte Bullwai ihn an. „Die Menschen stellen keine Gefahr mehr für uns dar, die Schlacht ist vorbei.“
    „Bullwai hat Recht“, stimmte Ogrey dem Häuptling ernsthaft zu. „Die Rhodrim haben sich wacker geschlagen, obwohl sie weit weniger waren als wir und nie eine echte Chance hatten. Sie haben ihr Land ehrenhaft verteidigt und dabei ihre besten Männer verloren. Solchen Gegnern rennt man nicht nach und schlägt ihnen von hinten ins Kreuz!“
    „Ehrenhaft!“, zischte Uchnoth vor sich hin und stapfte wütend in die hinteren Reihen seines Stammes davon.
    Überall tobte das Donnern und Lärmen der Schlacht. Das metallische Klirren der sich immer wieder kreuzenden Waffen und das aus lauter Kehle ausgestoßene Brüllen und Schreien der Menschen und Orks vermischten sich zu einem einzigen, entsetzlichen Akkord, der so laut geriet, dass er die Grundfesten der Erde zu erschüttern schien. Die infernalischen Laute gemahntenan das Todesgebrüll einer unvorstellbar riesenhaften Wesenheit oder an das letzte Wehklagen einer sterbenden Welt.
    „Verrat!“, hatte Herengard knurrend ausgespieen, und sein Gesicht war von Wut und Entsetzen gezeichnet.
    Am südwestlichen Fuß des Höhenzuges, auf dessen Kamm sich der Bleichsteinwald ausbreitete, war eine hohe Flammenwand mit vielen Rauchsäulen aufgestiegen. Sie raubte den Männern, die bei ihren Pferden standen und zwischen den Bäumen nach unten blickten, die Sicht. Die Angreifer hatten das Feuer entfacht, kaum dass sie an das Stadttor herangenaht waren, sodass es wahrlich erschien, als wüssten sie um die Anwesenheit der verborgenen Feinde, die im Osten über ihren Köpfen auf die rechte Gelegenheit zu ihrem Eingreifen in das Geschehen lauerten. Der Plan Herengards, mit hoher Geschwindigkeit über das Berggefälle hinab in die feindlichen Linien zu stoßen und damit für eine große, um sich greifende Überraschung zu sorgen, war bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zunichte gemacht.
    Die Soldaten auf dem Hügel waren bald nervös geworden, da sie Kampfgetöse und immer heftigere Schreie hörten, aber durch den schwarzen Dunst hindurch nur undeutlich erkennen konnten, was sich zu ihren Füßen tatsächlich abspielte. Dann erklang von Westen her ein reiner, alles durchdringender Hornstoß. Sie wussten, dass es Siegschall war und dass Halmon und sein Heer nunmehr in die Schlacht eingriffen.
    Der Kommandierende der Streitkräfte Rhodrims wartete noch eine Weile. Tiefe Gruben zeichneten sich auf seiner Stirn ab, während er angestrengt nachdachte und sich so einsam fühlte, wie noch niemals zuvor in seinem Leben. Imalra hatte ihm die vielen selbstlosen Männer und das Wohl von Arth Mila und letztlich des ganzen Landes anvertraut, und nun sah es unweigerlich so aus, als würde er seine Herrin enttäuschen. Denn fürwahr schien die Lage ausweglos zu sein.
    Plötzlich griff er nach dem Zügel seines Pferdes und sprang mit einem energischen Satz in dessen Sattel. Alle der Umherstehenden erstaunten daraufhin und zögerten für einen Augenblick, da sie nicht wussten, wie sie sich verhalten sollten. Herengard hielt jedoch nicht mehr inne, sondern machte sich daran, mit seinem Ross den Abstieg zu beginnen.
    „Mir nach, Ihr Tapferen Rhodrims! Wenn Aldu uns im Kampfe sterbend sehen will, dann soll er dies bekommen!“, rief er dabei hell schallend in die Lüfte hinaus.
    Das waldige Gelände hatte an dieser Stelle nur wenig Unterholz und war deshalb vergleichsweise gut zu passieren. Herengard schlug nach dem ersten, rasanten Antritt einen nur langsamen Galopp an, um seinen Soldaten Gelegenheit zu geben, aufzusitzen und ihm nachzufolgen. Als Ulmer und die anderen Offiziere schließlich an seiner Seite auftauchten, wies der Befehlshaber einen derselben an, zunächst mit einem Teil der Kräfte

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