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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Schauermärchen und Gerüchte, die sich um sie rankten, nur weiter nährte. Irgendwann, so erzählt man sich, noch lange vor der Ankunft der Elben, verschwanden sie dann aus Arthilien von einem auf den anderen Tag und ließen nur ihre verblassenden Spuren zurück. Einige unter den Weisen meinen gleichwohl, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass sich manche von ihnen, die letzten ihrer Art womöglich, mit den Lindar und Nolori vermischten und damitdas Blut ihres Volkes bewahrten. Aber vielleicht wisst Ihr Zwerge mehr darüber zu sagen als ein alter menschlicher Wanderer, der ich nur bin.“
    „Ich weiß aus unseren Überlieferungen nichts anderes zu sagen als das, was du bereits erzählt hast“, sagte Dwari. „Wahrhaftig gab es in dieser Gegend wohl ein solches Volk, das sehr still und zurückgezogen blieb und mit dem unsere Väter daher nur wenig Berührungspunkte hatten. Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich nichts dagegen einzuwenden, wenn dies auch so bleibt, zumindest für diese Nacht, und die Geister der Nalën uns in Frieden ließen, solange wir in ihren alten Ländereien weilen. Selbstverständlich glaube ich nicht an Geister und an all solches und weiß um die Schärfe unserer Axtblätter, die uns Schutz bieten, doch mag das Herz selbst eines Zwergen für manchen Aberglauben empfänglicher sein in solchen Zeiten, in denen Zauberer die Welt mit Krieg bedrohen.“
    „Auf jeden Fall erscheint mir dieser Ort sehr eigentümlich und unheimlich zu sein“, sagte Bloîn.
    „Tröste dich, denn du bist gewiss nicht der einzige, der so empfindet, Bloîn“, sagte Braccas. „Soweit ich gehört habe, ist niemandem bekannt, wozu dieser Platz einst diente und welchem Zweck jene sonderbar angeordneten Steine genügten. Aber vielleicht ist es kein Fehl, nicht zu tief in die Geheimnisse fremder Völker einzudringen.“
    „Wenn dieses verschwundene Volk elbisch oder halbelbisch war oder mit den Spitzohren auch nur zu schaffen hatte, sollten wir uns in der Tat mit Vorsicht wappnen und auf manche hinterhältige Schurkerei gefasst sein!“, sagte Bolombur, der seine Axt schon seit einer Weile gezogen hatte und seinen gewichtigen Leib auf deren langen Stiel stützte, in einer abschätzigen Weise.
    „Du solltest nicht von Dingen reden, von denen du nichts verstehst, und erst dann über andere Lebewesen urteilen, wenn du selbst ihre Bekanntschaft gemacht hast, Bolombur, Erbe Umbur Silberzahns!“, herrschte Braccas Rotbart ihn an. „Und wenn du dich wahrlich vor Geistern fürchtest, solltest du alles versuchen, um sie nicht sinnlos zu erzürnen und gegen uns aufzubringen, denn die Liste unserer Feinde ist für meine Begriffe schon lang genug!“
    Für einige Atemzüge stand der dickbäuchige Zwerg mit dem gegabelten Bart und den kostbaren Broschen und Ketten an seinem Rüstzeug mit geöffnetem Mund da und sah den Rhodrim stumm an. „Es wird dir noch leid tun, Dwari“, sagte er anschließend mit vor angebundener Wut leicht bebender Stimme, „dass du nicht besser mit dem Erbe deines Vetters umzugehen weißt, als dich mit Menschen und Elben zu umgeben und obendrein zuzulassen, dass einer der höchsten Vertreter unseres Volkes von einem deiner sauberen Freunde beleidigt wird! Aber führ deinen Weg ruhig unbeirrt fort, auch wenn er uns alle ins Verderben schickt; ich werde mich auf jeden Fall von jetzt an zurückziehen von jeglicher Führungslast und tatenlos zusehen, wie das Geschlecht Borgins unter deiner Hand zugrunde geht!“, fuhr er fort und verschwand in die hinteren Reihen der einfachen Soldaten, kaum dass er zuende gesprochen hatte.
    „Gut gemacht, ich glaube, den sind wir für eine Weile los!“, sagte Bloîn ungeniert jovial.
    „Die Schelte hat er wohlverdient, doch bin ich mir sicher, dass er sich bald davon erholen und neue Ansprüche und Ratschläge vorbringen wird. Aber immerhin steigert sein Schmollen die Chance, dass er unser Bündnis mit den Elben nicht sabotiert und
mich
unser Volk vertreten lässt.“
    „Obwohl ich nicht anders konnte, als ihn zu maßregeln, meine ich, dass wir ihn auf jeden Fall nicht zum Feind haben sollten. Immerhin gebietet er über großen Einfluss innerhalb des Heeres und ist nicht der schlechteste, wenn es darum geht, eine Streitaxt kraftvoll zu führen, wie mir zu Ohren kam. Aber wir sollten unseren Soldaten jetzt erst einmal etwas Erholung gönnen, denn wir sind weit marschiert für diesen einen Tag, und nichts spricht dafür, dass wir morgen oder an den Tagen danach weniger

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