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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Störung ihres Friedens dulden mag!“
    „Vielleicht solltest du mit deinen Artgenossen reden, Marcius“, schlug Nurofin im Kreis seiner Gefährten vor.
    „Die Geschichte zwischen Rhodrim und den Gesellen, die der Piratenküste entstammen, ist nicht gerade eine solche der Freundschaft und der netten Worte“, beschied der junge, dunkelhaarige Mensch daraufhin.
    „Dann werde
ich
ihnen Beine machen!“, sagte Uchnoth. „Eine
freie Stadt
nennen sie dieses heruntergekommene Nest mit seinen baufälligen Hütten, dass ich nicht lache!“
    „Lasst mich es zuerst versuchen“, sagte Eldorin. „Nötigenfalls kannst du diese Leute ja immer noch mit den orkischen Geflogenheiten vertraut machen, Uchnoth.“
    Da ihm niemand widersprach, erhob der Elb nunmehr seine Wärme und Reinheit ausstrahlende Stimme. Zuvor war er zwei Stufen hinabgegangen, damit ihn die Menschen leicht als ihren Gesprächspartner erkennen konnten.
    „Wir kommen mitnichten, um Euren Frieden zu stören“, begann er zu sprechen, „noch haben wir überhaupt erst beabsichtigt, an diesen Platz zu gelangen und Euch irgendeine Art von Unsicherheit und Unbehagen zu bereiten, wenn dies denn der Fall sein mag. Vielmehr waren es unglückliche Umstände, die uns zunächst von Norden her durch das Gebirge geleitet und uns anschließend bislang daran gehindert haben, wieder an den Ursprung unserer Reise zurückzukehren. So ist alles, was wir nun wünschen, ein Rat, wenn Ihr uns den geben könnt, auf welche Weise wir wohl schnellstmöglich die Berge umgehen oder durchqueren können, um ihre nördliche Seite und den Saum der Wüste zu erreichen, denn von dort aus wollen wir den nächsten Teil unseres Weges beginnen.“
    Die Zuhörer schwiegen zunächst für eine Weile, denn sie waren fürwahr in Erstaunen versetzt angesichts des Wohlklanges, dessen Zeuge sie gerade geworden waren. Dann aber schob sich ein magerer Kerl, der wie die anderen an seiner Seite überwiegend in zerschlissene Lumpen gehüllt war, zwischen seinen Kumpanen hindurch und gab damit seiner Absicht zu sprechen Ausdruck. Seine Haut war pockennarbig, und dort, wo dies nicht der Fall war, wettergegerbt und von einem unsteten Lebenswandel gezeichnet. Seine Haare waren zu einem fettigen Schopf geknotet und entblößten auf diese Weise eine tiefe, längliche Narbe, welche die Stirn in der Mitte zerfurchte und höchstwahrscheinlich auf den Einsatz einer scharfen Klinge zurückzuführen war. Der Mann hinkte leicht, doch war seine Figur drahtig und sehnig, sodass er im Falle einer Auseinandersetzung sicherlich ein ungemütlicher Gegner sein konnte.
    „Elben, aha“, sagte er mit einer öligen, nach Vertrauen heischenden Stimme, die gerade laut genug ausfiel, dass sie bis in die oberen Bereiche der Stiege hin zu vernehmen war. „Und wenn meine Augen mich nicht täuschen, zählen auch zwei Orks zu Eurer kleinen Gemeinschaft, was ich sehr interessant finde. Vor allen Dingen, da ich Orks sehr gerne leiden mag; sie sind geradeheraus und praktisch in ihrer Denkweise und zeichnen sich außerdem durch Gastfreundlichkeit und mangelnde Selbstsucht aus. Ganz anders als die meisten meiner eigenen Art, wie ich zuzugeben bereit bin, und alles Eigenschaften, die wir, die wir uns hier eine kleine Oase der Geborgenheit und der Ruhe geschaffen haben, überaus schätzen.
    Nun denn, es ist das geringste, was wir für solch außergewöhnlichen Gäste zu tun imstande sind, Euch zu einem bescheidenen Mahl in unser Heim einzuladen und Euch danach bei der Planung Eures weiteren Weges behilflich zu sein. Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, Euchvorübergehend mit Pferden auszustatten, aber das sollten wir gewiss unter Umständen bereden, die gemütlicher sind als die jetzigen.“
    Die bedächtig und klar gesprochenen Worte des Mannes hatten die weiteren Anwesenden offensichtlich beruhigt, denn die meisten von ihnen nickten und ließen die Klingen, die sie zuvor so voreilig gezückt hatten, wieder an ihren Gürteln verschwinden.
    „Macht Platz für unsere Gäste, wir wollen zeigen, dass wir Menschen wissen, was gute Sitte ist und wie man sich Freunden gegenüber verhält!“, sagte der drahtige Kerl mit der Stirnnarbe des Weiteren und breitete beide Arme zu einer raumgreifenden Geste aus. Die anderen Menschen gehorchten sofortig und traten jeweils ein gutes Stück zu den Seiten hin zurück, sodass sich am unteren Absatz der Treppe eine freie Gasse bildete.
    „Das ist eine Falle!“, sagte Ugluk leise zu den übrigen

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