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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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verführerisch. So gehorchten sie, setzten sich nieder und sahen, dass es an der Tafel an nichts fehlte. Brot gab es und Käse, Honigwaben und würzigen Schinken, Erdbeermarmelade, gelben Rahm und Gänseschmalz und dazu Wasser und Wein in schön geformten Krügen. Jeweils acht Teller, Bestecke, Schalen und Tassen waren aufgedeckt, was Radaments Aussage bestätigte, dass er sie bereits eine gute Weile zuvor gesichtet hatte.
    Ihr Gastgeber stellte die Schüssel auf den Tisch und schöpfte mit einem großen, metallenen Löffel jedem eine Portion heiße Suppe in die dafür vorgesehenen Schalen. Danach goss er den Wein ein. Bei alledem ging er hektisch und fahrig zu Werke und schien angesichts einer solchen Zahl an Gästen in der Tat nervös zu sein.
    „Die Suppe ist aus Lauch und frischen Kräutern und Wurzeln gemacht, die außer hier unten in diesem Tal nur sehr selten zu finden sind. Und spart nicht mit dem Wein, ich habe noch den ganzen Keller voll davon und spare ihn das ganze Jahr über auf, da ich nicht gerne allein trinke.
    Zum Wohl alle miteinander!“ Nachdem er seine Tasse in die Richtung jedes einzelnen geschwenkt hatte, leerte er sie in einem einzigen Satz. „Oh, Herr Dwari“, sagte er dann mit einem Male, als er sah, dass der andere anwesende Zwerg als einziger sein Getränk nicht anrührte, „ich vergaß, dass Zwerge, die nicht so lange bei den Menschen des Westens lebten wie ich, Honigwein weit weniger schätzen als dunkles Bier. Aber ich werde sofort in den Keller steigen und sehen, ob ich unter meinen Vorräten etwas finde, mit dem ich Abhilfe schaffen kann!“
    „Lass nur, lass nur“, entgegnete Dwari und hob die Hand, um seinem Gegenüber zu signalisieren, sitzen zu bleiben. „Ich bevorzuge klares Wasser während ich reise, denn unseren köstlichen Gerstensaft werde ich nach meiner Rückkehr nach Zwergenauen früh genug wieder genießen können!“
    „Sagt, was ist das für ein Haus, das Ihr bewohnt, und wie kommt Ihr an diesen merkwürdigen, verborgenen Platz?“, fragte Braccas nun, der von jenem abgeschiedenen Tal noch immer fasziniert war.
    „Ho, ich freue mich darüber, dass Ihr Euch für mein kleines Heim interessiert, Herr Rotbart, wenn das Euer Name war! Eine lange Geschichte ist es wohl, die diesen Ort betrifft, doch leider kann ich Euch nicht viel mehr als den Teil erzählen, der mich betrifft.
    Nun, während einer meiner einsamen Wanderungen im Osten Arthiliens, traf ich, vor mehr als hundert Jahren vielleicht, nicht weit von hier einen Einsiedler. Es war ein alter Kerl, viel älter noch als ich, wie ich glaube, obwohl ich über seine Art nichts sagen kann. Er meinte, ich solle ihn Edringas nennen, was elbisch ist und, wie ich später erfuhr, soviel wie Ausgestoßener heißt. Auf jeden Fall blieb ich einige Tage bei ihm und erlangte sein Vertrauen und seine Freundschaft, wofür er mir den Weg zu diesem Ort verriet, den die Elben angeblich Arth Cafan * , Verborgenes Land, nannten. Ferner vermachte er mir dieses Haus und versicherte mir, dass es sein eigen wäre und er selbst es habe bauen lassen in früheren Tagen. So kam ich hierher, und da es mir gefiel, blieb ich seitdem!“
    Radament schenkte sich etwas Wein nach und leerte den Inhalt seines Bechers wieder in einem Zug, so als wollte er seine kehlige Stimme ölen. Allerdings verhielt er sich dabei deutlich geräuschloser als es etwa Dwari zu tun pflegte. Überhaupt fiel allen auf, dass er – für einen Zwerg – über tadellose Manieren verfügte. Auch seine höfliche, gewählte Ausdrucksweise, in welche er seine Redseligkeit kleidete, ließ erahnen, dass er einst für längere Zeit in der Gegenwart von Menschen gelebt hatte.
    „Aber ich kann Euch noch etwas anderes über dieses Haus erzählen, etwas, das ich gerüchteweise an anderen Orten erfuhr“, fuhr er fort, und seine Stimme wurde leiser und klang nun geheimnisvoll. „Man sagt, dies hier sei das Domizil des berüchtigten Elben Furior gewesen, in dem er sich heimlich mit Orks und Ogern traf, noch lange bevor er seiner eigenen Rasse den Krieg erklärte und fortan den Beinamen Feuerzorn erhielt. Sein Schüler, ein ehrgeiziger Ork-Zauberer, habe mit seiner Billigung in diesen Mauern gewohnt und dunkle Geister angerufen, bis die Elben davon erfuhren, ihn vertrieben und Furior den Umgang mit seinen zwielichten Freunden untersagten. Da sie die bösen Mächte, die hier am Werk waren, spürten, reinigten sie daraufhin diesen Ort mit ihrer eigenen, guten Zwecken dienenden Magie

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