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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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der Hand, lass dir so ’was nicht noch einmal einfallen!“, schrie Uchnoth den Gemeinen so harsch an, dass dieser augenblicklich still stand und sich für sein Verhalten schämte. Uchnoth hingegen fühlte sich, nachdem er sich auf diese Weise Luft gemacht hatte, augenblicklich besser. Ab und zu sollte man den Kerlen wirklich Beine machen, dachte er bei sich, denn das scheinen sie zu brauchen!
    Als die Krieger aus dem Wäldchen heraus ins Freie traten, wurden sie vom grellen Schein der bald an ihrem höchsten Stand stehenden Sonne geblendet. Sie gingen weiter und mussten bald erkennen, dass ihre Marschroute zusehends hügeliger wurde und sie immer wieder nach Osten abdrängte, sodass sie ihre Richtung mehrfach anpassen mussten. Oftmals mussten sie sich über unwegsame Buckel quälen und dabei achtsam vorgehen, da sich an unerwarteten Stellen zuweilen tiefe Klüfte auftaten.
    Nach dem Mittag erreichten sie den Kamm einer Erhebung, sodass sie einen freien Blick nach Westen erhielten. Auf diese Weise erblickten sie einen breiten Weg, der sich an die Ausläufer der Böschung schmiegte und geradewegs von Süden nach Norden verlief. Der Pfad war tief und glatt getreten, was eine vergleichsweise häufige Benutzung verriet, und Form und Anordnung der jüngsten Spuren ließen erahnen, dass es sich bei deren Urhebern wohl ebenfalls um Orks gehandelt hatte. Vermutlich waren diese ebenfalls von Dantar-Mar aus nach Durotar unterwegs gewesen, hatten für ihre Reise allerdings eine andere Route gewählt, ehe sie letztlich gleichermaßen an jene Stelle kamen. Immerhin gab die Passage den Ashtrogs die Gewissheit, den richtigen Kurs gehalten zu haben und auf die orkische Siedlung zuzusteuern.
    Als der Abend schon nicht mehr fern war, drang das Rauschen schnell fließenden Wassers zu ihren Ohren hin. Trotz der einsetzenden Dämmerung gingen sie noch eine Weile weiter, bis sie feststellen mussten, dass der Weg, den sie die ganze Zeit über begangen hatten, zunächst schmaler und undeutlicher in seinen Umrissen wurde und sich schließlich in einem mächtigen Fluss verlor. Die Orks hatten das Gewässer trotz dessen immenser Ausdehnung erst deshalb so spät erkannt, da es an seinem südlichen Ufer, an dem sie sich befanden, von einer hohen Hecke aus dornigen Brombeersträuchern wie von einem Wall gesäumt wurde.
    Der Wegbeschreibung, die man den Ashtrogs gegeben hatte, zufolge mussten sie den Barno erreicht haben, einen der größten Flüsse des Kontinents. Auf die Bewohner Dantar-Mars wirkte er sogar besonders breit und gewaltig, da es auf ihrem Kontinent keinen Strom dieser Größenordnung gab. Das Gewässer kam, wie man sagte, aus dem fernen Osten, verfolgte zumeist einen horizontalen Verlauf und machte unweit westlich ihrer jetzigen Position eine scharfe Kehre nach Süden, um letztendlich ins südliche Meer zu münden.
    Schließlich rasteten sie neuerlich unter dem wolkenklaren Sternenhimmel Nordamars und zählten ihre achte Abenddämmerung, seitdem sie ihre heimatlichen Gefilde verlassen hatten. Als wenig angenehm erwies sich in den folgenden Stunden das Surren der zahllosen Stechfliegen, welche die grünhäutigen Fremden als Opfer ihrer andauernden Stechattacken durchaus zu mögen schienen. Dies führte zu reichlich derben Flüchen und beinahe sogar zu einer handfesten Keilerei, als nämlich einige der Krieger in ihrem unvermeidlichen Jagdfieber wild nach den Insekten schlugen und dabei weniger ihr Ziel als die im Weg befindlichen Leiber ihrer Kameraden trafen. Schließlich jedoch sorgten die Müdigkeit und die ermahnenden Worte der Befehlsgeber für Einhalt, und das abendliche, bunte Treiben versiegte allmählich.
    Während der Nacht war für eine kurze Zeit Regen gefallen, doch am nächsten Morgen blieb es trocken, und das satte Rot der noch tiefstehenden, unverhangenen Sonne kündigte einen ebenso schönen und heißen Tag wie den letztrigen an.
    Bullwai schickte in aller Frühe jeweils drei Kundschafter in beide Richtungen des Flusses, um nach einem Übergang zu suchen. Als die Mehrheit der Horde noch beim Frühstück saß, kam einer der nach Osten entsandten Späher bereits wieder zurückgeeilt. Aufgeregt verkündete er, dass eine Rotte Orks in schwarzen Rüstungen zu Fuß hierher unterwegs sei. Die Ashtrogs beendeten hastig ihr Mahl und machten sich für das Zusammentreffen mit ihren Artgenossen bereit. Obwohl sie keinen Zweifel daran hatte, dass diese ihnen freundlich gesonnen waren, gürteten sie sich und behielten ihre

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