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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Männer keinem der beiden großen Menschenreiche Lemuria und Rhodrim entstammen, sondern zu den Bewohnern von unabhängigen Gehöften und Siedlungen im Südwesten des Kontinents gehören. Vermutlich haben sie uns schon seit einiger Zeit beobachtet und nur auf eine gute Gelegenheit für einen Überfall gewartet. Auf jeden Fall scheint sich die Ankunft von uns Orks in dieser Gegend bereits herumgesprochen zu haben, und es besteht kein Zweifel daran, dass man uns hier keinen roten Teppich zum Empfang ausbreiten wird.“
    Die Ashtrogs setzten ihren Weg fort und hielten sich auf das Geheiß von Tendarr, der sich über die Marschroute am besten vergewissert hatte, fortan stärker als zuvor nach Westen. Am nächsten Tag kamen sie an einer Anhöhe aus weißem, kreidigem Fels vorüber. Diese war überall mit kleinen, violetten Blumen bewachsen und stieg zunächst stark an, ehe sie sich dann auf ihrem Grat zu einer Plattform abflachte. Sie umgingen den tafelförmigen Buckel in gebührendem Abstand und mit erhöhter Wachsamkeit, da ihre angeborenen kriegerischen Instinkte ihnen sagten, wie sehr diese Erhöhung für einen Hinterhalt, beispielsweise durch Bogenschützen, geeignet war. Glücklicherweise passierten sie diese Stelle, ohne dass sich etwas Auffälliges ereignete, und sie gelangten bald wieder in eine offene Ebene.
    Aufgrund der schweren Bewaffnung und den vielen Utensilien, welche die Krieger mit sich schleppten, kamen sie nur vergleichsweise gemächlich voran, obwohl Orks als zähe Wanderer bekannt waren. Schwieriger wurde der Weg zeitweise noch, als sie an den Rand eines von Osten kommenden und nunmehr gen Norden strebenden Bachlaufes gerieten. Die Ufer des Gewässers, das unversehens zwischen hohen Riedgräsern rechts von ihnen auftauchte und in seinem steinigen Bett sanft dahinplätscherte, waren trotz der ausdorrenden Hitze tiefer und schwerer zu begehen als das übrige Gelände, sodass sie gezwungen waren, ihn rasch zu überqueren und von ihm Abstand zu gewinnen.
    Die sich anschließende Nacht verbrachten sie im Schatten einer breitgefächerten Schonung, die vorwiegend aus mächtigen Eichen mit hohen, dicken Stämmen und gewaltigen, teilweise ineinander verwachsenen Kronen bestand. Zum Schutz vor unliebsamen Überraschungen wurde eine ganze Reihe von Wachen und Spähern eingeteilt, die teilweise bis weit in das Gehölz hineindrangen. Die jüngste Erfahrung mit der menschlichen Miliz gemahnte sie zur Vorsicht. Wer aber hätte es tatsächlich gewagt, eine solch waffenstarrende, zahlenmäßig starke Ork-Horde anzugehen, ohne selbst über eine gewaltige Armee zu verfügen?
    Am nächsten Morgen wurden die Ashtrogs vom Singsang einer Vielzahl von dahinfliegenden oder im Verborgenen sitzenden Vögeln geweckt. Ansonsten war alles ruhig geblieben während der Nacht, bis auf die Geräusche einiger wilder Tiere, die das Nachtlager umschlichen hatten, jedoch stets auf Distanz geblieben waren. Wie man sich erzählte, gab es hier im Westen Nordamars nur wenige Tiere und Geschöpfe, die einem Ork oder Mensch gefährlich werden konnten. Dies stand ganz im Gegensatz zum Norden oder Osten des Kontinents oder auch zu Dantar-Mar, wo beispielsweise Warge und riesenhafte Bären, die Buloks, mit den Orks um die wenigen vorhandenen Nahrungsmittel in einem regelmäßigen, blutigen Wettstreit standen.
    Sie betraten nun den Wald und setzten dazu an, denselben nach Nordwesten hin zu durchqueren. Unter dem Dach aus Ästen, Zweigen und grünem Blattwerk kamen sie gut voran, denn die Bäume standen nicht sehr dicht, und das spröde Unterholz war selten ein ernstliches Hindernis. Die Vielzahl der stampfenden Beine ließen die mürben, auf dem Boden verteilten Hölzer knackend zerbersten und sorgten dabei für einigen Lärm, den jene Gegend nicht gewohnt war.
    Lediglich ein einzelnes Eichhörnchen kreuzte ihren Weg und huschte eilig zwischen der Menge der Krieger hindurch. Einer aus Uchnoths Trupp konnte sich nicht beherrschen und schleuderte sein Kampfmesser nach dem kleinen Tier. Trotzdem der kraftvolle Wurf gut gezielt war, verfehlte er das flinke Geschöpf, woraufhin sich dieses behände an der Rinde eines nahegelegenen Baumes hochhangelte und aus dem Sichtfeld verschwand. Der Ork begann darüber zu fluchen, doch noch bevor er damit fertig war und das in solchen Situationen übliche, schelmische Gelächter seiner Kameraden ertönte, war sein Befehlsgeber in seiner Nähe erschienen.
    „Nur der blödeste Idiot gibt seine Waffe unnötig aus

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