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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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hatte, einen freien Blick über die gesamte Siedlung und wahrscheinlich noch über die Außenmauern hinaus preisgaben.
    Ohne anzuklopfen drückte der Ork, der ihnen den Weg wies, die große, äußere Pforte des Gebäudes auf. Erst nachdem er über die Schwelle nach innerhalb getreten war, trug er den ihm Folgenden harsch auf, zunächst draußen zu warten, woraufhin er ihnen die Tür vor der Nase zuschlug. Die Ashtrogs hatten trotz ihrer Entrüstung über das Verhalten keine andere Möglichkeit, als sich dem Gesagten zu fügen. Nach einigen verstrichenen Minuten wurde der linke Türflügel wieder aufgezogen, der Kopf des Orks, den sie schon kannten, erschien erneut und raunte ihnen zu, dass Befehlshaber Darrthaur nun bereit sei, sie zum empfangen. Die Geduld von Bullwai, Panca und Ogrey war mittlerweile arg strapaziert, doch war ihre Neugierde darauf, endlich die Herren von Durotar kennenzulernen, noch ungleich größer.
    „Bullwai, mein alter und bester Freund meiner Kindheitstage! Ich kann es nicht fassen!“, schallte es den weit Herbeigereisten entgegen, kaum dass sie den gewaltigen Eingangssaal betreten und soeben versucht hatten, sich durch eine rasche Blickfolge einen ersten Eindruck über das Innere des Haupthauses zu verschaffen.
    Völlig verdutzt schauten sie zu der Treppe hin, die sich ihnen gegenüber erhob und in das obere Stockwerk führte. Wie sie erkannten, trat eine Person mit langsamen Schritten die unter ihrem beträchtlichen Gewicht leidvoll knarrenden Stufen hinunter. Und erst nachdem die Ankömmlinge den Ork für einige Augenblicke angesehen hatten, waren sie sich sicher, wen sie vor sich hatten.
    „Glauroth?“, stellte das Oberhaupt der Ashtrogs fragend fest. „Das glaube ich nicht!“
    Der riesenhafte Ork mit dem kahlen Schädel und den schwarz eingefärbten dicken Tierfellen, aus denen sein Wams bestand, erreichte den Fußboden der Eingangshalle, wobei aufgrund seines massigen Körpers jeder seiner Schritte für leichte Einbeulungen in den Dielen sorgte. Mit vor Stolz glänzenden Augen und einem Mund, der zu einem freudigen Lachen verformt war, schritt er zu den Eingetretenen hin und streckte seinem alten Freund den rechten Arm samt geballter Faust entgegen. „Schlag ein, alter Junge, du glaubst nicht, wie ich mich freue, dich wiederzusehen!“ In Orkmanier schlug Bullwai seine Rechte donnernd gegen diejenige seines Gegenübers und lächelte amüsiert, da sich dabei alte Erinnerungen in ihm formten. „Dein Schlag hat nicht gelitten!“, lachte der an Größe, Masse und Kräften alle anderen Bewohner Durotars deutlich übertreffende Ork. „Ich begrüße Euch alle in Durotar, der ersten Siedlung unseres Volkes in Nordamar! Aber nun kommt zu Tisch, ich habe eine Kleinigkeit für uns richten lassen!“
    „Was ist mit meinen Leuten? Sie sind nach der langen Reise ebenfalls hungrig und durstig. Werden sie ebenfalls versorgt?“, fragte Bullwai.
    Glauroth drehte den Kopf und wandte sich dem Soldaten zu, der die Ashtrogs in die Stadt und zuletzt bis hierher geführt hatte. „Was muss ich da hören, Hauptmann Shrakor? Du gehst und sorgst persönlich dafür, dass die Krieger vom Stamm meiner Freunde bestens versorgt werden! Und zwar augenblicklich!“ Es schien, als wollte der Angesprochene etwas erwidern, doch dann verzichtete er darauf, nickte untertänig und eilte unter den prüfenden und keinen Widerspruch duldenden Blicken seines Vorgesetzten grimmig nach draußen.
    Der Befehlshaber der Streitkräfte Durotars führte die drei Gäste in den linken Teil des immensen Saales. Dieser war mit einem wenig aufeinander abgestimmten Durcheinander aus Fellen, ausgestopften Tierköpfen, Figuren, Amphoren, Fackeln, als Schmuck dienlichen Waffen sowie praktischen Einrichtungsgegenständen, wie Kommoden, Tischen und harter Holzbestuhlung, gefüllt. Angesichts der Größe des vorhandenen Platzes wirkte jener Bereich dennoch zu leer und unvollständig. Als Blickfang dienten innerhalb dessen unter anderem ein Kamin, indem ein munteres Feuer brutzelte, sowie eine enorme, hölzerne Wandtafel, welche an der rückwärtigen Wand hing, quadratische Ausmaße hatte und in Höhe und Breite jeweils wenigstens einen Schritt maß. Sie war in einem dunklen Grün bemalt, welches an das Antlitz von vom Abendlicht beschienenen Baumblättern oder aber an die Haut von Orks erinnerte. Auf diesen Hintergrund waren zwei dicke, senkrecht stehende schwarze Balken gezeichnet, die trotz mangelnder Genauigkeit bei der Aufbringung

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