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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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nicht brauchst, dann aber offensichtlich die eines Pferdes“, sagte Falmir schmunzelnd und schickte sich an, weiterzugehen.
    „Wage es nicht, mich zu verspotten, Falmir! Vergiss nicht, dass ich nach Beregils Tod der Oberkommandierende des Reiches bin!“
    Der junge Heeresmeister reagierte auf die Drohung nicht mehr und sah sich nach einer neuen Aufgabe um. Viel gab es nicht mehr zu tun, denn um ihn herum erblickte er neben den vielen Erschlagenen nur noch umherirrende Pferde sowie menschliche Soldaten, die das Gelände jenseits des eingestürzten Tores jetzt eindeutig beherrschten. Die Orks hingegen rannten in Richtung Süden, der vermeintlich sicheren Zuflucht des nahen Waldes entgegen. Einige der Lemurier setzten ihnen nach, doch waren die meisten zu erschöpft dafür und freuten sich stattdessendarüber, dass der Kampf, den man schon verloren geglaubt hatte, zu einem solch glücklichen Ende gelangt war.
    Kaum war die Schlacht um Lemuria vorüber, da hielt der Regen endlich inne. Der reingewaschene Himmel erstrahlte in einer hellen, strahlend blauen Pracht, und ein Leuchten wie von glitzerndem Gold überflutete das Grün der weiten Wiesen.
    Südlich der Überreste der Tôl Womin lagen sich erwachsene Männer in den Armen und jubilierten und sangen ausgelassen. So kurz nach dem Erfolg vermochte die Siegesfreude noch über die Trauer über die vielen Gefallenen zu triumphieren.
    Dann erreichten Falmir und Obron und die lemurischen Krieger, die nahe bei dem verwüsteten Tor standen, verzweifelte Hilferufe von ihren rhodrimischen Kampfgenossen. Es war jedoch nicht so, dass diese in Bedrängnis waren, denn auch bei ihnen hatte das Kämpfen aufgehört. Vielmehr schien einer, den sie in ihrer Mitte umsorgten, schwer verletzt zu sein und dringend Hilfe zu benötigen. Als Falmir hörte, um wen es sich dabei handelte, gab er den raschen Befehl, die besten Feldsanitäter, über welche die Armee der Lemurier verfügte, dorthin zu schicken, um dem Versehrten Hilfe zu leisten.
    Schließlich war Arnhelm nicht nur ein persönlicher Freund des Heeresmeisters, sondern auch der Thronerbe des zweitgrößten der menschlichen Reiche. Und er hatte das seltsame Heer aus rhodrimischen Reitern und einem Trupp Orks, welches den Verteidigern der Großen Mauer so unerwartet Entlastung gebracht hatte, als mutiger Anführer gegen die gewaltige Horde Durotars und schließlich zum Sieg geführt.

Drittes Kapitel: Bei Lotan dem Heiler
    Seitdem die ersten Strahlen des Herbstmorgens in die Stube fielen und bizarre Muster auf die löchrigen, dunkelbraunen Dielen des Holzbodens warfen, war die Besinnung in ihn zurückgekehrt. Zuerst hatte er dies nicht begriffen, da noch immer ein Nebel seinen Verstand umwaberte, sodass er sich kaum zu atmen getraute und die Augen krampfhaft verschlossen hielt.
    Dann hörte er wieder das Singen des Engelswesens.
    Die leisen, melodischen Tonfolgen klangen unsagbar wohltuend und zärtlich in seinen Ohren, auch wenn er nur wenige der Worte in ihrer Bedeutung verstand. Es war sehr oft geschehen während der vielen Tage, die vergangen waren, seitdem er in die Dunkelheit gefallen war, dass er jenem süßen Gesang gelauscht hatte. Anfangs hatte er gemeint, er befände sich nahe bei dem Einen, in einer Welt mit seinen Ahnen, jenseits des irdischen Daseins. Ungeduldig hatte er darauf gewartet, von seinem einst liebevollen Vater, Tarabunt, begrüßt zu werden und den großen Verstorbenen seines Volkes, wie Theron, Methoss, Dassios, Zarudin oder Augur, den Helden der alten Lieder und Gedichte, zu begegnen. Aber alles, was ihm widerfuhr, war die andauernde Lähmung seiner Sinne, in welche sich zuweilen die holde Stimme des weiblichen Engels mischte.
    Der auf dem alten, einfachen Holzbett unter einer dicken Daunendecke liegende Mann bemerkte eine Berührung seiner Hand und erschauderte daraufhin. Es war das erste Mal seit vielen Tagen, dass er spürte, dass er noch immer einen Körper besaß. Also war er doch nicht in das Reich der Verstorbenen, von welchem die lebenden Menschen nichts zu berichten wussten, eingegangen, sondern weilte höchstwahrscheinlich noch immer unter der Sonne Mundas! Gleichwohl versuchte er vergeblich, in seiner Erinnerung zurückzugehen bis zu dem Punkt, vom dem an ihn seine Kräfte im Stich gelassen hatten. Vielleicht war er immerhin stark genug, seine Augen aufzuschlagen und die Umgebung, in welcher er sich aufhielt, zu erschauen. Aber was, wenn diese ihm nicht freundlich gesonnen war und dies seine

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