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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Wie in einem tödlichen Tanz umkreisten sich die Widersacher fortan für eine Weile.
    Dann erfolgte ein neuerliches Aufeinandertreffen.
    Illidor versuchte, dem Feind mit einem rasenden Wirbel von Schlägen zuzusetzen, doch wusste er, dass er dabei einige Vorsicht walten lassen musste, da dessen Reaktionsschnelligkeit zu keiner Zeit zu unterschätzen war. Eldorin rückte dem Vancor zusätzlich von dessen rechter Seite aus näher. Er beobachtete das Gebaren des Dämons, sah, wie dieser sich mit seinem Dreizack den dunkelhaarigen Lindar vom Leib hielt, und wartete, bis er eine Lücke in der Deckung zu erkennen glaubte. Dann griff er an, ließ eine geschickte Kombination aus Stichen und Hieben folgen, doch gelangen ihm nur einige ungenaue Treffer an Arm und Schulter des Gegners, die diesen nicht ernstlich verletzten. Hingegen setzte dieser den Elben nun seinerseits mit einigen starken Angriffen zu, und mehrfach musste sich Illidor aus der Gefahrenzone begeben, da dem von mächtigen Armen geführten Dreizack keine Gegenwehr gewachsen war.
    Schließlich fuhr eine Krallenhand in Eldorins Richtung, als dieser gerade einen Hieb ins Leere gesetzt hatte, und zerfetzte seinen Umhang, richtete ansonsten aber keinen weiteren Schaden an. Wieder zogen sich die Elben hernach zurück, deutlich schwerer atmend als noch kurze Zeit zuvor, während der Vancor eine Art gurgelndes Gekicher vernehmen ließ. Es war unübersehbar, dass er sich seiner Sache zusehends sicherer wurde.
    „Er ist übermächtig“, sagte Eldorin bitter. „Hast du gesehen, dass sich die Wunde in seinem Rücken, die ich ihm beibrachte, wieder geschlossen hat?“
    Als ihm keine Antwort gegeben wurde, schaute er an seine Seite zu dem anderen Lindar hin und war sprachlos vor Verblüffung.
    Illidors Gesicht war plötzlich so dunkel wie regennasser Stein, und seine Haltung war steif und gespannt wie ein Eibenbogen unmittelbar vor dem Abschuss eines Pfeiles, was von einer entsetzlichen Entschlossenheit kündete. Seine Augen glühten und funkelten, wie es der Andoluín kurz vor seinem Ausbruch getan hatte, und hafteten herausfordernd auf dem Dämon. Passend dazu gleißte die Perle an Fínorgels Knauf so intensiv in einem leuchtenden Rubinrot, wie es zuvor nicht der Fall gewesen war.
    Der auf den ersten Blick unscheinbare Elb, der Eldorin und seine Freunde die ganze Zeit als eher teilnahmsloser Verbündeter begleitet hatte, war nicht mehr. Stattdessen stand hier nun Illidor Nachtbringer, der stärkste und furchtbarste Krieger des Elbenvolkes, einer, in dem der unbarmherzige Wille, für seinen geliebten Bruder Rache zu üben, wie ein Fegefeuer brannte.
    „Ino selva tarin erenda! * “, sprach er mit einer bedächtigen Inbrunst in der Sprache seines Volkes, und es gab keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln. „Gib mir Deckung, mein Freund, das Schwarze Schwert und ich werden indessen das Übrige erledigen!“
    Eldorin und Illidor fächerten auseinander und nahmen den Vancor zwischen sich. Dann griff der Fürst der Lindar an, und die Vehemenz seiner Schläge ließen erahnen, dass er keine offensichtliche Finte üben wollte, sondern ihren Feind tatsächlich in Bedrängnis zu bringen versuchte.
    Der schwarze Leib des Dämons Tuors wirbelte auf seinen Hufen zur Seite und schlug dem Angreifer mit beiden Händen den todbringenden Dreizack entgegen. Eldorin hob sein Schwert, atmete aus, als der Aufprall geschah, und hielt dem gewaltigen Schlag weitgehend stand, sodass sein Gegner sich nicht sofort abwenden konnte, sondern für einen weiteren Augenblick gebunden blieb.
    Dies genügte dem zweiten Elben, um sein gefassten Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Wie ein Greif, der nichts in Munda zu fürchten brauchte, und mit vollkommener Todesverachtung stürzte der jüngere Bruder Furior Feuerzorns nach vorne, verschwendete dabei keinen einzigen Gedanken an Deckung oder Rückzug und ließ seine dunkle Waffe nach vorne schnellen. Die Spitze des Schwertes grub sich in die Brust des Untieres, das sich gerade umgewandt hatte, wühlte sich tiefer und tiefer und drang quer durch den imposanten Leib, bis die Klingenspitze an dessen Rücken wieder ins Freie trat. Brackiges Blut schoss wie ein schwärzlich-blauer Schrei aus der Wunde und verriet, dass die Wirkung des Schwarzen Schwertes verheerend war.
    Doch noch immer steckte Leben in dem Getroffenen.
    Der Vancor warf seinen schweren Schädel nach vorne, entblößte eine Reihe von speicheltriefenden Fängen und schlug diese in Schulter und

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