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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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er einerseits überaus entschlossene, konsequente Anordnungen geben konnte, sichjedoch andererseits auch gerne von den Argumenten anderer überzeugen ließ, wenn er dies für notwendig erachtete, ohne dass seine Autorität auch nur im geringsten darunter litt.
    Als einige Stunden später schließlich auch die übrigen Angehörigen des Stammes von der Entscheidung erfuhren, brach große Freude darüber aus. Denn obwohl die Ashtrogs mit ihrem gewohnten Leben sehr zufrieden waren, fühlten sie von nun an ein wohliges Prickeln in sich, das zurückzuführen war auf die Empfindungen von Abenteuer- und Kampfeslust sowie der Begierde, neue Erfahrungen zu machen, ferne Länder zu sehen und den Mut und Ruhm ihres geliebten Clans in die weite Welt hinaus zu tragen. Allen voran Uchnoth benahm sich wie ein aufgeregtes, kleines Kind, dem eine tolle Überraschung bevorstand. Außerdem drohte er Ugluk und jedem anderen, den er zufällig traf, andauernd, sie sollten ihm in den kommenden Kämpfen bloß nicht im Weg ’rumstehen.
    Bald richtete sich die sich stetig steigernde Kampfeseuphorie speziell gegen die Rasse der Menschen, und in Windeseile verbreiteten sich Geschichten über Gräueltaten der Bewohner von Lemuria und Rhodrim, deren Gemeinheit und gieriger Neid den friedfertigen orkischen Siedlern von Durotar sicherlich bald zum Verhängnis zu werden drohte. Sofern man nicht rechtzeitig etwas dagegen unternahm ...
    Bullwai betrachtete jene aufkeimende Ungeduld und Wut mit Sorge, doch für eine Kehrtwende war es längst zu spät. Die Entscheidung war gefällt, und schon in Bälde würde sich sein mehrere Hundert Mann starker Ork-Tross in Richtung Norden aufmachen, um den Norda-Por und damit die Grenze nach Nordamar zu überschreiten.
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    * Hirschart mit struppigem, grauem Fell
    * Das orkische borg bedeutet genaugenommen soviel wie „Anführer“ oder „Oberhaupt“, wird hier jedoch am geeignetsten mit „Boss“ oder „Chef“ übersetzt.
    * orkisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Gott muss uns hassen!“
    * riesige Bären, die in den Gebirgen Orgards leben
    ** orkisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Falscher Herr“

Zweites Kapitel: Theaterluft und Turnierkämpfe
    Vom westlichen Ozean, der elbisch Onda Marën genannt wurde, pfiff ein leichter Wind auf das Festland hinüber. Über dem Gewässer stieg derweil ein sanfter, silbrig-weißer Dunst auf, in dem sich die Strahlen der grellen Mittagssonne brachen und in einer Vielzahl von unterschiedlichen, schimmernden Farbtönen wieder hinaustraten. Auf diese Weise wurden die küstennahen Bereiche des Königreiches in ein wärmendes, ungemein angenehmes Licht getaucht. All die Städte, Dörfer, Straßen und Bauten, welche die Menschen seit ihrer Ankunft in Arthilien mühevoll erschaffen hatten und die in diesen Tagen auf dem Kontinent ihresgleichen suchten, erglänzten und erglühten daraufhin in all ihrer Pracht.
    Lemuria, der Name des im hohen Westen, unmittelbar an die sandige Küste angrenzenden Reiches, war im Gegensatz zu den meisten anderen menschlichen Bezeichnungen nicht der Sprache der Elben entlehnt. Tatsächlich war er abgeleitet von dem Namen des Engelswesens, welches der Überlieferung nach weiblichen Geschlechts war und die Menschen einst zur Überfahrt nach Arthilien aufgerufen hatte, nachdem es viele Jahrhunderte zuvor schon die Elben bei deren Ankunft auf dem gleichen Kontinent empfangen und ihnen im Auftrag des Einen ihre neue Heimat gezeigt hatte. Lemuriël war es auch gewesen, die ihren menschlichen Schützlingen Aurona als Geschenk darreichte. Mit jenem einzigartigen Goldenen Schwert tötete bekanntlich Theron Goldklinge schließlich sowohl den Ogerhäuptling Hologar, der Fínorgel, das berüchtigte Schwarze Schwert führte, sowie Moron, den bösartigen Schwarzen Drachen.
    Lemuria war das erste der Reiche der Menschen, nachdem diese unter der Führung von Methoss dem Navigator und dem Krieger Theron die Gestade des nördlichen Kontinents erreicht hatten. Vierhundertzweiundachtzig Jahre sind seither vergangen, und in der Zwischenzeit wurden zwei weitere, unabhängige Reiche gegründet, nämlich das Fürstentum Rhodrim im Süden und die große Stadt Engat Lum * im hohen Norden, die sich selbst ebenfalls ein Königreichnannte. Abgesehen davon gab es genügend Menschen, die ihr Glück fernab der großen Länder suchten und sich in losen Gemeinschaften sammelten. Eine traurige Berühmtheit in dieser Hinsicht hatte die sogenannten

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