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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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einiges zu bedenken. Zunächst bleibt es trotz der Überfälle eine Vermutung, dass die Orks tatsächlich unsere Länder angreifen wollen und sich nicht damit begnügen, eine eigene Siedlung zu erbauen und dort friedlich zu leben, so wie es ihnen gefällt. Wir dürfen nicht vergessen, dass Arthilien nicht nur für uns Menschen gemacht wurde. Sollten wir den ersten Angriff führen und dabei etliche Orks töten und ihre Häuser zerstören, würde dies uns ihre ewige Feindschaft sichern. Sie und alle weiteren Völker könnten uns für selbstsüchtig halten und uns vorwerfen, dass wir das uns anvertraute Land mit niemandem teilen wollen und den Zwist aus diesem Grund nur provoziert hätten. Auch Aldu und seinen Engeln würde eine solche Tat nicht verborgen bleiben.
    Außerdem gibt es noch gewichtige Bedenken ganz praktischer Natur, denen wir uns zu stellen haben, denn ich zweifle daran, dass wir in einer Schlacht auf freiem Felde trotz Überzahl einen leichten Sieg erringen würden. Und bedenkt, wie groß das Risiko für unsere Städte und Dörfer, für unsere Frauen und Kinder wäre, sollte uns das Glück nicht hold sein! Ich werde Euch auch gerne darüber aufklären, woher mein Zweifel oder vielmehr meine Vorsicht rühren.“ Abermals wandte er sich nun dem lemurischen Offizier in der ausgiebig gepanzerten, beigen Uniform mit den hohen Rangabzeichen auf der Schulter zu. Dieser zuckte überrascht, während er den Blickkontakt aufnahm. Es schien beinahe so, als wäre er in seinen Gedanken zuvor abgeschweift und fühlte sich nun dabei ertappt. „Beregil, wie viele Männer könnt Ihr in Eile mit Waffen versehen und guten Willens als kampffähig bezeichnen? Sechstausend? War das die Zahl? Und ich nehme an, dass bei vielen der Tag, an dem sie das letzte Mal das Schwertschwangen, bereits lange Zeit zurückliegt. Ist es nicht so?“ Der Oberkommandierende nickte wortlos, wenn die Zustimmung ihm auch nicht leicht fiel.
    „Unsere Späher berichteten vor sieben Tagen“, fuhr Arnhelm fort, „zwei Tage vor unserem Aufbruch hierher, von mindestens viertausend orkischen Kriegern! Und diese sind hervorragend diszipliniert, furchtlos und wissen, wie man eine Klinge führt! Mittlerweile könnte ihre Stärke noch sprunghaft gestiegen sein, denn sie reisen aus dem Orkland zumeist in ganzen Stämmen an, deren jeweilige Zahl an Angehörigen sich immer auf mehrere Hundert beläuft!“
    Es herrschte ein betretenes Schweigen in der Halle, und es war zu spüren, wie jeder einzelne der Anwesenden in seinen Gedanken versuchte, jene neuen Informationen zu bewerten und ihnen eine Lösung abzuringen. Die Lemurier hatten keine eigenen Beobachter in die Nähe der orkischen Siedlung entsandt und waren folglich ganz offensichtlich von einer weitaus geringeren Zahl an Gegnern ausgegangen. Auch hatten die Schilderungen über deren Wehrhaftigkeit für nicht wenig Eindruck gesorgt, denn alle wussten, dass der Fürstensohn selbst als ausgezeichneter Kämpfer galt und solche Dinge trefflich beurteilen konnte.
    „Aber Ihr habt noch nicht das Entscheidende gehört“, sagte Arnhelm schließlich. „Braccas soll uns darüber berichten, denn er war der Führer unseres letzten Spähtrupps und hat vieles mit eigenen Augen gesehen.“
    Der eine Rhodrim setzte sich und war froh darüber, nach dieser angestrengten Rede endlich seine Stimme schonen zu können, während sich der andere erhob. Der erfahrene, weitgereiste Mann mit den vielen Furchen und den unverkennbaren, roten Haaren räusperte sich zunächst eingehend. Dann ließ er seinen Blick mit gerunzelter Stirn über die Runde schweifen, ehe er mit seiner Schilderung begann.
    „Es ist wahr, ehrenwerter König und meine lieben Freunde und Verbündeten, ich hatte mich mit meinen Männern vier Tage lang in der Nähe der orkischen Siedlung verborgen. Wir beobachten die Orks dabei bei allem, was sie taten, und konnten sie oft auch sehr gut hören, doch verstanden wir nicht viel, da sie einen eigenen Dialekt verwenden. Es ist eine harte, unfreundliche Sprache, die ich noch nie zuvor gehört habe. Immerhin sind wir uns sicher, dass sie ihrer Stadt den Namen Durotar gegeben haben.
    Ich könnte nun viele Einzelheiten über ihr Zusammenleben berichten, allein uns fehlt die Zeit hierzu. Auf jeden Fall kann ich soviel sagen, dass sie beinahe all ihre Tätigkeiten an kriegerischen Bedürfnissen und Instinkten orientierten, denn sie errichteten starke Wände und Mauern, schmiedeten Waffen und Rüstungen und gaben

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