Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
Eure, setzt Euch irgendwo hin, und macht Euch einfach Platz, wenn dies nötig ist!“, fuhr er anschließend fort und schwenkte den rechten Arm in einer einladenden Bewegung quer durch den beengten Raum, in welchem sie sich befanden.
Das Innere der Hütte machte insbesondere auf die Säuberlichkeit und Ordnung gewohnten Elben einen äußerst bedürftigen Eindruck. Kleidungstücke, Laken, Tücher, Krüge, Waffen, Arbeitsgeräte und zahlreiche andere Gegenstände lagen verstreut zwischen einigen teilweise beschädigten Tischen, Kommoden, Stühlen und Eimern mit Wasser umher. Staub wälzte sich in dem leichten Durchzug, welchen die beiden geöffneten Fenster hervorriefen, in dicken Ballen über den Fußboden. Abgesehen davon war jedoch kein übermäßiger Schmutz zu erkennen, und ein Besen und eine Handschaufel, die in einer der Zimmerecken standen, verrieten, dass die Orks sich immerhin in einem gewissen Maß um die Beseitigung solcher Widrigkeiten kümmerten.
Nachdem Uchnoth sich sogleich einen der drei verfügbaren Stühle gesichert hatte und schwerfällig darauf niedergesunken war, nahmen sich die anderen, die in jener Behausung zu Gast waren, eine der übrigen, hockerartigen Sitzgelegenheiten oder aber suchten sich einen Platz auf der langen Eckbank, die sich über einen Großteil der linken Raumwand erstreckte und sich mit einer Kehre an der rückwärtigen Wand fortsetzte. Sie endete erst an einem Durchgang, der in das kleine Schlafgemach des Stammesoberhauptes führte. Ein dickes, dunkelbraunes Tierfell, das als Vorhang diente, unterband einen Blick darauf, welche Unordnung wohl erst dort vorzufinden wäre.
Nach einigen weiteren Worten, mit denen die Anwesenden sich noch einmal gegenseitig vorstellten und begrüßten und für eine gelockerte Gesprächsatmosphäre zu sorgen versuchten, bestimmte man, dass Ulven und Marcius mit ihrem Bericht den Anfang machen sollten. Die Ashtrogs interessierte es sehr, wie sie zu verstehen gaben, zu erfahren, was nach ihrer Rückkehr nach Dantar-Mar in den Reichen der Menschen vorgefallen war und ob man mittlerweile Neues vom Schwarzen Gebieter und Zarr Mudah vernommen hatte.
Marcius schickte sich im Folgenden an, die Geschichte zu erzählen, die ihm und seinen engen Gefährten seit dem Ende der Schlacht gegen Durotar widerfahren war. Er berichtete von der langsamen Genesung Arnhelms im Hause Lotan des Heilers, von dem Streit mit Kheron, der sie aus seiner Stadt verwies, und von den Wiederaufbauarbeiten in Arth Mila, an dessen blutiger Verwüstung die Ashtrogs nicht schuldlos waren und in dessen Nähe, an den Hängen des Bleichsteinwaldes nämlich, sich Orks und Menschen ehedem getroffen und auf Bullwais Betreiben ihr Bündnis geschmiedet hatten. Danach schilderte er von ihrer Trennung von Arnhelm und ihrem Besuch in Luth Golein, bis hin zu der Stelle, an der sie gemeinsam mit ihrem zwergischen Freund Dwari und Braccas Rotbart, der ihr Führer war, zu Gast bei Jabbath dem Gaunerkönigweilten. Bevor der junge Rhodrim das Wort an die Elben weitergab, ließ er nicht aus zu erwähnen, dass die Lemurier zwischenzeitlich ein Heer unter Falmir ausgesandt hatten, um sich zu vergewissern, dass orkische Krieger nicht weiterhin ihre südlichen Grenzen unsicher machten. Dabei hatten die königlichen Soldaten, soweit man hörte, vorläufig festgestellt, dass sich die einstigen Aggressoren bereits weit geflüchtet hatten und auch die Siedlung Durotar, das Symbol des Machtanspruchs der Orks in Arthilien, mittlerweile verlassen zu sein schien.
„Es erscheint tatsächlich so, dass nahezu alle Orks, welche die Schlacht bei der Großen Mauer überlebten, längst nach Dantar-Mar zurückgekehrt sind“, erwiderte Bullwai nickend, „denn unsere Spähtrupps beobachteten die Überbleibsel vieler Stämme dabei, wie sie durch die Gauragar-Schlucht kamen und nach Süden und Osten weiterzogen. Darum gehen wir alle davon aus, dass unser Volk sich genügend blutige Nasen geholt hat und Eurem Volk durch Bewohner unseres Kontinents so schnell keine Gefahr mehr droht.“
Tendarr der Zerk-Gur schaltete sich nun in das Gespräch mit ein und bat darum, einiges über jenen menschlichen Zauberer namens Lotan zu erfahren. Ulven, der sich mehr für solche Dinge begeisterte als sein Freund Marcius, gab daraufhin bereitwillig Auskunft und erzählte einiges dessen, was er über den alten Knaben gehört oder auch selbst gesehen hatte. Der orkische Schamane zeigte sich zutiefst beeindruckt von dem, was er hörte, und
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