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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Hals des Elben. Zugleich ließ er den ihm nutzlos gewordenen Dreizack aus seinen Händen entgleiten, umschlang dafür Illidor mit seinen scharfen Klauen und malträtierte ihn mit der unermesslichen Druckkraft, die in seinen Armen und Pranken noch immer wohnte.
    Zu einem scheinbar zusammengehörigen Torso verschlungen, landeten Dämon und Elb ineinander verkeilt und verdreht auf der Erde. Der Todesschrei, welchen der Vancor begonnen hatte,gleich nachdem er versehrt worden war, verklang derweil in einem ewig langen, immer tiefer werdenden Widerhall. Illidor, mittlerweile ebenfalls heftig unter Blutverlust leidend, versuchte sich gerade aus der Umklammerung zu befreien und hochzustemmen, als ohne jede Vorwarnung eine gewaltige Stichflamme aus dem Körper seines Widersachers schoss. Die Flammen brüllten um die beiden herum, hüllten sie in eine Säule aus einem Licht, das nicht von dieser Welt war, und tosten eine scheinbare Ewigkeit. Immer heller und heller wütete die zerstörerische Brunst, bis sie schließlich nach und nach erstarb.
    Eldorin hatte das Geschehen hilflos mitansehen müssen, denn all seine Versuche, sich den lodernden Leibern der Streitenden zu nähern, waren an der überwältigenden Hitze, die seine Haut hinzuschmelzen drohte, gescheitert. Nun aber, da der Schauplatz des Kampfes wieder lediglich vom fahlen Mond bestrichen wurde, stürzte er an der Seite Illidors auf die Knie. Schwer von den Waffen des Feindes und der Wut der Flammen in Mitleidenschaft gezogen, lag dieser auf dem Rücken, sterbend und dumpf keuchend. Eldorin erfasste seine zitternde Hand und sah, dass die Lippen seines Verbündeten einige letzte Worte zu formen versuchten.
    „Das Entgelt, das ich für meine und die Taten meines Bruders gab, ist nur gering ...“, flüsterte er mit versiegender Kraft dem Sohn Ganúviels, der seinen Kopf zu ihm hingesenkt hatte, ins Ohr, „doch hoffe ich, dass unser Volk nunmehr überleben wird, in Frieden, für alle Zeit.“
    „Du warst uns ein vortrefflicher Gefährte gewesen, und niemals soll dein Mut, den du in dieser Nacht für alle lebenden Wesen Arthiliens gabst, vergessen werden. Ebenso wenig soll irgendjemand jemals etwas Schlechtes über die beiden Brüder Furior und Illidor sprechen, ohne auch die Selbstlosigkeit und die Güte zu erwähnen, die Ihr all Euren Freunden und Verwandten angedeihen ließet. Der Name
Nachtbringer
soll von nun an von dir und deinem Andenken genommen werden. Leb wohl, Illidor, auf dass wir uns wiedersehen an einem noch ungewissen Tag und an einem noch ungewissen Ort.“
    Der letzte Atemzug des schwarzhaarigen Elben verströmte. Anschließend dauerte es nicht lange, da kamen Ulven, Marcius und auch Nurofin herbei, jeder aufgrund ihrer jeweiligen Verletzungen mehr oder minder schwerfällig hinkend, und betrachteten das Ergebnis des sich Ereigneten.
    Dort, wo einmal der schreckliche Vancor gewesen war, war nur ein Häufchen aus glühender Kohle zurückgeblieben, ganz so als ob man an dieser Stelle ein belangloses Lagerfeuer abgehalten hätte. Mit Sorgfalt forschten sie des Weiteren nach Fínorgel, doch auch dasselbe fanden sie nicht mehr. Das Schwarze Schwert, welches einstmals einem bedauernswerten Hass entsprungen war, hatte seine Schuldigkeit in Munda getan und war mit dem Vancor für alle Zeiten dahingegangen.
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    * elbisch, in der Gemeinsamen Sprache: „Ich werde es jetzt enden lassen!“

Viertes Kapitel: Zu Gast bei Elben
    Der Streifzug des Vancors im Ered Fuíl hatte geendet. Nahe der Erschöpfung zwangen sich die vier Gefährten, die Lichtung, auf der sie gefochten hatten, zu verlassen, denn sie wollten keinesfalls an demjenigen Ort nächtigen, den die Kreatur Tuors mit ihren abscheulichen Ausdünstungen geschwängert hatte. Zuvor hatten sie über ein Vorgehen gegrübelt, mit welchem der gefallene Illidor am besten zu tragen und mitzunehmen wäre. Schließlich jedoch entschieden die Elben, dass es wohl besser sei, den Leichnam vorerst zurückzulassen und ihn zu einem baldigen Zeitpunkt holen zu lassen. Es gab nicht viele wilde Tiere im Stillen Wald, und kein einziges davon hätte auch nur im Traum daran gedacht, einem Lindar oder Nolori Schaden zuzufügen, selbst wenn dieser den Tod gefunden hatte und nur noch sein Leib von seinem einstigen Leben zeugte.
    Der Nolori und die beiden Menschen hingegen waren mit dem Schrecken und einigen schmerzhaften Blessuren davongekommen. Nurofin brummte noch immer der Kopf von dem Schlag des Vancors, der ihn unsanft

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