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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Tier, das in den Weiten seines für seinen Reichtum an prächtigen Pferden berühmten Heimatlandes jemals zu finden war. Und niemand anderes als Arnhelm selbst hatte dieses mit viel Mühe und Hingabe vom ersten Tage an wie einen Freund großgezogen und in allen erforderlichen Dingen ausgebildet.
    An seiner Seite ritt Braccas, der älteste unter den Abgesandten aus Rhodrim und eine höchst interessante und weithin bekannte Persönlichkeit dazu. Er hatte die meiste Zeit seines Lebens als Abenteurer, Jäger und Führer durch unwegsame Gegenden verbracht, was zeigte, dass er lange und weit herumgereist war. Als einziger Bewohner der zivilisierten Reiche der Menschen konnte er glaubwürdig von sich berichten, den fernsten Osten Arthiliens durchquert und dabei selbst das Milmondo Auron, das Goldene Gebirge, besucht zu haben. Als willkommener Gast war er einst in der Heimat der Zwerge, in den Hallen von Zwergenauen, empfangen worden. Darüber hinaus war der Haudegen mehr als zwei Jahrzehnte zuvor von Fürstin Imalra persönlich darum gebeten worden, die Ausbildung ihres geliebten, damals gerade zehnjährigen Sohnes zu übernehmen. Ihr Mann Fürst Tarabunt, der Vater des Kindes, war zu diesem Zeitpunkt schon zu alt und schwach geworden, und ansonsten gab es niemanden im ganzen Land, der für diese Aufgabe besser geeignet erschien. So war er zum Mentor Arnhelms geworden, eine Bindung, die sich mit der Zeit zu einer tiefen Freundschaft entwickelt hatte.
    Auch äußerlich war der ältere Rhodrim kaum mit einem anderen zu verwechseln. Er hatte ein volles, leicht gewelltes Haar, das ebenso ungezügelt wucherte wie sein beeindruckender Bartwuchs. Beide erstrahlten in roter Farbe, wenn sie auch mittlerweile von einigen grausilbernen Strähnen durchsetzt waren, welche seinem Antlitz eine noch größere Würde und Autorität hinzufügten. Indem man sich an sein Gesichtshaar anlehnte, hatte man schon vor langer Zeit seinen Beinamen gebildet, der von denjenigen, die ihn kannten, mit Ehrfurcht ausgesprochen wurde: man nannte ihn allseits Braccas Rotbart .
    „Da seht, die Tôl Womin liegt vor uns“, rief Arnhelm mit erhobener Stimme, während er sein Pferd anhielt.
    In einiger Entfernung vor den acht Reitern zeichnete sich nun hinter einigen grünbewachsenen, sanften Hängen ein hochragendes, helles Gebilde ab. Dieses schien so weitreichend zu sein, dass es sich auf der Linie von West nach Ost erstreckte, soweit das Auge reichte.
    „Endlich! Doch der Ritt nach Pír Cirven ist immer noch weit“, sagte ein anderer der Männer, während er an die Seite des Anführers des Trupps geritten kam, mit kräftiger Stimme.
    Kogan war ein knappes halbes Jahr älter als der Sohn Imalras, überragte diesen noch um mehr als eine halbe Haupteslänge und hatte ausnehmend starke Arme und Hände. Sein Gesicht wies einen struppigen, unsauber zurückgeschnittenen, schwarzen Bart auf, und unter seiner welligen, lang getragenen Haarmähne lugte ein einziges gesundes Auge hervor. Das andere war unter einer schwarzen Augenklappe verborgen.
    Der hünenhafte, schlanke Mensch hatte sein rechtes Auge bereits als junger Mann bei einer Auseinandersetzung mit den wildlebenden Piraten verloren, welche die Grenzen Rhodrims im Osten stetig unsicher machten. Seine körperliche Beeinträchtigung hatte ihn beim Kampf jedoch niemals wesentlich behindert, sodass er als starker, gefürchteter Krieger galt, der Kraft und Elan hervorragend vereinte.
    Sein Schwert hatte er eigens – seiner Körpergröße angemessen – in Überlänge fertigen lassen, doch seine bevorzugte Waffe war der Streitkolben. Es handelte es sich hierbei um eine stählerne Rute von der Länge eines Armes mit einem eisernen, mit zahlreichen Zacken und Spitzen besetzten rundlichen Knauf an deren oberen Ende. Jenes schwerwiegende Kriegswerkzeug wusste er mit unbändiger Gewalt zu gebrauchen. Zumeist schwang er die Waffe mit beiden Händen, doch verstand er es auch, sie nur mit der Rechten mit tödlicher Wucht und Präzision zu führen und auf diese Weise zusätzlich einen Schild benutzen zu können. Trotz seines wilden, für manche furchteinflößenden Äußeren und seines rauen, zuweilen barschen Tones war Kogan für Arnhelm und alle anderen, die ihm nahe standen, ein verlässlicher, angenehmer Gefährte, dessen Freundschaft und Unterstützung sie nicht missen mochten.
    „Na, dann wollen wir unsere Gastgeber nicht länger warten lassen“, sagte der blondhaarige Anführer der Reiterschar.
    „Ja, beeilen

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