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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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viel geredet während des Fiebers und nur dürftig gegessen und getrunken, was sehr gefährlich war. Ich glaube, dass ich es ohne die Hilfe von Prinzessin Merian nicht geschafft hätte, Euch vor dem Tod zu bewahren, denn sie war stets bei Euch, hielt Eure Hand, kühlte Eure Stirn und sang Euch vor von solch schönen Dingen, deren Existenz mir selbst schon beinahe in Vergessenheit geraten war.
    Auf jeden Fall wusste ich vor paar Tagen, dass Ihr über den Berg wart, doch es war ein knappes Entrinnen, das wir der Tatsache zu verdanken haben, dass Ihr aus so hartem Holz geschnitzt seid. Jetzt solltet Ihr Euch noch einige Tage erholen und zünftig essen und trinken, dann werdet Ihr schon bald wieder ganz der Alte sein, was für uns alle sehr wichtig sein mag. Denn eine Ahnung quält mich, dass die Gefahr, die Lemuria drohte, noch längst nicht vorüber ist, sondern soeben erst seine Schatten ausgebreitet hat. Aber es ist zu früh, von solch düsteren Dingen zu reden, genießt zunächst einmal Eure Rückkehr, mein teurer Herr.“
    Lotan lächelte, und die braunen Augen unter seinen gesträubten Augenbrauen zeigten aufrichtige Freude und Mitgefühl. Dabei spielte er mit der einen Hand an seinem schneeweißen, fleckigen Bart herum, was so aussah, als versuche er ihn glatt zu streichen, was aufgrund dessen verfilzten Zustands jedoch völlig aussichtslos war.
    Es klopfte an die Zimmertür. Der alte Zauberer bat die Besucher herein, und erwartungsgemäß traten Ulven und Marcius ein. In ihren Händen hielt jeder von ihnen ein großes Tablett mit frisch duftendem Brot, Milch und Honig.
    Arnhelm freute sich sehr, seine beiden jungen Landsleute bei bester Gesundheit wiederzusehen. Die beiden, die seine Gefährten während der Suche nach Aurona gewesen waren, freuten sich nicht minder und waren zunächst sprachlos darüber. Dann verteilte man das Essen unter den Anwesenden, und zu seiner eigenen Überraschung vertilgte auch der frisch genesene Fürstensohn eine beachtliche Portion. Alle scherzten darüber und lachten miteinander, was sehr gut tat nach all der Trübsal, die hinter ihnen und vielleicht noch vor ihnen lag.
    „Wir haben beobachtet, wie du gegen den Schwarzen Gebieter gekämpft hast“, begann Marcius schließlich auf das Drängen des Sohnes Imalras hin zu schildern.
    Der gutaussehende junge Mann mit dem schwarzen, gewellten Haar hatte sich in den Augen Arnhelms sehr gewandelt, seit er ihn damals zu seiner Reise nach Lemuria mitgenommen hatte. War er ehedem als überstolzer Frauenschwarm, der sich bei der Eingliederung in Gemeinschaften oftmals schwertat, verschrieen gewesen, so glänzte er nunmehr durch Verantwortungsbewusstsein und Natürlichkeit. Auffällig war zudem die enge freundschaftliche Bande, die ihn mittlerweile mit dem mit einundzwanzig Lenzen zwei Jahre jüngeren, milchbübisch wirkenden Ulven verknüpfte.
    Man sollte sich niemals vorschnell ein Urteil bilden!, dachte Arnhelm zufrieden bei sich.
    „Ihr habt Eure Schwerter so schnell geschwungen, dass unsere Augen kaum folgen konnten. Die Durotarer, die umher standen, waren ebenso beeindruckt, denn sie versuchten in keiner Weise in den Zweikampf einzugreifen und ließen auch uns plötzlich in Ruhe. Zuletzt traf dichein Stich des Schwarzen Schwertes, und es schien, dass hernach etwas Merkwüdiges passierte. Das Goldene Schwert bäumte sich auf in deiner Hand und gehorchte dir nicht länger. Es flog von dir hinfort und landete willig zu Füßen des Anführers der Feinde. Offenkundig hat sich Aurona gegen dich gewandt, doch konnte uns niemand, den wir fragten, eine Erklärung geben dafür.“ Bei diesen Worten blickte der dunkelhaarige Rhodrim kurz zu dem Zauberer hin, der jedoch abwesend wirkte und wieder an seinem Bart herumspielte. „Ebenso rätselhaft ist das, was anschließend geschah. Die schwarze Gestalt nahm das Goldene Schwert triumphierend auf und sagte noch etwas zu dir, das wir nicht verstehen konnten. Dann ließ sie dich in Ruhe und wendete sich ab. Der orkische Schamane, der zuvor das Tor der Großen Mauer zum Einsturz gebracht hatte, wartete bereits mit zwei Pferden auf sie. Die beiden Heeresführer der Feinde bestiegen die Tiere und ritten eilig davon, ohne sich um den weiteren Verlauf der Schlacht zu kümmern. Dabei warf der Ork ein Art Pulver oder Staub in die Luft, worauf eine dichte Rauchglocke aufstieg und die beiden Fliehenden verhüllte. Als sich der Qualm irgendwann verflüchtigte, waren die Reiter längst im Osten verschwunden. Die

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