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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Oger blieben stehen und befanden sich nun in einer Nähe, in welcher die staunenden Menschen ihre beeindruckenden Körper sehr gut sehen konnten.
    Jeder von ihnen war zwei Köpfe größer als ein hochgewachsener Mensch und erheblich breiter und massiger an Statur. Ihr melonenförmiges Haupt trug runde Augen mit fleischigen Lidern, in denen sich jeweils eine schwarze Iris vor weißem Hintergrund befand. Schädel und Gesicht waren haarlos und von heller, schilfgrüner Farbe. Nur einer von ihnen hatte eine so blasse, zartrosafarbene Haut, dass sie beinahe menschlich wirkte. Ihre Nasen waren vergleichsweise klein und knollig und ihre wulstigen Lippen verbargen geräumige Mundhöhlen. Die Gesichtszüge wirkten eher einfältig und friedlich als kriegerisch und verschlagen, was jedoch möglicherweise täuschen und zu schlimmen Irrtümern führen mochte. Der Rest der gewaltigen, fülligen Leiber zeigte starre, widerstandsfähige Haut, die nur an einigen Stellen von Fellen und Tierhäuten bedeckt war. Die Hände waren klobige Pranken mit vier kurzen Ausläufern, die als Finger dienten. Die zehenlosen, klumpenartigen Füße waren unverhüllt und hatten dicke, lederne Sohlen, die so widerstandsfähig waren, dass sie damit selbst über unwegsames Gelände sicher gehen konnten.
    „Oho! Was haben wir denn da? Menschen? Und ein Zwerglein ist auch dabei. Eiei, das ist ja ein seltener Besuch“, sprach mit einem Male der Anführer der Oger mit langsamer, tiefer Stimme. Obwohl sie freundlich klang, erweckte sie bei den Gefährten zunächst nur wenig Vertrauen.
    „Wir wollten die Waidland-Moore ursprünglich umgehen, doch Heuschrecken und Lindwürmer brachten uns nun in diese Lage“, sprach Braccas Rotbart laut und klangvoll. „Wir sind auf der Durchreise nach Osten und suchen mit niemandem Ärger!“
    „Ich bin Bamba“, tönte das Geschöpf, das auch zuvor schon gesprochen hatte, „und das sind meine Freunde, oho!“ Er drehte sich halb herum und zeigte auf seine Begleiter, die sich darüber zu freuen schienen und ihre bräunlichen Zähne bleckten. „Wir sind ein friedliches Volk und wollen auch keinen Ärger haben. Außer mit Lindwürmern und anderen garstigen Wesen, diegrausam sind und wehrlose Wanderer fressen wollen, hoha!“ Er johlte, und die anderen fielen in das bizarr anmutende Gelächter mit ein, wobei das Fleisch ihrer schweren Körper heftig wogte. „Ihr braucht nicht Angst vor uns zu haben! Bamba will Euch beschützen und keinen Streit mehr mit Menschen, Elben oder Zwergen“, fuhr er fort, nachdem er und seine Artgenossen sich wieder einigermaßen beruhigt hatten.
    „Beschützt habt Ihr uns fürwahr“, sagte Braccas in einem Ton, der ungleich ernsthafter war als derjenige, den sein Gesprächspartner gebrauchte. „Wir sind Euch zu Dank verpflichtet!“
    „Oh, wir helfen gerne! Und wenn Ihr Bamba und seine Freunde wieder einmal brauchen solltet, ruft uns, und wir werden ganz bestimmt kommen!“
    Der große Oger drehte sich pomadig um und brummte dabei schwerfällig. Die anderen taten es ihm gleich und begannen, ihre schwergewichtigen Leiber in die entgegengesetzte Richtung fortzubewegen.
    „Wieso sollten wir Euch vertrauen? Habt Ihr nicht Elben und Menschen gejagt und getötet in früheren Zeiten?“, rief plötzlich eine laut anschwellende, die Ruhe wie ein Dolch durchschneidende Stimme.
    Es war Aidan. Der dunkelhaarige Jüngling hatte sich links neben Braccas und Arnhelm gestellt und warf den hinweg wankenden Fleischbergen eisige, herausfordernde Blicke zu. Sein Schwert baumelte lässig in seiner rechten Hand, und in seiner Linken trug er seinen dreieckigen Schild, wie wenn er unmittelbar vor einem Gefecht stünde.
    Bamba blieb stehen und wandte sich den Gefährten neuerlich zu. Er wirkte dabei nicht sonderlich aufgeregt oder überrascht, sondern eher gelangweilt. Dies untermauerte er dadurch, dass er seine Stirn in Falten legte und mit den mächtigen Schultern zuckte.
    „Vielleicht ist es so, dass einige von uns Ogern zu einfach gegen etwas aufzubringen sind“, sagte er mit ruhiger, dumpfer Stimme. „Dies macht uns nicht gerade beliebt bei anderen Wesen. Aber die wahren Unruhestifter sind oftmals andere, denn wir sind normalerweise froh, wenn man uns in Frieden lässt.“
    Danach drehte er sich abermals um und trottete mit seinen Freunden endgültig von dannen, worauf sie nach einer Weile hinter hohem Gebüsch verschwanden.
    „Das war dumm von dir!“, schalt Braccas den lemurischen Prinzen. Seine Wut

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