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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Standardausrüstung ist?« Ich konnte das fast nicht glauben.
    »Sie hört Euch, Ser Havald. Die Antwort ist Nein. Nicht alle Soldaten bekamen diese Rucksäcke. Aber es gab Einheiten, die damit ausgerüstet waren. Kundschafter vor allem. Sie sagt, Ihr sollt die lederne Röhre entlang des Rahmens öffnen.«
    Ich hörte, wie ein Verschluss geöffnet wurde. »Was ist das?«, fragte Janos ehrfürchtig. Ich hielt die Hand in seine Richtung, und er legte einen schweren metallenen Zylinder hinein, vollständig glatt. Ich konnte mir nicht vorstellen, zu was er diente.
    »Das ist ein Fernrohr«, sagte Leandra leise. Ich spürte ihre Hand und reichte ihr den Zylinder weiter. Es gab ein metallisches Klicken, und ich hörte, wie Janos überrascht den Atem einzog.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    »Sie hat es auseinandergezogen!«, erklärte Janos. »Jetzt ist der Zylinder gut eine Elle lang. Ich weiß nicht, wie das gehen kann!«
    »Ich habe so etwas Ähnliches im Tempel zu Illian gesehen«, sagte Leandra leise. Auch sie hatte Ehrfurcht in der Stimme. »Zwei geschliffene Linsen aus Glas reflektieren und brechen das Licht so, dass man durch dieses Rohr weiter sehen kann. Das Bild steht allerdings auf dem Kopf.«
    »Ist es magisch?«, fragte ich.
    Ich spürte, wie sie den Kopf schüttelte. »Nein. Aber es ist höheres Wissen der Gelehrten.«
    »Wie funktioniert es? Und warum soll das Bild auf dem Kopf stehen?«, fragte ich neugierig.
    »Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass die Götter es fügten, dass manche Dinge nur nach bestimmten Gesetzen geschehen. Genau wie ein Kristall eine magische Kraftlinie fokussieren kann, vermag poliertes Glas das Gleiche zu tun nur mit dem, was man sieht. Es muss ähnlich funktionieren wie bei einer Lupe.«
    »Was ist eine Lupe?«, fragte Varosch.
    »Ein geschliffenes Stück Glas, das Dinge größer erscheinen lässt. Manche der älteren Priester im Tempel verwenden Lupen, um Schriften zu lesen, die sie sonst nicht mehr entziffern können, weil ihre Augen schlecht wurden.«
    »Ein Fernrohr«, sagte Janos andächtig. »Was es alles gibt.« Ich konnte mir vorstellen, wie er verblüfft den Kopf schüttelte.
    »Versteht ihr jetzt?«, sagte Leandra. Ich hörte, wie sie das Fernrohr auf den Tisch legte. »Allein dieses Fernrohr kann uns helfen. Unsere Kundschafter müssen nicht so nahe heran, um den Feind zu sehen. Wer weiß, was Askir noch alles an Wundern oder Wissen für uns bereit hält. Seht ihr nicht, sie können uns helfen!«
    »Vielleicht«, sagte Zokora. »Wenn sie es wollen. Aber dazu müssen wir erst einmal dorthin kommen.«
    »Wo ist das Tor?«, fragte Janos.
    »Es ist in einem Raum hinter dem Zimmer des Kommandanten. Und das ist dort unten irgendwo. Am Ende eines Gangs, der von der Messe abgeht.«
    »Und die Messe?«, fragte Janos.
    »Sollte leicht zu finden sein. Es dürfte ein ziemlich großer Raum sein.«
    »Warum brechen wir nicht gleich auf? Es ist überall dunkel, es macht keinen Unterschied, ob wir nun Tag oder Nacht haben«, sagte Janos. Ich hörte, wie er weitere Taschen an dem Rucksack öffnete.
    Auf keinen Fall. Ich brauchte eine Nacht in einem Bett. Wir alle konnten etwas Erholung gebrauchen. »Wir sollten ausgeschlafen sein«, sagte ich. »Niemand weiß, was uns in der Feste erwartet.«
    »Hier ist seit Jahrhunderten alles tot«, sagte Janos.
    Ich hörte ein metallisches Geräusch. »Was zur Hölle ist das?«, fragte er.
    »Hhm«, sagte Leandra. »Das sieht aus wie ein großer Kamm. Und eine Schere.«
    »Ich denke, ich weiß, was das ist. Es ist wahrscheinlich ein Striegel für den Greifen«, erklärte Sieglinde. »Dieser Rucksack hat wohl dem Reiter des Greifen gehört. Ist sonst noch etwas in dem Rucksack?«
    »Nein. Sonst ist alles leer«, sagte Janos. »Hat jemand etwas dagegen, wenn ich mir den Rucksack nehme?«
    Ich schüttelte den Kopf und hörte bald darauf, wie Janos anfing, seine Ausrüstung umzuladen. »Was denkt ihr, was für Probleme uns erwarten?«, fragte er, während er dies tat. »Wir brauchen nur die Falltür herunterzusteigen. Irgendwann müssen wir im Erdgeschoss sein, dann sollte es nicht das Problem sein, die Messe zu finden.«
    »Seit Jahrhunderten gilt diese Feste als verflucht«, erinnerte ich ihn. »Man spricht von Geistern und Ungeheuern und davon, dass niemand hier lebend herauskommt.«
    »Ja«, sagte Sieglinde. »Oft wandern im Sommer irgendwelche Schatzsucher den Pass hoch, um ihr Glück zu versuchen. Die meisten kommen einfach nicht wieder.

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