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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Unglücklicherweise war die Aufmerksamkeit des Elben zu diesem Zeitpunkt anderweitig gefesselt, sodass er den auf leisen Pfoten kommenden Feind nicht bemerkte.
    Im wahrlich letzten Augenblick erkannte Uchnoth aus den Augenwinkeln heraus die drohende Gefahr. Mit einem tiefkehligen Brüllen stürzte er auf den Warg zu, der sich gerade zum Angriff abstieß. Gleichwohl wurde er durch das unerwartete Gebrüll des Orks erschreckt, sodass er den Sprung verpatzte, auch da Eldorin, durch den Lärm gewarnt, sich rasch zur Seite warf. Das Raubtier kam so ungeschickt zu Fall, dass es sich überschlug und einige seiner Artgenossen, die aus der entgegengesetzten Richtung angriffen, aus Angst vor einem Zusammenprall zurückweichen ließ. Seine Krallen gaben ihm jedoch schließlich Halt, und so kam es bald wieder auf die Beine und wandte sich nun Uchnoth zu, dessen Klinge bereits vor Wolfsblut triefte.
    „Versuch's, du Bestie, und ich werde dich zerstückeln!“, sprach der Ashtrog vor sich hin, und aus irgendeinem Grund war er sich dabei sicher, dass ihn sein vierbeiniger Kontrahent recht gut verstand.
    Der Warg, der aufgerichtet den Ork noch überragte und ihm an Gewicht nicht nachstand, knurrte drohend, die Reißzähne dabei bleckend, und senkte den Kopf wie zu einem bevorstehenden Sprung. Es blieb jedoch bei einer Finte, denn er richtete sich bald wieder auf, umkreiste den Feind mit einigen raschen Schritten und duckte sich anschließend neuerlich.
    Uchnoth wusste, dass er dem Spiel des gewaltigen Tieres ausgeliefert war und die Nerven behalten musste. Unentwegt hielt er den Blick auf den Warg gerichtet und blies dabei vor Anspannung unaufhörlich Luft aus Mund und Nase. Sein langes Schwert hielt er niedrig vor sich, zum Stoß bereit. Nun würde es darauf ankommen, wer die schnellsten Reaktionen besaß.
    Der Wolf begab sich abermals auf alle Viere hinunter, verharrte kurz und richtete sich dann wieder etwas auf. Es schien sich um eine weitere Finte zu handeln, die dazu diente, den Gegner zu verunsichern und zu einem Fehler zu verlocken. Dieses Mal beließ er es jedoch nicht bei einem Täuschungsmanöver, sondern drückte sich ansatzlos zu einem überaus kraftvollen Satz nach vorne ab.
    Uchnoth hatte trotz seiner gestrengen Konzentration und seines Misstrauens nicht damit gerechnet, dass es nunmehr tatsächlich zu einem Angriff kam, sodass es ihm für einen kurzen Augenblick den Atem verschlug und er das Heranfliegen der imposanten grauen Masse zunächst tatenlos und mit weit aufgerissenen Augen verfolgte. Dann spürte er, dass ihn etwas an den Schultern traf und er mit Gewalt nach hinten gerissen wurde. Sofort danach fuhr ein stechender Schmerz in seinen Schädel, denn dieser war bei dem Sturz hart auf dem steinigen Boden aufgeschlagen.Er wehrte sich im Folgenden gegen den Anflug von Benommenheit und schüttelte sich unwillkürlich. Dies alles geschah binnen weniger Sekundenbruchteile, und erst anschließend gelang es ihm, sich einen Überblick über seine Lage zu verschaffen.
    Wie er sah, hielt er sein Schwert mit beiden Händen hochgereckt. Blut, Fleisch, Fell und breiartige Substanzen klebten an ihm. Wesentlich unangenehmer als dieser Anblick war jedoch die Tatsache, dass auch sein Wams und Teile seines Gesichtes mit übel stinkenden Eingeweiden bedeckt waren. Mit einem seiner Ärmel wischte er sich über den Mund, spie angewidert aus und wuchtete sich auf die Knie, weiterhin vor einer Attacke auf der Hut. Als er bei dieser Gelegenheit hinter sich sah, erkannte er, dass er dem Warghäuptling im Fallen den Bauch aufgeschlitzt hatte, woraufhin dieser sich noch einige Schritte geschleppt hatte und letztlich leblos zusammengebrochen war. Nun lag er mit verdrehten Gliedmaßen da und rührte sich nicht mehr.
    Während sich der eine der Ashtrogs nach seinem knapp davongetragenen Triumph wieder aufrappelte, rannten die übrig gebliebenen Warge weiterhin unverdrossen gegen die Wand aus Metall an, ohne dass sie einen Fortschritt erzielten. Plötzlich aber hielten die Angreifer mit ihren Bemühungen inne und ließen ein erwartungsfrohes Grinsen über ihre breiten, mit Schaum und Speichel verschmierten Mäuler huschen.
    Dann betraten zwei riesige, die Elben und Menschen deutlich überragenden Geschöpfe das Geschehen.
    Zwei Buloks, deren langes, stark verfilztes Fell das dunkle Grau der Berge nachahmte, erschienen. Sie zeigten sich sogleich voll unverhohlener Siegesgewissheit, indem sie ein lautes Brummen, wie als Ersatz für den

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