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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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üppigen Fliederbäumen und riesigen, überhängenden Trauerweiden. Dazwischen wucherten hohes, scharfkantiges Schilfgras und struppiges Heidekraut. Einzig an seiner südöstlichen Seite befand sich ein Einschnitt und dahinter ein schmaler Uferstreifen, der weniger dicht bewachsen und damit gut zugänglich war. Ganz offensichtlich handelte es sich dabei um einen Ort, an dem sich regelmäßig viele Tiere tränkten.
    „Wir sind bereits weit geritten für diesen Tag. Machen wir darum hier eine Pause für die Nacht“, sagte Arnhelm, und alle waren glücklich darüber.
    Auch Braccas als ihr wegkundiger Führer in der Fremde hatte keine Einwände dagegen, denn er wirkte sehr zufrieden über den Weg, den sie bis zu diesem Zeitpunkt zurückgelegt hatten.
    Sie begaben sich an einigen einladend aussehenden Obstbäumen vorbei zu derjenigen Stelle hin, die frei lag und leicht erreicht werden konnte. Danach machten sie sich als erstes daran, ihre gleichfalls müden Pferde zu versorgen, indem sie diese zunächst zum Wasser führten. Die Uferböschung fiel zu der Oberfläche des Wassers hin nur um weniges ab, sodass sich der Platz wahrlich hervorragend als Trinkstelle eignete. Entsprechend war die Grasnarbe davor auf einer weiten Fläche aufgerissen und zerwühlt von vielen stampfenden und scharrenden Füßen.
    Ansonsten waren der See und dessen Umgebung ruhevoll, abgesehen von vielen Fischen, die häufig ihre Köpfe über die Wasseroberfläche hinausstreckten, und zahlreichen Vögeln, die in den benachbarten Bäumen und Büschen ihre Lieder trällerten. Zwei blaugrüne Eisvögel, die quer durch die Lüfte ausgelassen miteinander turtelten, erregten dabei eine besondere Aufmerksamkeit. Weiterhin zogen einige herrlich anzusehende Schwäne und Störche an der gegenüberliegenden Seite des Gewässers elegant und lautlos ihre Bahnen und wirbelten mit ihren prächtigen Gefiedern hin und wieder Wasserfontänen auf. Die Größe und Form des Sees war nicht genau zu bestimmen, denn er wand sich, von der Position der Gefährten aus gesehen, um einen Landvorsprung herum nach rechts, sodass sein weiterer Verlauf von den Bäumen und Büschen, die ihn schützend umarmten, verborgen blieb.
    Die neun setzten sich ans Ufer, zogen mehrheitlich ihre Schuhe aus und tauchten die Füße ins Wasser.
    „Es wäre nach dem langen Ritt besser, stattdessen unsere Hinterteile ins Wasser zu strecken“, sagte Dwari.
    „Nur zu, mein zwergischer Freund“, erwiderte Kogan lachend, „aber den dicken Fisch, der daraufhin sicherlich anbeißen wird, wirst du dann hoffentlich mit uns teilen.“ Alle fielen in das Gelächter mit ein.
    „Sehr witzig!“, grummelte Dwari.
    „Ein schöner Fleck“, sagte Ulven, der es sich lang ausgestreckt gemütlich gemacht hatte. „Er wirkt auf mich so natürlich und unberührt.“
    „Unberührt von all denjenigen, welche die Natur für sich vereinnahmen wollen“, erwiderte Braccas. „Es ist ein Ort, an dem jeder willkommen ist, aber tatsächlich gehört er den wildlebenden Tieren. Deshalb nannten ihn die Elben auch Lad Animo, den See der Tiere. Er entstand, wie auch die Waidland-Moore, aus einem Seitenarm der Sturzflut, die ihn von Nordosten her speist. Er ist weitaus größer, als Ihr von hier aus erkennen könnt, denn er besteht aus drei verschiedenen, miteinander verbundenen Teichen. Zuweilen kommen Tiere hierher, die so selten und scheu sind, dass man sie nirgendwo sonst zu Gesicht bekommt. Außerdem heißt es, dass sich selbst die ärgsten Feinde während ihres Verweilens an seinen Ufern vertragen.“
    Die Zuhörer staunten bei dieser Erzählung und empfanden keinerlei Zweifel an ihrem Wahrheitsgehalt.
    Die Sonne war derweil zügig dabei, irgendwo im weit entfernten Westen zu verschwinden. Die Flieder- und Weidenbäume warfen im ersterbenden Licht viele kuriose Figuren und Muster auf die glatte, schimmernde Wasserfläche. Gleichzeitig wurde es kühler, sodass sich die Menschen und der Zwerg bald daran machten, ihre Lagerstätte herzurichten.
    Da sie unterwegs nicht viel gegessen hatten, wendeten sich einige von ihnen den benachbarten Beerensträuchern und Obstbäumen zu, welche reichlich mit reifen Äpfeln, Pflaumen und Aprikosen bestückt waren. Als Ulven und Perlor ihre Leinensäcke beinahe prall gefüllt hatten, pflückten sie zuletzt einige Beeren von einem dicken, nicht allzu hohen Busch. Gerade als sie sich einige der Trauben in die Münder stecken wollten, legten sich ihnen mit einem Male zwei kräftige Hände

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