Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)
Besten, und dann gelingt es Euch auch noch, damit Bestürzung auszulösen! Ihr hättet Skalden werden sollen und keine Krieger!“, lärmte Kheron weiter, nun in Richtung der Delegation aus Rhodrim gewandt.
„Es gibt kein böses Schwert, das über solche magischen Kräfte verfügt, dass es die Stärke einer überlegenen Armee besiegen könnte“, fuhr er in einem etwas ruhigerem Tonfall fort. „Und selbst wenn alles so wäre, wie Ihr sagt, was bliebe uns dann für eine Wahl? Ich sehe nicht, was diese abenteuerlichen Mutmaßungen für unser Handeln bedeuten sollten und weshalb wir unsere kostbare Zeit für solch sinnlose Diskussionen verschleißen! Nein, meine Brüder und Schwestern, das Reich der Menschen hat keine andere Möglichkeit, als so bald wie nur möglich all seine Soldaten zu sammeln und auf deren Geschicklichkeit und tapfere Herzen zu vertrauen!“
„Es mag wohl sein, dass ein Krieg nicht zu verhindern ist“, sagte Arnhelm, wobei er dieses Mal sitzen blieb, „doch habt Ihr eine Sache noch nicht gehört, werter Kheron. Da ich den Erzählungen über die große Macht, die das Schwarze Schwert besitzt, ebenso wie Euer Sohn durchaus Glauben schenke und in einer Auseinandersetzung mit einem gleichwertigen Gegner jeder Vorteil auf der einen oder anderen Seite von entscheidender Bedeutung sein kann, haben wir einigeÜberlegungen getroffen und Erkundigungen eingeholt. So kam es, dass sich Braccas und ich mit einigen Angehörigen des Volkes der Zwerge unterhielten, als sich diese zu Handelsgeschäften in Luth Golein aufhielten. Dabei haben wir einige Informationen erhalten, die wir als lohnend erachten. Aber lasst unseren Freund Dwari selbst davon berichten!“
Ohne auf eine Reaktion des Königs oder eines anderen zu warten, sprang der kleinste der Versammelten von seinem Stuhl, der im Übrigen deutlich zu hoch für ihn war, auf die kurzen Beine. Man sah ihm sogleich an, dass er ungeduldig war, endlich mit seinen Schilderungen zu beginnen. Geschichten zu lauschen, gehörte zu den bevorzugten Vergnügen seines Volkes, was deren Angehörige jedoch noch weitaus mehr liebten, war, selbst welche zu erzählen. Und während Zwerge bei sonstigen Gelegenheiten eher als wortkarg galten, konnten sie eine gute Erzählung wahrlich stundenlang zum Besten geben.
„Nun, da Ihr meine Geschichte hören wollt, ist es wohl an der Zeit, dass ich mich zunächst einmal selbst vorstelle, da zu Beginn leider keine Gelegenheit dazu war“, begann er mit seiner tiefen, brummigen Stimme. Man merkte ihm die Freude darüber, dass man seinen Worten endlich Aufmerksamkeit schenkte, förmlich an. „Ich bin Dwari, vom Volk der Zwerge, und seit einhundertachtundvierzig Jahren lebe ich im Reiche Zwergenauen im Goldenen Gebirge, dem die Elben den Namen Milmondo Auron gaben. Ich erwähne dies, obwohl wir die Elben nicht mögen, was der Fall ist, da es einst Streitigkeiten zwischen uns und ihnen gab und weil sie nicht schätzen, dass wir unsere Umgebung mit der Kraft unserer Äxte und Hämmer nach unseren Wünschen zu verändern pflegen! Jedenfalls befand ich mich, wie Arnhelm bereits sagte, mit einigen unserer besten Handwerker in dieser großen Menschenstadt im Osten Rhodrims, in welcher wir bereits seit vielen Jahren regelmäßig zu Gast sind, um Schmiedewaren, die Werke unserer Steinmetzen und wertvolle Steine zu verkaufen, aber auch um für unsere Frauen kleine Aufmerksamkeiten zu erstehen, so etwas wie Stoffe, Schmuck, Seifen oder duftende Öle, die normalerweise die Eitelkeiten der menschlichen Frauen befriedigen.“
Unmerklich näherte sich Braccas Arnhelms Ohr. „Man sagt, dass Zwerge schweigsam seien, jedoch sind ihre Zungen nicht mehr zu bremsen, wenn sie ihre eigenen Taten kundtun“, flüsterte er seinem einstigen Schüler zu.
„Wie dem auch sei“, fuhr der Zwerg fort. Er hatte gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass er zum wiederholten Male in seinem ungebremsten Redeschwall abzudriften und den Faden zu verlieren drohte. „Bei dieser Gelegenheit suchten uns einige Menschen auf, die bedeutsam aussahen und aus Dirath Lum, der Hauptstadt ihres Reiches, kamen, welche von unseren Vorfahren einst erbaut wurde. Einen der Männer kannte ich bereits gut, nämlich meinen alten Freund Braccas Rotbart, der uns vor vielen Tagen in meiner Heimat besuchte und in den besten Schänken unserer Stollen etliche Becher unseres berühmten Schwarzbieres mit mir vertilgte!“
Der Zwerg jauchzte förmlich vor Freude, als er an Trinkabende in
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