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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Parteien, Seilschaften und Bündnisse. Völlig wahllos knöpfte sich jeder der Streithähne denjenigen vor, der ihm zufällig am nächsten stand, und traktierte ihn mit Schlägen, Griffen, Fingerstichen und wüsten Schimpftiraden. Wurde der andere dann unpässlich und fiel als Gegner kurzzeitig aus, so wand man sich ohne große Vorlieben und Verzögerungen dem nächstbesten zu.
    Unterdessen hatte sich Ogrey zu Bullwai und Panca begeben und sich neben diesen niedergelassen. Inmitten des um sie herum ausgebrochenen Tumults kümmerte sich kein anderer um die drei und schickte sich an, sie zu stören, was auch gut war, denn die Anführer des Stammes hatten wichtige, ernstliche Dinge zu bereden. Die Angelegenheit, in welcher sich der Häuptling mit seinen engsten Vertrauten nun schon seit Tagen immer wieder beriet, betraf die Kunde eines Boten, welcher vor drei Tagen in der Siedlung der Ashtrogs erschienen war. Bei demselben hatte es sich um einen Ork gehandelt, der nach seinem Eintreffen angab, in dringendem Auftrag aus Nordamar zu kommen, genaugenommen aus der neu gegründeten Stadt Durotar.
    Bereits in den Monaten zuvor hatte sich unter den Stämmen Dantar-Mars das Gerücht verbreitet, dass einige Ork-Clans gemeinsam den Norda-Por übertreten hätten. Im Gegensatz zu den Takskalls unter Menoth seien diese jedoch nicht wie künftige Besatzer als schwerbewaffnete, Drohgebärde vollführende Krieger gereist, sondern vollkommen friedlich und mit dem einzigen Ziel, sich eine neue, dauerhafte Heimat auf dem nördlichen Halbkontinent zu erschließen. Und tatsächlich schien es zunächst, so wurde gesagt, dass die Menschen sie duldeten und unbehelligt ließen.
    Jene Geschichte erschien den Ashtrogs anfangs so abenteuerlich, dass sie diese kaum glauben mochten, doch schließlich wurden immer mehr Einzelheiten über das außergewöhnlicheSiedlungsunterfangen weitergetragen. Die Rede war unter anderem von Zarr Mudah, einem mächtigen Ork-Schamanen, der seit etlichen Jahren schon verstorben sein müsste, angeblich jedoch in jüngster Zeit verschiedene Clans leibhaftig aufgesucht und zu der Wanderung nach Norden überredet habe. Weiterhin munkelte man düstere Geschichten über den Herrn Durotars, in dessen Auftrag der Zerk-Gur gehandelt habe und noch geheimnisvoller als derselbe sei. Bei ihm nämlich handele es sich um eine Person, die sich immerzu in eine schwarze Rüstung kleide und ihr Antlitz damit vor jedermann verberge. Aber nicht nur ihre Präsenz sei über alle Maßen eindrucksvoll und furchteinflößend, sondern auch im Kampf könne kein anderes Lebewesen gegen sie bestehen. Ferner kannte niemand kannte ihren wahrhaftigen Namen, sodass jedermann sie nur den Schwarzen Gebieter nannte.
    Die Ankunft des Boten war ebenso unerwartet gekommen wie seine Nachricht verblüffend war, und kaum dass er erschienen war, verschwand er auch schon wieder. Der flinke und berittene Ork hatte zunächst artig die Grüße des Herren Durotars überbracht und anschließend dringend um Unterstützung im Kampfe gebeten. Als Grund gab er an, dass man in Kürze einen bösartigen Angriff der Menschen auf die eigene Stadt, deren friedfertigen Absichten er im Übrigen wiederholt betonte, befürchte. Weiterhin schilderte er den ungefähren Weg zu der einzigen Ork-Siedlung in Nordamar und versicherte, dass das Passieren des Norda-Pors völlig gefahrlos möglich sei.
    Nachdem er seinen aufgeregten Bericht beendet und seine Bitte erneuert hatte, stärkte er sich notdürftig und schwang sich anschließend so schnell wie möglich wieder auf sein Pferd, um alsbald weitere Stämme von der Dringlichkeit seines Anliegens zu überzeugen, wie er sagte. Danach war er verschwunden, doch hatte sein kurzer Auftritt seither im eingespielten Leben der Ashtrogs zweifellos für einige Verwirrung und Verunsicherung gesorgt.
    „Wir müssen bald eine Entscheidung treffen“, gab Ogrey ohne Vorrede zu bedenken. Dabei bemühte er sich, seine Worte trotz seines üblicherweise gelassenen und leicht süffisanten Tonfalls bedeutsam klingen zu lassen. „Entweder wir sagen den Durotarern unsere Unterstützung zu oder wir entschließen uns dazu, uns weiterhin allein um unsere eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Für beides gibt es gute Gründe, doch man wartet auf unsere Antwort. Und außerdem lastet die Ungewissheit zusehends auch auf unseren Leuten, da sie nicht wissen, was sie glauben sollen und was sie erwartet.“
    „Du hast ja Recht, alter Knabe“, erwiderte Bullwai und

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