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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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edlen Leute, doch können wir nicht tatenlos hier verweilen, während andernorts unser Volk in größter Gefahr schwebt!“
    „Ihr könnt Aím Tinnod selbstverständlich verlassen, wann immer und wohin es Euch beliebt“, sagte Thingor, welcher der Rede seiner Gemahlin aufmerksam gelauscht hatte und dessen Verstand längst scharf zu mahlen schien. „Doch bedenkt, was Nimroël gerade sagte über das Bündnis, das zwischen Menschen und Orks und Elben und Zwergen bestehen muss, wenn der seidene Faden, an welchem unsere Aussichten auf ein glückliches Ende dieser Geschichte noch hängt, nicht reißen soll. Geht Ihr nun, so dient dies dazu, dass sich die Zahl der Schwerter, die sich gegen Dirath Lum und die Ghuls in Eurem Land erheben, um zwei erhöht. Dies mag fürwahr ein kleiner Vorteil sein, doch wird dies einen Krieg zweifelsohne nicht zu entscheiden vermögen.
    Mein Rat und meine Bitte an Euch lautet daher, dass Ihr noch ein Weilchen zu Gast bleiben sollt in unserem Land und mit uns abwartet, wie sich die Dinge entwickeln, ehe mit dem Winterdas letzte Unheil hereinbrechen wird. Faramon, Tulorin und andere werden Euch zu jeder Zeit Eures Hierseins Gesellschaft leisten und Euch mit allem vertraut machen, was Ihr zu wissen begehrt. Letztendlich mag es sich nämlich ergeben, dass die Zeit reif sein wird für eine Unterhandlung zwischen Elben und Zwergen, welche sich nicht eben einfach gestalten wird, wenn man die Geschichte zwischen den beiden Völkern kennt. Deshalb halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass Ihr beide der bedeutsamste Unterpfand für den Erfolg jener Gespräche sein könntet, da Ihr mit beiden Seiten in Berührung kamt und keiner Parteilichkeit verdächtig seid. Das Bündnis, das auf diese Weise entstehen kann, sehe ich wahrhaftig als einzigartige Gelegenheit an, denn die Mächte Utgorths mögen diesen Schritt nicht vorhersehen. Und möglicherweise würde das Wiederaufleben einer Freundschaft zwischen Elben und Zwergen, die es in der Tat schon einmal gab, einem neuen Zeitalter den Weg ebnen, einem Zeitalter des Miteinanders und der Verständigung, aus welchem große Taten erwachsen können.“
    Alle schwiegen still, und auch Marcius ließ den Feuereifer, der in ihm entfacht war, abkühlen und setzte sich wieder nieder.
    „Warum setzten wir unsere Unterhaltung nicht nach dem Abendessen fort?“, bemerkte Eldorin, um Heiterkeit bemüht, und wandte sich danach den Rhodrimn zu. „Ich schlage vor, Ihr kommt einstweilen mit mir, und ich zeige Euch Eure Hütte, in der Ihr es Euch nach Belieben bequem machen könnt.“
    „Fürwahr“, sagte Thingor und erhob sich mit einem Ruck, „Eldorin erinnert mich daran, dass wir gegenwärtig auch Grund zur Freude haben! Ein gefährlicher Feind wurde geschlagen, und einige unserer Lieben sind zurückgekehrt von einer weiten Fahrt! Lassen wir darum das Morgen beiseite in diesem Augenblick und gönnen dem Heute einstweilen die Würdigung, die es verdient!“ Die mitteilungsreiche Rede Nimroëls, die Tatsache, dass Lemuriël durch das simbelya pennín gesprochen und sich der Sache der Elben angenommen hatte, und nicht zuletzt die unbeirrbare Entschlossenheit der beiden Menschen hatte den Lebensmut des Hohen Herren der Nolori offensichtlich von neuem erweckt. Größe, Weisheit und Kraft spiegelten sich nunmehr in seinem über alle Maßen edlen Gesicht und ließen vermuten, dass er fortan in allem, was er tat, zu bedeutungsvollen Taten fähig sein würde. „So spielt auf, meine Brüder und Schwestern, lasst uns den Klang Eurer Stimmen und Instrumente nicht länger missen! Das Haus Thingors ist kein Haus der Trauer und der Stille, sondern ein Ort, an dem Wasser fröhlich sprudeln und sich mit klarem Gesang zu einem einzigen silbernen Fluss vereinen!“ Er klatschte in die Hände und bedachte die Elbenjungen und -mädchen und die anderen, die zu seiner Rechten versammelt waren, mit aufmunternden Blicken.
    Der Wasserfall, welcher die rechte der Raumwände benetzte, schimmerte auf bei diesen Worten, sein Flüstern wurde zu einem harmonischen Klangteppich, und der Regenbogen darüber begann noch gründlicher und bunter zu erstrahlen.
    Gleichzeitig brachen die vielen Elben in dem Gemach in große Freude aus. Ein Leuchten kam über ihre Gesichter, und sie ließen die Aufforderung ihres Herrn nicht lange verhallen, ehe sie ihre Flöten und Harfen und anderen Instrumente ergriffen hatten und eine einzigartige, süße Musik begannen. Der Klang vielfältiger und wunderschöner

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