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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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neben Orks lediglich noch Zwerge fähig waren, war es zu verdanken, dass man für jene Strecke nicht noch deutlich mehr Zeit benötigt hatte.
    Die Angehörigen des Clans der Ashtrogs erkannten nun, dass Durotar mit seiner rückwärtigen Seite tatsächlich bis dicht an das große Westmeer reichte, denn das laut anschwellende Rauschen und Tosen der Wellen, das Geschnatter der ewig kreisenden Möwen und der böige und zu dieser Jahreszeit angenehm kühlende Wind verkündeten dies allzu deutlich.
    Die Stadt glich bereits von außen her weniger einer Wohnsiedlung denn einer Festungsanlage, die ferner trotz ihrer stabilen, großzügigen Bauweise unfertig und unausgegoren erschien. Sie wirkte nicht wirklich einladend, und man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Planerund Erschaffer der Ortschaft sich in erster Linie darum bemüht hatten, so schnell wie möglich einen Dorn in das Fleisch jener für sie fremdartigen und bislang nicht zugänglichen Welt zu treiben, ehe sie sich über weitere Dinge Gedanken machten. Und was die rund vierhundert Mann starke Ork-Gesellschaft nach ihrem Durchschreiten des eckigen Eichentores erblickten, sollte diese Erkenntnis bestätigen.
    Eine angenehme, lebensfrohe Atmosphäre, wie sie in den vielen kleinen Siedlungen der orkischen Stämme in Dantar-Mar herrschte, war innerhalb des starken Walls in keiner Weise zu erkennen. Dazu passend waren nur wenige Frauen und Kinder zugegen, dafür jedoch umso mehr Handwerker und insbesondere Krieger, die allesamt in schlichten, siloartigen Schuppen schliefen und ansonsten ihre Zeit damit verbrachten, das Beherrschen ihrer Waffen sowie militärische Manöver zu üben.
    Durotar wirkte wie ein Experiment, nicht mehr als ein erster Stützpfeiler in der Fremde sowie ein Übungsfall für womöglich nachfolgende, prächtigere und ausgereiftere siedlerische Bestrebungen der orkischen Rasse.
    Trotz der fehlenden Wärme und Wohnlichkeit kamen die Ankömmlinge nicht umhin, die Leistung der Erbauer der Stadt in einigen Punkten zu bewundern, denn niemals zuvor hatten sie solch großräumige, imposante und solide Gebäude gesehen, die von orkischer Hand geschaffen waren. Auffällig war beispielsweise, dass dass orkische Bauten normalerweise ausschließlich niedrig und einstöckig ausfielen, während man hier ganz offensichtlich in die Höhe strebte. Zudem bevorzugte man auf dem südlichen Kontinent als Rohmaterialien notgedrungen Lehmziegel, Stroh und unförmige Steine, die zumeist schlampig miteinander vermörtelt wurden. Durotar war hingegen fast vollständig aus Holz errichtet, an welchem es in Nordamar nicht mangelte. Die unzähligen Baumstümpfe im Dunstkreis der Siedlung gaben ein untrügliches Zeugnis von der großzügigen Rodung der nahen Bewaldung ab, welche man durchgeführt hatte, um das Bauvorhaben zu ermöglichen.
    Die harzigen, dunklen Stämme, die man verwendet hatte, waren überwiegend frisch geschlagen und mit irgendeiner schlecht riechenden Tinktur überzogen, die, wie man den Weitgereisten erzählte, schwer entflammbar war und vor Angriffen mit Feuer schützen sollte. Trotz solcher Vorsichtmaßnahmen schienen die Bewohner Durotars nicht wirklich mit einer Belagerung zu rechnen, denn dazu waren die Verteidigungsanlagen nicht zahlreich und ausgeklügelt genug. Vielmehr richtete man das Augenmerk ganz offensichtlich auf eine kriegerische Konfrontation auf freier Fläche, auf ein Zusammenprallen von sich Auge in Auge gegenüberstehenden Heerschaften.
    Im Übrigen waren die Ashtrogs zutiefst verblüfft, was die Anzahl der Angehörigen ihrer Rasse anging, welche sich auf den hiesigen Wegen und Plätzen tummelten. Es mussten zweifellos Tausende sein! Niemals zuvor hatten sie eine solche Ansammlung von Orks gesehen, und da diese sich in Aussehen, Kleidung und Bewaffnung teilweise erheblich unterschieden, mussten sie von allen Gegenden des südlichen Kontinents her angereist sein.
    Der Anführer der Rotte, die sie in die Stadt gebracht hatte, wies Bullwai nun an, ihm zu folgen, da er ihn dem Befehlshaber der Feste vorstellen wolle. Seine Leute sollten derweil in ihre Unterkünfte geführt werden. „Vielleicht hat sogar der Schwarze Gebieter persönlich ein wenig Zeit für Euch, obwohl er sehr beschäftigt ist mit den Plänen für die nahe Schlacht“, fügte der Kerl mit der krummen Nase schnarrend hinzu. Unverkennbar schwang hierbei ein großer Respekt vor dem genannten Herrn der Stadt mit.
    Der Häuptling der Ashtrogs bestand indes darauf, zumindest

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