Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)
Ogrey und Panca als seine Vertrauten mitzunehmen und ließ sich auf keine Diskussion darüber ein. „Wenn man meinen besten Leuten an diesem Ort kein Vertrauen und Respekt entgegenbringt, dann ziehen wir eben gleich wieder ab, und Ihr könnt sehen, wer das Schwert zu Eurer Verteidigung schwingt!“, endete erund funkelte den Ork aus Durotar so scharf und entschlossen an, dass seine Drohung glaubhaft wirken musste.
Widerwillig stimmte ihr durotarischer Führer schließlich zu. „Eine Orkin als Befehlsgeber?“, meinte er noch, ehe er sich vorauszugehen anschickte, mit einer provozierenden Geringschätzigkeit, doch Panca beließ es bei einem gelangweilten Blick und ging nicht weiter darauf ein.
Ehe die drei sich dann tatsächlich von ihrer Horde trennten, bläute Bullwai Ugluk und Uchnoth ein, von niemandem Befehle entgegenzunehmen, die Augen offen zu halten und dafür Sorge zu tragen, dass dies auch von allen weiteren Soldaten beachtet wurde. Nach dem Abendessen würde man sich dann wieder zusammenfinden und in Ruhe beraten.
Anschließend wurden die müden und ausgehungerten Krieger in das südliche Viertel der Siedlung geführt, wo sich ganze Blocks aus weiträumigen, länglichen Gebäuden erstreckten, die man getrost als Kasernen bezeichnen durfte. Soldatenunterkünfte solcher Art waren zum Beispiel den Menschen Lemurias bekannt, für Orks jedoch mehr als ungewöhnlich. Folglich begann Uchnoth auch lauthals zu schimpfen und zu pöbeln, kaum dass er und seine Begleiter das ihnen zugewiesene Domizil betreten und einen Blick auf den kargen, staubigen und mit harten Pritschen ausgelegten Raum geworfen hatte. Die zwei Orks, die sie hierher gebracht hatten, zuckten nur mit den Achseln und suchten danach ohne jede Erwiderung baldmöglichst das Weite. Dies war angesichts der wütenden Erregung des Befehlsgebers, der von dessen eindrucksvoller körperlicher Überlegenheit zusätzlich Ausdruck verliehen wurde, nicht unverständlich.
„In diesem Rattenloch werden wir keinesfalls lange bleiben! Was denken die, wer wir sind? Und außerdem hab’ ich einen verdammten Hunger, wenn die sich mit ihrem Fraß nicht bald beeilen, kann ich für nichts garantieren!“, murrte Uchnoth auch danach noch hartnäckig weiter.
„Ich glaube nicht, dass die über Sonderrechte für uns mit sich verhandeln lassen. Aber ich bin gespannt darauf, was uns der Boss später zu erzählen hat“, sagte Ugluk, während die anderen Stammesangehörigen begannen, sich in dem Schuppen zu verteilen und sich jeweils eine Liege und Stauraum für ihre Sachen auszusuchen.
„Hoffentlich lässt er sich von den komischen Fremdlingen und Schamanen, die hier herrschen sollen, nicht bequatschen“, sagte der größere der beiden Befehlsgeber mit einem nur langsam abebbendem Zorn in der Stimme.
„Bullwai lässt sich von niemandem bequatschen! Er ist ja nicht so aufgeweckt wie du!“, sagte Ugluk und wandte sich grinsend ab. Es dauerte eine Weile, bis der Veralberte die Anspielung verstand.
Bullwai, Panca und Ogrey wurden geradewegs nach Westen geführt. Überall um sie herum herrschte selbst in den Abendstunden noch rege Geschäftigkeit. Allerorts wurde an Bauwerken gehämmert und gesägt, ganze Heerscharen von Schmieden standen an glühenden Essen und traktierten rotfunkelnde Metallstücke mit einem Stakkato aus Schlägen schwerer Eisenhämmer, und auf vielen freien Plätzen hantierten Krieger mit ihren Waffen und plagten sich dabei mit sichtlich großer Anstrengung. Die meisten von ihnen trugen angesichts der unvermindert heißen Witterung viel zu dicke Baumwollkleider, in die zusätzlich widerstandsfähige Felle und Rüstungsplatten eingearbeitet waren. Weiterhin standen an vielen Örtlichkeiten in Schwarz gehüllte Hauptmänner – wie die Durotarer ihre Befehlsgeber nannten – umher, beobachteten das Treiben aufmerksam und dirigierten Arbeiter wie Übungskämpfer gleichermaßen mit grantigen Worten und Befehlen. Alles wirkte militärisch gedrillt und als wohlfeil durchdachte Vorbereitung auf eine baldige größere kriegerische Auseinandersetzung, in welcher es jeder, der Durotar zum Feind hatte, sicherlich schwer haben würde.
Schließlich steuerte die kleine Gruppe auf ein Haus zu, welches innerhalb der Stadt das größte von allen war und sich bis an die Ausläufer des sandigen Strandabschnitts erstreckte. Eswar mehrstöckig, und die Ausrichtung seiner Front zeigte in gerader Richtung nach Osten, sodass seine höheren Fenster, von denen es viele
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