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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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niedergestreckt hatte, während Ulven beim tiefen Atemholen von seiner Brust gepeinigt wurde und Marcius seiner versehrten Schulter in der nächsten Zeit wohl ein wenig Schonung gönnen musste. Im Großen und Ganzen jedoch hatten sie keine Wunden davongetragen, welche die Zeit nicht in naher Zukunft schon zu heilen vermögen würde.
    Eldorin, Nurofin, Ulven und Marcius begannen den geringen Aufstieg, der aus der Waldschneise, die in ihrer Formung an eine große Schale erinnerte, hinausführte. Als sie dabei der großen Trauerweide nahe kamen, vernahm Ulven abermals ein Rufen des Kauzes, der sie zu Beginn der tödlichen Auseinandersetzung vor dem Feind gewarnt und ihnen damit vielleicht das Leben gerettet hatte. Für einen Moment zuckte der Rhodrim zusammen, wohl eingedenk der Gefahr, die dem Vogelschrei bei dessen ersten Erklingen nachgefolgt war, auch wenn er dieses Mal leise ausfiel. Dann aber straffte er sich und blickte fest entschlossen in die Höhe. Dort, von den herabhängenden Zweigen und dem üppigen Blätterwerk halb verborgen, erkannte er die Umrisse des Kauzes, der unbewegt dasaß, seine Krallen um einen Ast geschlungen hatte und geradeaus schaute. Ulven nickte zum Dank, auch wenn er sich nicht sicher war, ob der Waldvogel ihn dabei sah und seine Absicht verstand. Dann wand er sich ab und schickte sich an, seinen Weg fortzusetzen.
    „Du hast den ersten Schritt dazu getan, ein geachteter Bewohner dieses Waldes zu werden, denn wer die Stimmen der Tiere zu hören und zu achten vermag, der wird bald auch als Freund der Bäume bekannt sein“, sagte Eldorin, dem das Verhalten des jungen Menschen nicht entgangen war, mit einem aufrichtigen Lächeln.
    Sie traten zwischen dem Vorhang aus Buchen und Fichten, der die Lichtung beschirmte, hindurch und machten sich in eine Richtung auf, die den Menschen nicht bekannt war. Währenddem hing über ihnen ein prächtiger, kristalliner Reigen von Sternen am jungfräulichen Nachthimmel.
    „Wir sind nicht mehr weit von der Stelle entfernt, an der wir unsere Pferde zurückgelassen haben und die sich für eine kurze Rast als nicht übel erwiesen hat“, sagte Eldorin schließlich. „Keine Gefahr, die zu verhindern in unserer Macht liegt, wird uns am heutigen oder am morgigen Tag mehr bedrängen. Demnach liegt es ganz bei uns, ob wir uns einige Stunden in dem bloßen Wald betten und ausruhen oder aber gemächlich weitermarschieren wollen.“
    „Die Nacht neigt sich ihrem Ende entgegen, und ehe wir uns zu einer weiteren unerfreulichen und knapp bemessenen Ruhe in der Fremde entscheiden, sollten wir bedenken, dass uns nicht mehr viel Weg von unserer Heimat trennt“, sagte Nurofin. „Dort wird man uns großzügig empfangen, und wir werden weitaus mehr Frieden und Erholung finden als irgendwo sonst. Was meinen unsere rhodrimischen Freunde dazu?“
    „Mir ist es einerlei, denn meine Füße tragen mich schon längst ohne mein Zutun. Von mir soll die Wahl demnach nicht abhängen. Notfalls werde ich versuchen, wie ein Elb im Gehen zu schlafen ...“, erwiderte Marcius, der für ein Lächeln weitaus zu müde war.
    „Auch von mir sollt Ihr keine Widerworte hören, wenn wir auf eine weitere Rast verzichten, denn ich muss zugeben, dass ich es trotz meiner Müdigkeit kaum erwarten kann, Euer Land, von dem Ihr uns schon so viel erzählt habt, endlich kennen zu lernen. Dafür will ich gerne auf die Zähne beißen und mich noch ein bisschen schinden, auch wenn ich bei meiner Ankunft für die holden Elbenfrauen sicherlich keinen schönen Anblick bieten werde“, bemerkte Ulven.
    „Mach dir darüber keine Gedanken“, lachte Eldorin. „Man sagt Elbinnen nach, dass ein einziger Blick, den man auf sie erhascht, einen jegliche Plagen und Kümmernisse augenblicklich vergessen lässt. Wundere dich somit nicht, wenn du in unserem Dorf fürs erste kein Verlangennach Schlaf oder Nahrung oder weltlichen Zielen mehr verspüren wirst und es dich stattdessen nach Tanz, Musik und einer Schreibfeder verlangt, die dich passende Gedichte verfassen lässt.“
    „Keine Sorge, mein Freund, du bist nicht allein, und ich werde dir bei all dem gerne helfen, so gut ich kann“, sagte Marcius zu seinem Landsmann, der offensichtlich überlegte, wie ernst diese Aussage gemeint war, und etwas verloren dreinschaute.
    Die Angehörigen der Gemeinschaft setzten ihre Wanderung fort für einige Zeit, bis Eldorinplötzlich unvermittelt stehen blieb. Er neigte sein Haupt leicht zur einen Seite hin, so als ob er einem

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