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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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denn ihre hellen Tünche und ihre schlanken Segel glänzten unter dem türkisfarbenen Himmel, so als wäre sie aus Sonnenlicht gemacht und könnte erst dann vergehen, wenn die Zeit selbst endete. Auf diese Weise hatten Eldorin und Erenya, Bullwai und Panca sowie diejenigen, die ihnen nachfolgten, nur wenige Schwierigkeiten damit, das Gefährt tauglich zu machen für den Aufbruch und eine Reise, von welcher niemand wusste, wie lange sie auch nur ungefähr andauern mochte.
    Hilith Arhen *
war der Name der großen Bucht, in welcher das Schiff vor der Küste Lemurias vor Anker lag. Und an jenem Morgen nun, unter Wolken, die durch das purpurne Licht der Morgendämmerung wie brennende Inseln anmuteten, hatte sich in dem Golf eine große Schar an Personen versammelt, denen es von den Reisewilligen Abschied zu nehmen verlangte. Arnhelm und Merian waren gekommen, Falmir und Beregil und ebenso Ulmer und Rigon auf Seite der Menschen. Außerdem waren einige Nolori anwesend, wie Thingor, Faramon und Nurofin, und zudem eine kleine Anzahl grünhäutiger Orks, die sich für ein Verweilen in Orgard entschieden hatten. Unter jenen war als einziger, der dem Stamm der Ashtrogs vormals angehört hatte, Uchnoth, der starke, großgewachsene Befehlsgeber.
    Uchnoth hatte es sich zwischenzeitlich zur Aufgabe gemacht, Kontakt mit denjenigen Orks zu pflegen, die vor Durotar und dem Krieg gegen die Menschen den Takskalls und anderen Clans angehört hatten, die es mittlerweile nicht mehr gab und deren Überlebende es in alle Winde versprengt hatte. So stand er nunmehr davor, die ruhmreichen Takskalls von neuem zu gründen, indem er mehrere Hunderte seiner Art, die gegenwärtig kein Teil einer größeren Gemeinschaft waren, zu einem Stamm vereinte, der den Widrigkeiten des südlichen Kontinents sehr wohl gewachsen sein würde.
    Vor der endgültigen Trennung von seinen einstigen, nun hinfortgehenden Stammesbrüdern und -schwestern wünschte er all jenen reichlich Glück und hielt insbesondere mit Ugluk, seinem langjährigen Kontrahenten bei unzähligen mehr oder weniger glimpflichen Streitereien, eine Unterredung, über deren Inhalt nur spekuliert werden konnte. Tränen standen dem kleineren der beiden in den Augen, als die beiden anschließend ein letztes Mal auseinander gingen.
    „Wie kann er sich nur sehenden Auges für den Tod entscheiden?“, bemerkte Ugluk zu Bullwai, als dieser in seine Nähe kam, und seine Stimme war kaum mehr als das Flüstern eines Orkjungen, der sich über irgendeine gefühlte Ungerechtigkeit oder aber einen erlittenen Schicksalsschlag empörte.
    „Er ist reif dafür, Verantwortung zu übernehmen, und ich bin mir sicher, dass er ein großer Häuptling und Anführer unseres Volkes werden wird“, sagte Bullwai und legte seinem Befehlsgeber eine Hand auf die Schulter. Dabei allerdings bemerkte er, dass er selbst tief schluckte und sein Herz vor Ergriffenheit rascher und heftiger als gewöhnlich schlug.
    Die Wellen seufzten und murmelten leise, und das Wasser, das der Bug durchschnitt, schäumte ebenso weiß wie die hohen Wolken, die sich erst weit nach Norden hin in ein Rauchgrauverloren. So stach die Velarohima letztendlich in See, mit ungewissem Ziel und einer Besatzung aus Elben und Orks, denen ein überwiegend trauriger Ausdruck in den Augen stand. Traurig, wenn auch nicht unglücklich.
    Ein weißes Riff mit purpurnen Flechten erstreckte sich auf einer horizontalen Linie bald westlich der Küste. Als die Seefahrer kurz vor jener Marke ankamen, wühlte das graue Gewässer plötzlich auf, und eine bedeutende Menge verschiedenster Meeresbewohner streckte die Köpfe empor. Sie erkannten Welse und Störe und zahlreiche weitere Fische sowie Delfine und Tümmler und außerdem einen ganzen Teppich aus zierlichen Seepferdchen. Die Tiere hatten allesamt gemein, dass ihnen ihre prächtige, putzfidele Laune anzumerken war, denn mit ihren natürlichen Geräuschen und Lauten sorgten sie für ein buntes Konzert, während sie ausgiebig umherhüpften und sich ringelten und wanden. Vor allem jedoch schickten sich an, vor dem Schiff herzuschwimmen, so als ob sie demselben eine Schneise zu bahnen und in eine bestimmte Richtung Geleit zu geben gedachten.
    Als die Elben und Orks gewahrten, dass der Eine ihnen jene unerwartete Hilfe gesandt haben musste, begann in ihnen Fröhlichkeit wie aus einer frischen Quelle zu sprudeln. Die Lindar stimmten einen gar herrlich süßen Gesang an, und da ihre Haare ohnehin mit Edelsteinen wie mit Sternen

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