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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sich in Steinmetzarbeiten bekanntlich rege übten, hatten den südlichen der beiden Nachbarkontinente niemals besiedelt. Dafür kamen Erinnerungen in ihnen auf an die aufwändigen altertümlichen Zeichnungen, welche sie in den Katakomben im Innern des Vulkangebirges nahe bei Dson Baldur vorgefunden hatten. Niemand vermochte zu sagen, ob eine Verbindung zwischen jenen beiden augenscheinlich uralten Werken bestand oder ob dem mitnichten so war. Doch ob nun ein einziges oder aber verschiedene Völker für die Entstehung jener beiden eigentümlichen Merkmale inmitten einer ansonsten sehr naturbelassenen Umgebung verantwortlich zeichneten, so blieb das interessante Ergebnis solcherlei Gedankenspiele stets das gleiche: es musste bereits lange vor der Ankunft der Orks in Orgard kluge und schöpferische Wesen gegeben haben, die dieser Tage längst im Nebel der Geschichte verschwunden waren.
    Da der Abstieg auf eine gerade und steile Weise geschah, wurden die Konturen der tiefer liegenden Landschaft schon sehr bald klarer. Mit Verwunderung stellten die Wanderer daraufhin fest, dass der Dork-Balug in seinen oberen Lagen zwar zutiefst lebensfeindlich war und seine dortigen schwarzverbrannten oder schneeverkrusteten Gesteine nichts Fruchtbares mehr hervorzubringen wussten, er sich weiter unten jedoch mit einem gänzlich anderen Gesicht zeigte. Der Erdboden, welcher an die Ausläufer des mächtigen Berges und dessen minderen Nachbarn angrenzte, war locker und mineralstoffreich und angereichert mit einem satten Grün soweit das Auge reichte. Außerdem sprossen an vielen Bäumen und Pflanzen in üppiger Weise Beeren und Obst, sodass sie allmählich verstanden, was die Piraten aus Arthilien, das in beinahe all seinen Teilgebieten mit einer ähnlichen Reichhaltigkeit glänzte, hierhergeführt hatte.
    Als sie die Stiege noch weiter hinabgingen, gelangten sie irgendwann auf die Höhe eines sich links von ihnen öffnenden, klaffenden Spaltes zwischen den welligen, mit vielen dicken Felsbrocken beladenen Hängen. Durch jenen hindurch erschauten sie einen kleinen, unbeschwert gluckernden Wasserfall. Dieser trat aus dem Gebirge, sprang viele Fuß tief über glattgespültes Gestein, das von Moos und Flechten begrünt war, und ergoss sich schließlich in mehreren schmalen Rinnsalen in die weite Landschaft hinaus.
    Besonders die Ashtrogs vermochten ihre staunenden Blicke von dem, was sich ihren Augen darbot, unmöglich abzuwenden. In ganz Dantar-Mar hatten sie noch keinen Platz gesehen, an dem es sich schöner und üppiger leben ließe. Vielleicht war es die Furcht vor dem Vulkan, welche die Orks stets davon abgehalten hatte, jene so prächtige Umgebung siedlerisch zu erschließen, oder aber schlicht die Tatsache, dass jener Ort durch die dichten Wälder und das hohe Felsenmeer, die es im Süden und Westen begrenzten, so schwer zugänglich war. Auf jeden Fall war es kaum zu glauben, dass ausgerechnet Menschen, die sich schließlich schon in Nordamar breitgemacht hatten, sich nunmehr an den hiesigen Vorzügen erfreuten! Das ganze war schlichtweg unerhört, wie die beiden in stummem Einvernehmen fanden!
    Ein Ruf erklang und wurde von mehreren ihm nachfolgenden Schreien beantwortet. Mit einem Mal wieselte Volk aus allen verschiedenen Richtungen über die freiliegende Ebene und fand sich unweit des Sockels der Treppe, welche die Elben, die Orks und der Mensch gebrauchten, zusammen. Finger wurden in die Höhe gereckt, und aufgeregt wurden lautstarke Worte ausgetauscht. Nicht wenige der menschlichen Gestalten nestelten dabei an ihren Wämsern herum und nahmen krumme Dolche und ähnliche Waffen daraus hervor, so als wenn sie sich gegen einen drohenden Angriff zu wappnen anschickten.
    Die Wanderer waren entdeckt worden, und die Entscheidung darüber, ob sie mit den Bewohnern des nahen Ortes in Kontakt treten mochten oder nicht, war ihnen abgenommen worden.
    Während sie noch darüber nachdachten, wie sie mit jener neuen Situation umgehen sollten, kamen aus der einige Hundert Schritt entfernten Siedlung weitere Personen herbeigeeilt, derenStrom kein Ende zu nehmen schien. Offenbar hatte man sowohl die Anzahl der Siedler als auch deren Wachsamkeit aus der Ferne ein wenig zu gering eingeschätzt.
    „Heh, Ihr Wanderer in der Höhe!“, richtete nun einer der unten versammelten Männer das Wort an die ihnen Fremden, wobei seine Stimme knurrend und wenig erfreut klang. „Erklärt Euch, denn Ihr bewegt Euch zu auf
Kargonta
, eine freie Stadt, die keine

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