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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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weiten Feld zwischen den dunklen Höhen des Milmondo Mirnors und dem Ered Fuíl, und die Elben, Zwerge und Menschen räumten das Schlachtfeld und wussten nicht recht, ob sie in ihren Herzen denn Freude oder Trauer den Vorzug gewähren sollten. Schließlich besaßen sie kein Wissen darüber, dass in wenigen Stunden bereits, mit dem Tag der Wintersonnwende nämlich, an einem anderen Ort ein weiteres Kampfgeschehen losbrechen würde, welches sich als größer und bedeutsamer als alles andere erweisen sollte, was sich in diesem Zeitalter in Arthilien oder Orgard ereignet hatte.
    Eine Schlacht war gewonnen, doch Tôlbatturië hatte gerade erst begonnen.
    *
    Einzig Reihen geborstener Mauersteine, vom Ruß der vielen Feuer schwarz versengt, erinnerten noch daran, dass an dieser Stelle einst Engat Lum seinen Platz hatte. Dort, wo noch nicht lange zuvor eine der stolzesten und wohlhabendsten Metropolen der menschlichen Zivilisation erblühte, fand sich nunmehr lediglich noch eine offene, von einem Mantel aus Schnee dickbedeckte Wüstenei, in der Berge von Schutt und Schlacke ihrer langsamen Zersetzung harrten und die zerrissen wurde von vielen stinkenden Gräben, die den Angehörigen des Wühlervolks der Ghuls als zeitweilige Bleibe dienten.
    Bald nördlich davon befand sich der Lad Falinn, dessen sanfte Wellenkämme gefroren waren, so als ob er unterhalb seiner erstarrten Oberfläche ein eisiges Geheimnis bewahre. Viele der Linden und der anderen Bäume und Büsche in seiner Nähe waren in den vergangenen Wochen gerodet worden, sodass eine gar erschreckende Kahlheit herrschte, und auch Gräser, Getreide und Blumen des weiten Landes waren nur noch stumpf, verbrannt und niedergestampft. Die Lüfte, die sich darüber wanden, waren mittlerweile dunkel zu jeder Zeit von Tag und Nacht und wurden einzig von gelegentlichen Blitzen und Feuerlinien am Horizont schwach beleuchtet. Die im höheren Norden befindlichen Berge wirkten bisweilen schwelend, während die Niederungen und Ebenen so schwärzlich gezeichnet waren, dass die einzige Helligkeit, die dort aufschimmerte, von manchen Pfützen und Rinnsalen und insbesondere den Schneemassen, die sich allerorten auftürmten, herrührte, da diese das Dämmerlicht in zerfließenden Schatten zurückwarfen.
    Die Welt und ihre natürliche, von Aldu ersonnene Ordnung schien zu wanken und in einer Dunkelheit zu versinken, die sich von Utgorth aus unaufhaltsam in alle Richtungen hin ausbreitete, so wie eine rasch übertragbare Krankheit, gegen die es kein Heilmittel gab.
    Im Zentrum der vormaligen Menschenstadt ragte ein einziger großer Zeltbau aus der Erde, geschaffen aus einem widerstandsfähigen Tuch, das so grau war wie ein bewölkter Winterhimmel. Im Umkreis jener auffälligen Bleibe hatten sich gar unzählige schwarze Kreaturen zusammengerottet, die alle gemein hatten, dass sie allesamt bis an ihre hungrigen Zähne bewaffnet waren. Es waren dies Ghuls und Crefilim, einige Harpyien und außerdem Werwölfe aus dem hohen Norden, von denen selbst die anderen Geschöpfe Tuors ehrfürchtig und angstvoll Abstand hielten, da sie nicht davor zurückschreckten, ihren nimmer versiegenden Appetit nach frischem Fleisch mit dem Blut ihrer Verbündeten zu stillen. In dicken Schwärmen wie Wanderameisen kamen derweil immer weitere der garstigen Heerscharen aus dem Norden herbei, teils zu Fuß, teils reitend auf Kodos. Diese waren Tiere so groß und schwer wie wandelnde Häuser, mit zwei mächtigen Hörnern vor der Stirn und einem struppigen, langen Fellwuchs, welcher sich unter den schweren Rüstungsplatten verbarg, mit denen ihre Bändiger sie versehen hatten.
    Innerhalb des geräumigen Zeltes hielten sich, während außerhalb desselben die letzten Vorbereitungen für den bevorstehenden Kriegsbeginn liefen, vier Gestalten auf. Zwischen annehmlich erscheinenden Tischen und Stühlen, die mit Obstschalen, Trinkkrügen und Landkarten bedeckt waren und darum an die Einrichtung eines menschlichen Heerlagers erinnerten, schritt eine in Schwarz gekleidete und mit einem gänzlich geschlossenen Helm maskierte Person auf und ab. Der mit einem bläulichen Leder umwundene Schaft und die jeweils golden schimmernden Parierstange und Knauf eines Schwertes sahen zwischen dem Rücken des Schwarzen Gebieters und seinem schwarzen Umhang hervor, während er den Worten Zarr Mudahs lauschte.
    „Tuor lässt mich teilhaben an seiner Macht und hat uns eine Armee geschenkt, die Mar noch niemals gesehen hat“, sagte der orkische

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