Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)
es, dass zahlreiche der gefiederten Eibengehölze durch die Lüfte rauschten und sich mit ihren stählernen Spitzen in die rauen Drachenlider bohrten. Zur gleichen Zeit rannten die noch aufrecht stehenden Zwerge, ihre groben Waffen schwenkend, der gewaltigen Kreatur entgegen, bestiegen diese wie einen Felsenkamm des Milmondo Aurons und wurden bald zu einem dichten Pulk.
„Für Bragi und Zwergenauen!“, brüllte Dwari dabei, während seine Artverwandten ihm folgten.
Immer wieder ließen die Zwerge sodann die schartigen, doch immer noch wirkungsvollen Schneideseiten ihrer Äxte und die klobigen Köpfe ihrer Kriegshämmer nach unten sausen und zertrümmerten nach und nach Knochen für Knochen, Organ für Organ des Feindes, gleich wie massiv und enorm an Größe diese auch sein mochten.
Der Sohn von Moron und Lukazie, der zugleich ein leiblicher Nachfahr Tuors war und über die abscheulichen Harpyien und viele andere Ausgeburten Utgorths gebot, wandte sich noch für eine Weile in seinem Todeskampf, da er große Angst vor dem Ende besaß und vor dem, das danach kommen mochte. Sein Jammern und Schreien tobte durch die Landschaft und vertrieb selbst den heulenden Wind, der sich nach Norden davonzuschleichen schien, bis sein überaus massiger Körper nach einem letzten Erzittern allmählich erschlaffte. Auch seine Stimme erstarb, denn sie wurde verschlungen von den dichten, schwarzen Wolken, die über dem Feld der Speere immer noch hingen, und wurde niemals wieder in Munda vernommen. Was danach folgte, war eine alles erstickende Stille, denn endlich hielten auch die Zwerge inne in ihrem Kriegshandwerk, und selbst die Natur hielt für einen Augenblick den Atem an.
Mit dem Ende Meloros war auch die Schlacht beim Ered Fuíl entschieden. Die Ghuls, Crefilim und Harpyien, die nach dem Beginn des Wütens ihres Heerführers wieder neuen Mut gewonnen hatten und gerade im Begriff waren, das Schlachtfeld neuerlich zu stürmen und den Verteidigern auf diese Weise den Todesstoß zu versetzen, gerieten in eine zügellose Panik und suchten kreischend und fluchend ihr Heil in der Flucht gen Norden. Zwar mühten sich die Verbündeten, welche den freien Völkern der Elben, Zwerge und Menschen angehörten, mitnichten, die bezwungenen Kreaturen zu verfolgen, doch schnitten sie immerhin einigen der Widersacher den Weg ab und erschlugen sie daraufhin oder aber sandten ihnen Pfeile und Wurfäxte hinterher, die einige letzte Opfer forderten. Eine Verfolgung der Harpyien hätte sich wohl ohnehin als wenig aussichtsreich erwiesen, denn diese erklommen rasch eine beachtliche Höhe und wurden vom bewölkten Horizont verschluckt.
Dann, als von den Streitern Utgorths, die Arthilien mit Krieg überzogen hatten, einzig noch die leblosen Überreste der Gefallenen auf dem Feld der Speere zu erblicken waren, verklang der Lärm der stählernen Waffen und besiegelte das Ende der Schlacht beim Ered Fuíl, die sich zweifelsohne als bedeutungsvoll erweisen mochte innerhalb des Großes Krieges, welcher die beiden Kontinente am Ausgang des Zeitalters der Menschen erschütterte. An Stelle des stürmischen Unwetters, welches den ersten Teil jener Nacht beherrscht hatte, setzte nunmehr ein leichter Nieselregen ein und spannte zwischen Himmel und Erde einen dichten, grauen Schleier aus kaltem Dunst.
So wie die Sonne durch einen stürmischen Himmel bricht, so breitete sich plötzlich ein Ausdruck ausgelassener Freude auf den Gesichtern der Siegreichen aus. Die Krieger des elbischen, zwergischen und menschlichen Volkes reckten ihre Fäuste, Schwerter, Äxte und Bogen in die Höhe und jubilierten lauthals, auch wenn sich viele von ihnen bewusst waren, dass sie das wahre Ausmaß der eigenen Verluste und des damit einhergehenden Schmerzes erst zu einem späteren Zeitpunkt wahrnehmen würden.
Als nächstes genoss das Versorgen der Verletzten Vorrang vor allem anderen. So war beispielsweise Nimroël glücklicherweise nur in eine tiefe Ohnmacht gefallen, als der Schwarze Drache mit Rauch und Feuer erschienen war. Nun, da der Kadaver des mächtigsten aller Feinde wie ein verkohlter Gebirgshügel den Mittelpunkt des Schlachtfeldes und das Wahrzeichen des Sieges markierte, erglimmte das simbelya pennín, dessen Licht zwischenzeitlich versiegt war, von neuem und beseelte auch seine Trägerin mit frischer Lebensenergie.
„Wir werden diesen Tag besingen, solange unsere Stimmen uns dienen, und diejenige, die nach uns kommen, werden über jene Ereignisse noch größere
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