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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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selbstzufriedene Lächeln war von seinen Zügen verschwunden. „Was kann falsch daran sein, nach neuen Erkenntnissen und Fähigkeiten zu streben, und was von dem Wissen, das wir beide mühevoll erlangt haben, hat Gord uns denn jemals gelehrt? Wer kann überhaupt sagen, ob er diesen Kontinent, den er einst schuf, nicht längst im Stich gelassen hat und sich einzig noch um Aiura, aus dem er uns und unsere Ahnen vertrieb, und andere seiner bevorzugten Gebietschaften kümmert? Er selbst hat niemals zu einem von uns gesprochen, und auch seine Engel, von denen die alten Überlieferungen berichten, haben unseren Völkern schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt.
    Nun ist es darum an uns, den Kundigen der magischen Künste und den Inhabern der Macht, das Zepter der Tat zu übernehmen und die Länder, die uns anvertraut wurden, so zu gestalten, wie wir es für richtig halten! Und Tuors Macht kann uns dabei helfen, das Verdorbene zu überkommen! Wenn die Tage der Zerstörung anschließend von der Zeit des Neuaufbaus abgelöst werden, werden wir uns dieses Bundes wieder entledigen, denn die Wesen Utgorths sind schwach in ihrem Willen und einfach in unserem Sinne zu führen!“
    „Ich selbst war dabei, als die Velarohima an der Küste Arthiliens festmachte und Lemuriël uns Elben mit ihrer holden Erscheinung und ihren süß klingenden Worten empfing. Sie gab uns dieses Land als ein Geschenk, welches wir im Auftrag Aldus verwalten sollten, und niemals kam mir in den Sinn, mich an diesem Vertrauen zu vergehen. Du aber vollziehst den schlimmstenaller Frevel, wenn du dich der Kreaturen bedienst, mit denen Tuor in seinen boshaften Zwängen die Schöpfung verseuchte, um die Kinder Aldus zu töten! Nicht einmal im Angesicht meines schlimmsten Feindes, und sei es, dass er mir über alle Maßen verhasst wäre, würde ich ein solches Tun erwägen! Und schließlich wundere ich mich über deine Torheit und Verblendung, die wohl zustande kam, da deine Gier nach Macht mittlerweile deinen Verstand zersetzte! Denn hiermit sage ich dir mit all meiner Überzeugung, dass eine Person, die sich mit Tuor, dem Bringer von Leid und Chaos, einlässt, von diesem niemals wieder aus seinen Fängen entlassen wird! Einem einfachen Wesen kann dies nicht gelingen, und einem großen Zauberer, der du zu sein glaubst, noch viel weniger!“
    Beide schwiegen für einige Augenblicke. Der Zorn, der in Furior Stimme aufflammte, knisterte beinahe greifbar in der Luft. Ebenso groß war die Enttäuschung Zarr Mudahs, der von der Zurechtweisung durch seinen Lehrmeister, dem er so vieles zu verdanken hatte, sichtlich getroffen war.
    „Es schmerzt mich, dass wir die Dinge so verschieden sehen. Offensichtlich wird Eure Sicht von dem Unheil, das Euch bei Eurer Reise widerfahren ist, getrübt. Doch wenn Ihr mir nicht helfen und als Einsiedler tatenlos darauf warten wollt, dass die Häscher Eures Volkes Euch einer demütigenden Strafe zuführen, dann sei es so. Ich hätte vieles dafür gegeben, Euch während der kommenden Aufgaben an meiner Seite zu wissen, gleichwie dies nicht von Belang ist für den Ausgang des großen Krieges, der Nordamar bald erschüttern wird. Lebt wohl, Meister, und vielen Dank für die Gastfreundschaft, die Ihr mir gewährt habt!“
    „Geh hin und stürze dich und viele andere in den Untergang, Zarr Mudah! Von allen Niederlagen, die ich in meinem unglückseligen Leben erlitt, bist du die schlimmste von allen! Denn keine noch so ungnädige Tat, welche Lebewesen sich untereinander zuzufügen pflegen, kann an Schwere verglichen werden damit, sich mit dem Feind unseres Schöpfers und allen Lebens in verräterischer Absicht zu verbünden!“
    Der orkische Schamane antwortete nicht mehr. Furior Feuerzorn, der mächtigste aller Elben, der ihn so lange Jahre vertrauensvoll unterrichtet hatte, war für ihn als Freund und Verbündeter verloren. Nun würde er etwas tun müssen, das ihm nicht leicht fiel, jedoch unvermeidlich war, um seinem einstigen Lehrmeister nicht irgendwann als erbittertem Feind gegenüberzustehen.
    Er ging zu der einige Dutzend Schritt südlich gelegenen Stelle hin, an welcher sein Maultier friedlich im Gras weidete, und saß auf. Danach bedeutete er diesem durch ein Klopfen mit der flachen rechten Hand in den Nacken, dass sie sich nun in Bewegung setzen und dazu aufmachen würden, das Uilas Rila zu verlassen. Das störrische Tier schaute für einen Augenblick verwundert drein, kaute die letzten Reste der Grashalme, die sich noch in

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