Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
recht zu den Elben, und Menschen haben hier höchstwahrscheinlich niemals gelebt“, sagte der rotbärtige, ältere Mensch. „Aber kümmern wir uns nicht um solcherlei Rätsel, es wird dunkel und wir haben noch keinen Plan gefasst, wie wir uns dem Haus nähern und Radament begegnen wollen.“
    „Wenn er denn tatsächlich noch lebt ...“, sagte Aidan. Er erinnerte damit die anderen daran, dass der Zwerg schon einige hundert Jahre älter sein musste, als es die Angehörigen seiner Art gemeinhin wurden.
    „Auf jeden Fall können wir die Pferde nicht diese buckligen Pfade hinunter führen“, gab Sanae zu Bedenken. „Sie würden sich mit Sicherheit die Beine brechen. Uns bleibt keine andere Wahl, als sie hier zurückzulassen.“
    „Du hast Recht“, sagte Arnhelm, während er den nass glänzenden Steilhang argwöhnisch begutachtete, „doch dann müssen wir auch zwei von uns als deren Wächter abstellen, denn wenn wir die Pferde verlieren, sind wir zu Fuß in der Wildnis und werden für den Rückweg allzu lange brauchen.“
    „Zwei Männer weniger sollten zu verkraften sein, denn wie schwer kann es schon sein, mit einem steinalten Zwerg fertig zu werden?“, bemerkte Kogan, der finster und entschlossen unter seiner lang an den Schläfen herabfallenden schwarzen Mähne hervor sah.
    „Unterschätze einen Zwerg nicht, nur weil er nicht so lang ist wie du“, entgegnete Dwari ein wenig säuerlich, „und ganz besonders Radament nicht, denn er ist kaltblütig und unendlich gerissener als viele der klügsten Köpfe, die es weit und breit unter dem Himmel gibt!“
    Schließlich machte man sich zum Weitergehen bereit. Zuvor erkor Arnhelm Ulven und Marcius dazu aus, die Reittiere durch den Durchstich zurück nach außerhalb des Gebirgsmantels zu führen und dort auf die Rückkehr der anderen zu warten. Sie sollten in dem jenseitigen Hain verbleiben bis zum nächsten Mittag, und erst wenn sie bis dann keine Nachricht erhalten haben sollten, würde es an ihnen sein, nach eigenem Ermessen zu entscheiden, ob sie nach ihren Gefährten suchen oder aber anderweitig handeln mochten. Die beiden jungen Rhodrim versuchtenzunächst einen sachten Widerstand gegen ihren Auftrag, doch sahen sie dessen Notwendigkeit schließlich ein und fügten sich, wenn auch mit erkennbarer Enttäuschung.
    Die sieben verbliebenen Angehörigen der Gemeinschaft begannen nun damit, den Abhang über den linken der beiden Pfade zu erklimmen. Dabei mussten sie sehr vorsichtig zu Werke gehen, denn sie rutschten mehr als dass sie gingen, da das Gefälle so überaus steil in die Tiefe stürzte und der Untergrund von losem Geröll bedeckt war.
    Als sie die Sohle des Tals erreichten, gelangten sie hingegen sogleich auf Gras, das so weich und kurz war, als sei es erst kürzlich mit einer Sense geschnitten und auch sonst auf liebevolle Art gepflegt worden. Die sich bald dahinter anschließenden Bäume standen, wie sie nun sahen, in ordentlichen Reihen und wirkten gestutzt wie eine säuberliche Hecke. Ferner erkannten sie erst nun, dass sich inmitten der zahlreichen Föhren und Tannen eine breite Schneise befand. In ihr verlief ein Pfad, der auf beiden Seiten von schimmernden Kieselsteinen begrenzt wurde. Da dieser geradewegs auf das Haus zuzuhalten schien und keine anderen Wege ersichtlich waren, gab es keinen ersichtlichen Grund, ihn nicht zu benutzen.
    „Das schmeckt mir nicht“, sagte Kogan. „Das ist zu einfach, wir sollten auf der Hut sein!“
    „Die ganze Umgebung wirkt überhaupt nicht zwergisch, ich traue hier nichts und niemandem!“, pflichtete ihm Dwari bei.
    „Zwergisch sieht es hier in der Tat nicht aus, dazu ist alles viel zu sauber und gepflegt“, bemerkte Sanae, während sie sich umsah.
    Bevor Dwari zu einer zornigen Erwiderung ansetzen konnte, unterband Arnhelm jedes weitere Wort. „Ihr könnt Euch gerne später weiter streiten, doch jetzt sollten wir Stille wahren, damit man uns nicht bereits aus meilenweiter Entfernung herannahen hört!“
    Während hoch über dem eingeschlossenen Tal bereits funkelnde Sterne zu leuchten anfingen und sich am Himmel mit den verblassenden Wolken duellierten, schickten sich die Gefährten an, dem angelegten Weg zu folgen. Dabei waren sie bestrebt, sich möglichst unauffällig zu verhalten und außerdem die ganze Zeit über die Säume der Wälder, die rechts und links von ihnen lagen, im Auge zu behalten. Ihre Vorsicht schien jedoch unbegründet zu sein, denn während sie gingen, zeigte sich ihnen nicht das

Weitere Kostenlose Bücher