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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Angehörigen der Gemeinschaft, die sich gemeinsam vom Dorf der Ashtrogs aus auf die mittlerweile erfolgreiche Suche nach Illidor Nachtbringer begeben hatten.
    „Und doch mag es unsere einzige Chance bedeuten, aus dieser hoffnungsarmen Lage zu entkommen, das Spiel dieser Leute einstweilen mitzuspielen“, sagte Eldorin. „Wenn wir ablehnen, werden wir uns ihrer Feindschaft sicher sein und müssen hernach mit jedweder Heimtücke rechnen. Der Weg in die Ebene hinab ist uns dann verschlossen, und wer von uns möchte in das Gebirge zurückgehen, welches unseren möglichen Verfolgern überdies auch noch besser bekannt sein dürfte als uns?“
    „Vielleicht können wir sie den Abend über hinhalten, und wenn sie tatsächlich über Pferde verfügen, sollten wir uns diese in der Nacht borgen und irgendwann nach Beendigung unseres Auftrags wieder zu ihnen zurückbringen“, sagte Uchnoth.
    „Wenn wir es wahrhaftig mit einstigen Bewohnern der Piratenküste zu tun haben“, sagte Marcius, „werden sie uns keine Gelegenheit dazu geben. Allerdings bin auch ich dafür, hinabzugehen und dort unsere weiteren Chancen auszuloten, denn alles ist besser, als in diesem abscheulichen Gebirge den Rest unserer Tage zu verbringen und letztendlich an Hunger und Durst zu verenden.“
    Die Gefährten nahmen den Abstieg wieder auf und sahen, wie sich ein von Vorfreude geprägtes Lächeln auf die Gesichter der ihnen harrenden Männer legte. Gleichzeitig fühlten sie sich, als kämen sie mit jedem Schritt, mit welchem sie die verbleibende Länge der Stiege verkürzten, dem Ort ihrer eigenen Hinrichtung näher, was ihren Atem stocken und ihre Beine schwerer werden ließ. Immerhin nahmen ihre mitgeführten Waffen, die sie sehr wohl zu gebrauchen verstanden, und insbesondere der Halt, den ihnen die Gegenwart der jeweils anderen gab, ihnen die Vorstellung, jener vertrackten Lage gänzlich hilflos ausgeliefert zu sein.
    Die herbstliche Sonne war längst über dem östlichen Meer aufgestiegen, und die Wärme, die sie mit sich brachte, genügte vollauf, um in der immer näher rückenden Ebene ein angenehmes Klima zu schaffen, verglichen wenigstens mit der bitteren Kälte, die in den höheren Regionen des vulkanischen Gebirges herrschte. Allerdings hatte sich ein ganzes Heer dunkelgrauer Wolken in den vergangenen Minuten daran gemacht, von Südosten über den zuvor freundlichen Horizont herzufallen und dessen helles Blau, welches bereits nicht mehr vom Morgenrot eingefärbt war, in ein weitaus tristeres Gewand zu kleiden. Und als hätte jene Veränderung ein weiteres Unheil heraufbeschworen, ertönte, kurz bevor die sechs den grasbedeckten Erdboden am Rande der Felsen erreichten, ein gar enormes Krachen.
    Der Andoluín hatte sich erneut zu Wort gemeldet, und jenes Mal mit einer Vehemenz, welche unmissverständlich eine letzte Warnung, eine vielleicht gutgemeinte Ankündigung etwas Unvermeidlichen ausdrücken sollte.
    Tatsächlich deuteten Marcius, die Elben und die Orks, die augenblicklich aufgerüttelt wurden und ihre Köpfe herumrissen, das Geschehen so, dass der bisweilen verstopfte Schlot im Innerendes großen Kraters freigesprengt worden war und kein weiteres Hindernis ein Entweichen des verheerenden Inhalts des Vulkans nun mehr verhindern konnte. Ein Ausbrechen des mächtigen, unermessliche Naturkräfte beherbergenden Berges, ein Feuerspeien des dort wohnhaften Drachen, wie die Orks Dantar-Mars sich auszudrücken pflegten, erschien nur noch eine Frage geringer Zeit zu sein.
    „Keine Angst, das ist nur ein alter, unnützer Berg, der meint, ab und zu abergläubische Leute erschrecken zu müssen“, lachte derjenige der wartenden Männer, der die Angehörigen der Gemeinschaft als erster angesprochen und wenig freundlich begrüßt hatte. Dieser war ein kräftiger Kerl mit breiten, frei zur Schau getragenen Schultern, schwarzen, im Laufe der Zeit lichter gewordenen Haaren, einem ungestutzten Schnurrbart und einem dazu wenig passenden, dünnen Ziegenbart, der kläglich an seinem markanten Kinn haftete.
    „Ich würde jene Signale, welche der Vulkan gibt, nicht so leichtfertig abtun“, entgegnete Nurofin. „Womöglich wäre es klüger, wenn sich die Bewohner Eures Dorfes wenigstens vorübergehend rasch aus seiner Nähe entfernten.“
    „Wie ich gerade sagte, lassen wir uns von einem solchen Haufen Stein ebenso wenig ins Bockshorn jagen wie von Blitz oder Donner“, gab der vorherige Redner zurück. „Ich schlage vor, Ihr folgt nun unserer

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