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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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für euch beide!«, rief ich den anderen Männern zu.
    »Ergeben! Wozu?« Er hatte sein Schwert gezogen, ich bemerkte die gekrümmte Klinge und fragte mich, inwieweit diese wohl einen Einfluss auf seinen Kampfstil hatte.
    »Ergebt euch, und ich lasse Gnade walten. Ich möchte wissen, was hier passiert ist und wohin die anderen verschleppt wurden.«
    »So, möchtest du das wissen? Na, dann komm her und finde es heraus.«
    Ich trat einen Schritt näher und fand heraus, dass eine gekrümmte Klinge den Kampfstil durchaus veränderte. In einer wirbelnden Bewegung traf die Klinge meinen linken Arm und schnitt daran entlang, ein Teil des Eisotterpelzes über meiner Schulter platzte auf, aber die Kette hielt. Leder hätte nicht gehalten.
    Der Mann fluchte, als er unter dem Mantel die Kettenglieder funkeln sah, und wich einen Schritt zurück. Das Spielchen können zwei spielen, dachte ich und machte eine einfache Standardfinte, gefolgt von einem simplen Ausfall. Er sah mich erstaunt an, und seine Klinge fiel ihm aus der Hand, als ich Seelenreißer aus seinem Herzen zog.
    »Wie wäre es jetzt mit Ergeben?« Ich zog eine Augenbraue hoch. Mein Blut pulsierte, und Seelenreißer sang in meiner Hand, aber es war mir egal, was die Klinge wollte, ich beachtete sie nicht. Aber ich verwehrte mich ihr auch nicht, wir waren eins.
    Die beiden Männer sahen sich gegenseitig an, sprangen zur Tür und zerrten an ihr … Sie blieb geschlossen. Einer der beiden versuchte den Schlüssel im Schloss zu drehen, der andere zog sein Schwert und wandte sich mir zu.
    »Ihr werdet sterben!«, rief er. »Ich habe schon vier Männer im Kampf getötet. Meine Klinge ist weithin berüchtigt und mein Auge sicher. Lasst uns gehen, dann geschieht Euch nichts.«
    »Vier?«, rief eine Stimme hinter mir. »Vier! O du Ausgeburt einer räudigen Hündin und einer Schlange! Vier! Fürst Havald tötete eigenhändig vierhundert! Wollt Ihr ihn beeindrucken, dann müsst Ihr etwas anderes versuchen.«
    Ich seufzte.
    Der andere hatte es endlich geschafft, den Schlüssel umzudrehen, und riss nun die Tür auf. Und rannte.
    Als der zweite sich auch zur Flucht wandte, warf ich meinen Dolch, Knauf voran. Der Mann fiel der Länge nach auf die Türschwelle, bäumte sich einmal auf und lag dann still.
    »Armin, mach dich nützlich und fessele ihn«, rief ich über die Schulter zurück und eilte dem ersten Mann hinterher. Er hastete quer über den Hof zum Stall und brüllte irgendetwas. Ein Pferd wieherte, und ohne genau zu wissen weshalb, rollte ich mich geduckt nach rechts ab … Vier Pfeile schlugen im Boden ein, dort, wo ich mich eben noch befunden hatte. Seelenreißer schlug einen fünften, verspäteten Pfeil zur Seite.
    Wachen auf dem Wehrgang. Ich hasste Bögen, vor allem wenn ich keinen Schild trug. Ich wusste, wo es zum Wehrgang hinauf ging. Im Zickzack rannte ich in Richtung des Aufgangs. Das Tor der Wegestation war geschlossen. Solange es nicht geöffnet wurde, konnte mir keiner entkommen.
    Eine Bewegung neben mir – eines der Mädchen. Ich zwang Seelenreißers Gier zur Seite, aber er hatte bereits ein anderes Ziel gefunden. Er zuckte hoch und bohrte sich in das Holz über mir, ins tief hängende Dach des Lagers. Mit einem dumpfen Röcheln fiel ein Mann herunter, dann war ich vorbei und eilte die Stufen zum Wehrgang empor. Erneut schoss ein Pfeil auf mich zu, Seelenreißer bewegte sich nur leicht, und der Schaft glitt so knapp an meinem Ohr vorbei, dass ich den Luftzug spürte. Der Wächter schrie in Panik und Angst, als ich auf ihn zustürmte, seine Finger zitterten zu sehr, als dass er einen neuen Pfeil auflegen konnte, und dann war ich vorbei, eine Blutspur von Seelenreißers Spitze hinter mir her ziehend. Es war wie ein Rausch. Die Sicht meines Schwertes verriet mir eine Wache hinter einer Holzwand, Seelenreißer fand sein Herz, ohne dass ich den Schritt verlangsamen musste. Er leuchtete fahl wie Mondlicht, und ich merkte, wie das Leuchten auf mich überging. Es war wie damals auf dem Pass, als Seelenreißers Licht die Nacht erhellt hatte. Eine Klinge versuchte in meine Seite einzudringen, aber Seelenreißer entging sie nicht. Zwei Kreise aus Stahl – und Kopf wie auch Arm mit Schwert fielen zu Boden. Ich rannte weiter. Mit jedem neuen Tod weitete sich seine Wahrnehmung, suchte er neue Opfer, neues Leben für sich. Hier verbarg sich ein weiterer Wächter im Heu, die Klinge fuhr herab und durchtrennte Heuballen und Hals zugleich. Dort schoss ein verzweifelter

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