Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
nach Dung in der Luft hing. Vermischt war dieser mit dem schweren Aroma harzigen Fichtenholzes, das von einem prasselnden Feuer entstammte, welches etwa in der Mitte der Bauten in einer umfangreichen Grube brannte.
    Orkische Siedlungen waren nicht eben bekannt für die große Behaglichkeit, die sie boten, und ebenso wenig für ihre ansprechende Bauweise oder eine penible Sauberkeit. Alles in allem aber vermochten sie dennoch zu bewerkstelligen, dass sich selbst Elben oder Menschen in ihnen wohlfühlten wenigstens für eine gewisse Zeit. Ein solch günstiges Urteil konnte über die hiesige Siedlung, auf welche die Gefährten gegenwärtig zuhielten, jedoch mitnichten gefällt werden, denn augenblicklich riefen deren Anblick und Ausstrahlung Abneigung und Widerstreben hervor.
    „Würde man den Schweinen die Pflege dieses Ortes überlassen, wäre es hier sicherlich um einiges sauberer und wohnlicher“, flüsterte Marcius Nurofin, die hinter Eldorin nebeneinander her gingen, entsprechend zu, und der Nolori widersprach ihm nicht.
    Ehe der Gesprächspartner des Fürsten der Lindar endlich weitersprach und sich zu einer Erwiderung auf dessen vorangegangene Anspielung hinließ, schnitt er eine Grimasse durch seine verfaulten Zähne hindurch und blickte die Angehörigen der Gemeinschaft mit aufblitzenden Augen an. Die Arglist, die jene offenbarten und die in der verborgenen Grube seines Herzens auf ihr Ausbrechen wartete, flammte nunmehr geradezu greifbar auf.
    „Lemuria und Rhodrim, die sogenannten
zivilisierten
Reiche der Menschen des nördlichen Kontinents“, sagte der Mann mit einer veränderten Stimme, die verächtlich und bissig ausfiel, „haben uns schon vor langer Zeit als Feiglinge, Abschaum und Feinde ihrer Ordnung und Wertehaltung verschrieen. Und dies nur, weil unsere Vorfahren nicht willens waren, die Oger, die ihnen kein Leid getan hatten, herauszufordern und damit einen Krieg zu führen, der den Menschen von anderen Mächten befohlen wurde. Als ob sich der Eine und seine Engel um uns Menschen scheren würden! Für sie sind wir, ebenso wie Ihr Elben und Orks, nichts weiter als unwichtige Kreaturen, gering und vergänglich, sei es durch Alter, Krankheit oder Schwert!
    Aber dafür werden diese überheblichen, längst satt und feige gewordenen Bastarde bitter bezahlen in nicht allzu ferner Zeit, denn Kargonta wird noch weiter wachsen und eine Stätte derZuflucht werden für all jene, die unserer Auffassung nahe stehen! Und an jenem Tag, an dem wir endlich stark genug geworden sind, wird unser Heer mit unbändiger Wildheit an der Piratenküste landen und von dorther über die Städte kommen, die uns bislang verwehrt waren, und wir werden uns laben am Gold und den Frauen derjenigen, die unsere Rache erfahren werden!
    Vielleicht“, fuhr der Kerl fort, nun wieder einen geschmeidigeren, abgefeimt wirkenden Tonfall gebrauchend, „können wir ja sogar ein paar Elben, Oger und Orks für unsere Sache begeistern, auch wenn wir uns vor letzteren derzeit ein wenig hüten sollten, da wir in den vergangenen Monaten gezwungen waren, einige deren kleineren Siedlungen und auch ein paar Gruppen von orkischen Reisenden zu überfallen. Man bekommt schließlich nichts geschenkt dieser Tage, und das Überleben in einer fremden Welt wie dieser ist nicht eben ein Zuckerschlecken!“
    Der Pirat stieß ein leises, gezischtes Lachen aus, das nicht wenig an die Laute einer Schlange erinnerte.
    Marcius hatte schon während der Rede des Mannes, dem die sechs noch immer folgten, die Hand um den Knauf seines Schwertes geschlossen. Und höchstwahrscheinlich hätte er dieses auch zur Anwendung gebracht, hätte sich nicht Nurofin eilig dicht neben ihn gedrängt und seine schlanke Hand mit einem entschlossenen und zugleich besänftigenden Druck auf diejenige seines menschlichen Gefährten gelegt.
    Dann aber kam die Situation dennoch zu ihrer unumgänglichen Eskalation.
    Die ganze Zeit über waren etwa drei bis vier Dutzend der Bewohner der Ortschaft in einem von Respekt kündenden Abstand an den Flanken der Gefährten marschiert. Dabei befleißigten sie sich, die ihnen Fremden nicht aus den Augen zu lassen und sie mit einem Misstrauen zu beäugen, welches durch ein gelegentlich aufgesetztes Lächeln nur mäßig kaschiert wurde.
    Schließlich geschah, dass Uchnoth, dem jenes Verhalten selbstverständlich nicht verborgen blieb, bemerkte, wie derjenige der Piraten, welcher zuvor als einer der beiden Wortführer der Siedler hervorgetreten war und

Weitere Kostenlose Bücher