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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Ort der unguten Erinnerungen zurückkehren und sich den Risiken, welche die Nähe zum eisigen Norden Arthiliens barg, neuerlich aussetzen mochte.
    Eine überraschende und von vielen gerne gesehene Wandlung setzte beim alten Lotan ein, der seit so vielen Jahrhunderten schon ein Schattendasein in einem der wenig belebten Außenbezirke Pír Cirvens geführt hatte. Nicht nur, dass Arnhelm ihn zu einem seiner Berater ernannte undso oft wie möglich Gespräch und Rat bei ihm suchte, auch darüber hinaus kehrte der Zauberer Schritt für Schritt in die Öffentlichkeit zurück und stellte immer dann, wenn andere Mediziner und Gelehrte versagten, seine einmaligen Heilkünste zur Verfügung. Das erstaunlichste war jedoch, dass er sich bereit erklärte, sein Wissen in den Künsten der Magie an wenige ausgewählte Schüler weiterzugeben. Offensichtlich hatte er anhand seiner Erfahrungen im dem vorangegangenen, schlimmen Konflikt erkannt, als wie mächtig und segensreich sich solcherlei Fähigkeiten im Ernstfall erweisen mochten.
    Zum bekanntesten unter seinen Famuli wurde niemand anderes als Amfred, der Vetter Sanaes, der die wenigen Hundert Überlebenden des Überfalls der Ghuls auf Engat Lum einst sicher nach Lemuria geleitet hatte. Niemand, der ihn kannte, wusste sich seine Beweggründe so recht zu erklären, da er auch als Kaufmann ein ausgezeichnetes Gespür und als Angehöriger eines alten Adelsgeschlechts zudem einige gesellschaftliche Vergünstigungen besaß. Nichtsdestoweniger entfachte seine Begeisterung für die Zauberei mit einem Mal so vehement, dass er nicht locker ließ, bis der ehrwürdige Lotan, der seinerseits einmal ein Schüler des ruhmreichen Zarudins gewesen war, sich einverstanden erklärte, ihn in der unschätzbar alten, geheimen Lehre zu unterweisen.
    Kaum ein Jahr war Munda gealtert, seitdem der Schwarze Gebieter und Zarr Mudah die Orks für einen Krieg gegen die Menschen des nördlichen Kontinents entflammt und ihre vielen dunklen Ränke begonnen hatten. Und doch hatte die Welt in dieser begrenzten Zeit weitreichende Wandlungen erfahren, sodass zu guter Letzt ein ganzes Zeitalter dahin ging. Die Tage nämlich, in denen die Angehörigen des Volkes der Menschen die Geschicke des arthilischen Westens allein bestimmten und die großen Völker der beiden Kontinente in Abgeschiedenheit und gegenseitigem Misstrauen lebten, waren vorüber.
    Manche, die viel Zuversicht besaßen, befleißigten sich, schon früh vom
Zeitalter der Freundschaft
zu sprechen. Andere, die sich übrigens in der Mehrheit befanden, waren vorsichtiger und begnügten sich damit, die nun anbrechende Zeitspanne als
das Zeitalter der freien Völker
zu bezeichnen.
    Einige kluge Köpfe meinten hingegen, der Begriff
Zeitalter des Handels
wäre nicht minder zutreffend, und je nach dem Charakter und der Sichtweise des Betreffenden war dies löblich oder zynisch gemeint. Denn in der Tat erblühte ein reger Austausch von Waren von Pír Cirven und Isandretta über Arth Mila und Luth Golein bis nach Zwergenauen, und es beteiligten sich daran Menschen, Zwerge, Elben und sogar vermehrt Orks, die über den Pafa Sa Velarië kamen, um Gewürze, Edelsteine, Waffen oder skurrilen Schmuck und fremdartige Gebrauchsgegenstände feilzubieten, für die sie häufig gute Käufer fanden. Ebenso gut hätte man jedoch von einer
Zeit des Bauens
oder
des Wachsens
reden können, denn unter der weisen, zurückhaltenden, aber auch zielgerichteten Herrschaft Arnhelms entstanden an vielen Orten, die von den Menschen gepflegt wurden, wunderbare neue Siedlungen und Bauten, und es wurden bei allen Völkern ebenso viele kerngesunde Kinder geboren, wie die Äcker, Felder und Wiesen Korn, bunte Blumen und vergnügte Tiere hervorbrachten.
    *
    Während sich Arthilien und Orgard und die meisten Lebewesen, die auf den beiden Halbkontinenten wohnten, für eine geraume Zeit gar prächtig entwickelten, geriet außer Acht, dass eine einzige Gemeinschaft jenes neu empfundene Glück nicht so recht zu teilen vermochte. Die Ashtrogs nämlich taten sich nach ihrer zweiten Rückkehr in ihr heimatliches Dorf überaus schwer darin, wieder in ihren alten, gewohnten Lebensrhythmus zurückzufinden, und sie fühltensich fortwährend in irgendeiner Weise unausgeglichen und rastlos. Hinzu kam, dass die Träume von dem sagenhaften Aiura, die Bullwai schon seit vielen Jahren beschäftigten und quälten, nicht nur bei ihm noch häufiger als zuvor wurden, sondern sich zusehends auch bei anderen seines Clans

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