Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
Stimme. „Selbst den Takskalls war dieser Ort nicht geheuer! Und dann der Dork-Balug, an dem es seit langer Zeit schon kein Leben mehr gibt, wie jedermann weiß! Nein, wenn ich Euch zu etwas raten soll, dann vergesst Euren Plan und sucht Euch schleunigst einen neuen! Zum Beispiel nehmt doch einfach all Eure Leute und kommt mit ihnen nach Dantar-Mar! Ein paar Elben hier wären doch sicher lustig, und ich könnte Euch zeigen, wie man bei uns am besten die Jagd betreibt!“
„Uchnoth!“, maßregelte Bullwai seinen Befehlsgeber.
„Lass ihn, Boss, er hat nicht genug gegessen, und ohne reichlich Nahrung funktioniert sein Hirn eben noch weniger als sonst!“, bemerkte der kleine, stämmige Ugluk jauchzend vor Freude darüber, dass er seinem Lieblingskontrahenten wieder einmal eins auswischen konnte.
„Du jämmerlicher Pferdefurz!“, entgegnete der deutlich größere der beiden Streithähne aufbrausend und erhob sich so heftig, dass sein Stuhl umkippte und mit einem lauten Poltern auf den Boden schlug.
„Jetzt haltet endlich beide die Klappe! Begreift Ihr nicht, dass wir Gäste haben und uns über wichtige Angelegenheiten unterhalten?“, schrie Bullwai nun seinerseits, während er sich zwischen die beiden Befehlsgeber stellte und diese nacheinander mit ernstlichen Blicken anfunkelte. Danach schien er sich plötzlich zu beruhigen und für eine kurze Zeit angestrengt nachzudenken. Schließlich löste sich die wütende Angespanntheit, die zuvor sein Gebaren bestimmt hatte, und machte einem beinahe schelmischen Gesichtsausdruck Platz. „Eldorin“, sagte er, während er sich den Elben zuwandte, „wenn ich Euch richtig verstanden habe, bittet Ihr uns um einen Führer, der Euch einigermaßen sicher durch die Kroak-Tanuk bis zum Dork-Balug bringen kann. Leider ist Ogrey der einzige von uns, der den feurigen Berg mit eigenen Augen gesehen hat, und ihn kann ich hier nicht entbehren. Doch was würdet Ihr sagen, wenn ich Euch sogar gleich zweimeiner besten Leute mitgeben würde, die viel über die Gegenden, die Ihr durchschreiten müsst, wissen und Euch garantiert dabei helfen werden, mit allen Widrigkeiten fertigzuwerden?“
Ein Lächeln huschte über die freundlichen Gesichter der drei Elben, doch noch ehe Eldorin seinen Dank und sein Wohlgefallen zum Ausdruck bringen konnte, war die verstört wirkende Stimme Ugluks zu vernehmen.
„Das kannst du mir nicht antun!“, sagte er beinahe entsetzt und flehentlich. „Diese Reise ist viel zu gefährlich für einen Befehlsgeber, und dann noch mit diesem Kerl da ...“ Er zeigte mit dem rechten Zeigefinger an dem Häuptling vorbei auf Uchnoth, der offensichtlich immer noch nicht verstanden hatte, was man inzwischen entschieden hatte und von ihm verlangte.
„Was?“, brüllte der großgewachsene Befehlsgeber plötzlich auf, als ihn das notwendige Verstehen endlich ereilte. „Ich soll ...?“ Er ließ den Satz unvollendet und sah anschließend erst zu den Elben, dann zu Ugluk und schließlich zu dem vergnügt grinsenden Ogrey hin. Seine bebenden Lippen und seine rollenden Augen verrieten, dass er verzweifelt nach passenden Worten suchte, allerdings schien ihm nichts dergleichen einzufallen. „Das ist ungerecht!“, maulte er schließlich vor sich hin und blickte wie ein zurechtgewiesenes Kind nach unten.
„Mir ist schon seit einigen Tagen aufgefallen, dass Ihr beiden Helden offensichtlich nicht genug gefordert werdet und wieder ständig nach Möglichkeiten sucht, Euch untereinander zu bekriegen!“, sagte Bullwai zu den beiden Auserkorenen. „Darum erhaltet Ihr nun eine ausgezeichnete Gelegenheit, Euch zu beweisen und unserem Stamm viel Ehre zu machen außerdem! Um dies zu bewerkstelligen, würde ich Euch jedoch dringend dazu raten, Euch zusammenzuraufen und Eure albernen Streitereien für eine Weile zu vergessen! Und jetzt lasst uns draußen noch eine Weile mit unseren Gästen feiern, denn ich denke, dass Ihr morgen frühzeitig aufbrechen solltet!“
Das Oberhaupt des Ashtrog-Clans ging zur Tür, stieß diese kraftvoll auf und verließ seine Hütte. Die anderen Teilnehmer der Unterredung kamen ihm nacheinander hinterher. Dämmerlicht, das von einer kühlen Brise umspielt wurde, empfing sie. Die Sonne war längst nur noch zu erahnen, und das Glitzern der hellsten Sterne zeichnete sich bereits allmählich am dunkler werdenden Abendhimmel ab.
Wie die Anführer des Stammes und die Besucher aus Nordamar anschließend sahen, herrschte an der langen Tafel noch immer reges
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