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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Sprache:
    „Gott muss uns hassen!
    Er trieb uns aus unsrem Heim hinfort und gab uns einen toten Ort,
    Er nahm uns das lange Leben ab und gab uns frühen Tod anstatt,
    Er brach uns unser Glück entzwei und sandt’ uns dafür Leid herbei,
    Er zeigt den andern seine Gunst für sie, uns nur benutzend wie das Vieh!
    Wir sind als Ausgestoßene gemarkt, und niemand hat uns je gefragt!
    Gott muss uns hassen!“
    * orkisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Blutschläger“

Sechstes Kapitel: Durch das Milmondo Mirnor
    Es war finster in Lemuria, denn das Morgengrauen war noch fern, und die Nacht hatte das Reich noch immer fest in ihrem Griff. Dennoch hatten sich Arnhelm, Braccas, Dwari und Sanae bereits zu dieser frühen Stunde des Tages in der Stube des Fürstensohnes getroffen, um sich über die Einzelheiten ihres bevorstehenden Aufbruchs zu unterhalten.
    Um den Weg, den sie in den folgenden Wochen beschreiten wollten, festzulegen, hatten sie von Chamod eine Landkarte Arthiliens erhalten. Allerdings waren darauf lediglich die gut bekannten, westlichen Gebiete enthalten, während die Lande östlich des Wächtergebirges, wo die sogenannte Wildnis begann, weitgehend lückenhaft oder sogar schlichtweg falsch, wie Braccas und Dwari übereinstimmend feststellten, eingezeichnet waren.
    Nachdem der Zwerg den Punkt aufgezeigt hatte, an dem sich die Behausung Radaments ungefähr befinden musste, begannen die vier darüber zu diskutieren, welche Route man wohl einschlagen sollte. Einig waren sich alle darüber, dass sich die Bedrohung, die von den Orks ausging, sehr bald schon verwirklichen könnte, sodass für ihren Auftrag höchste Eile geboten war. Dies gab schließlich den Ausschlag, denn man entschied sich dafür, das Milmondo Mirnor nicht südlich oder nördlich, über Rhodrim oder Engat Lum, zu umgehen, da dies einen erheblichen Umweg und damit eine entsprechende Verzögerung mit sich gebracht hätte. Vielmehr wollte man versuchen, dasselbe geradewegs zu durchqueren.
    Braccas war der einzige der Anwesenden, der das gewaltige Gebirge bereits durchwandert hatte. Obgleich außer ihm nur wenige Menschen des Westens diesen Weg jemals auf sich genommenhatten, da er viele Tücken barg, zeigte er sich zuversichtlich, dass ihnen jene Überquerung wertvolle Tage sparen würde. Auch Dwari sprach sich für diese Möglichkeit aus, was allerdings auch aus eigenen Beweggründen heraus geschah, denn er machte keinen Hehl daraus, dass er als Zwerg einen Marsch durch verschneite Gebirgspässe einem harten, weitaus längeren Ritt jederzeit vorzog. Im Übrigen versicherte Braccas den anderen, dass es überall in der Wildnis – auch im Milmondo Mirnor – ausreichend Möglichkeiten zum Passieren für ihre Reittiere gab, wenn man nur die richtigen Wege wählte.
    Da die Vorbereitungen soweit getroffen waren, stand dem Aufbruch der Gemeinschaft nichts mehr im Wege.
    Als der Morgen zu dämmern begann und sich die Sonne in ein purpurnes Gewand kleidete, waren es schließlich zehn Gestalten, die sich aus dem Torindo Isa Nuafa entfernten. Auf den Rücken von Pferden, deren klappernde Hufe die Stille als einzige durchbrachen, begaben sie sich auf die Königsstraße und von dort aus nach Norden, in Richtung des inneren Tores Pír Cirvens. Dies war die kürzeste Verbindung nach außerhalb der Stadt und eben der Weg, welchen die Rhodrim und ihr zwergischer Freund am vorherigen Tag bereits genommen hatten.
    Neben Arnhelm, dem Sohn Imalras, dessen engen Freunden Braccas Rotbart und Kogan sowie Aidan, dem Sohn Kherons, Dwari aus Zwergenauen und Sanae aus Engat Lum vervollständigten vier einfache rhodrimische Soldaten die Gemeinschaft. Diese waren zum einen die beiden Freunde Borgas, der für seine zurückhaltende Stille ebenso bekannt war wie für sein Pflichtbewusstsein, und Perlor, welcher ausgesprochen groß und stattlich gebaut war und darin nur noch von Kogan übertroffen wurde. Weiterhin zählte Marcius hinzu, der mit seiner schwarzen Lockenpracht sehr gut aussehend war und von manchen für seinen Stolz getadelt wurde. Der jüngste von allen war Ulven, der milchbübisch wirkte und sich stets allen gegenüber freundlich und hilfsbereit zeigte.
    Aidan, den die anderen am gestrigen Abend nicht mehr gesehen hatten, hatte zur frühen Stunde bereits gemeinsam mit Chamod, dem treuen Diener des Königshauses, die Pferde gesattelt und vor der Pforte des Wolkenturms auf seine Begleiter gewartet. Im Ganzen führten sie, da Dwari kein eigenes Reittier besteigen

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