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Die zweite Nacht

Die zweite Nacht

Titel: Die zweite Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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geben.
    Frederiks Atem strich über mein Ohr und ich konnte an seiner Brust spüren, wie schnell sein Herz raste. Aber mein eigener Herzschlag stand seinem in Nichts nach. Meine Finger zitterten leicht und ich fragte mich, ob er das auf seiner Haut fühlte.  
    Schließlich richtete er sich auf und grinste mich an. »Das war unerwartet.«
    Da mir immer noch nichts Kluges einfiel, was ich dazu hätte sagen können, schwieg ich lieber und senkte den Blick. Stirnrunzelnd überlegte ich, wie ich ihn fragen sollte, ob er mich zu der Party begleitete, ohne dass er danach glaubte, eine Beziehung zu führen.
    Er legte den Finger unter mein Kinn und zwang meinen Kopf nach oben. Seine blauen Augen bohrten sich in meine und er seufzte: »Okay, okay. Ich bin schon weg. Kein Grund, mich so finster anzustarren.«
    Ich wollte protestieren, denn ich wollte doch gar nicht, dass er jetzt schon ging. Das Pulsieren zwischen meinen Schenkeln verebbte gerade erst und ich erwischte mich dabei, mich nach seiner Umarmung zu sehnen. Dabei stand er nur einen Schritt vor mir und schloss gerade seine Hose.  
    »Nein, sorry. Ich habe gerade nur etwas überlegt«, murmelte ich schwach und fühlte mich gefangen. Gefangen zwischen dem Wunsch, Frederik aus der Wohnung zu werfen und nie wieder zu sehen und dem unbändigen Verlangen, ihn an mein Bett zu ketten und nie wieder gehen zu lassen – obwohl diese Alternative selbst mir etwas zu radikal zu sein schien. Wann war mein Leben so verdammt kompliziert geworden? Scheiße. Scheiße. Scheiße.
    Mein Liebhaber grinste schief. »Ich nehme nicht an, dass du mir mitteilen wirst, worüber du dir gerade deinen hübschen Kopf zerbrichst?«
    Nervös rieb ich mit der Handfläche über meinen Oberschenkel. Sorgfältig wählte ich meine Worte, nur um gleich darauf etwas ganz anderes zu sagen: »Was tust du eigentlich hier?«
    Frederik lachte und verschränkte die Arme, während er belustigt auf mich hinuntersah. »Sex haben. Ist das nicht offensichtlich?«
    Mit einem resignierenden Ächzen wischte ich mir über die Augen. Was war nur los mit mir? Scheiße. Scheiße. Scheiße. In Frederiks Gegenwart schien mein sonst so ausgeprägter Selbsterhaltungstrieb einfach nicht zu funktionieren.
    »Ich meine vom Sex abgesehen«, stellte ich richtig.
    »Ach so. Abgesehen davon manipuliere ich dich.« Er sagte das vollkommen ruhig und sah mich weiter eindringlich an.  
    Meine Augen weiteten sich, während ich versuchte, mir einen Reim auf das zu machen, was er da gerade gesagt hatte. Doch egal, wie sehr ich mein Gehirn bemühte, es ergab keinen Sinn. »Wie   und warum willst du mich denn bitte manipulieren? Ich schlafe doch sowieso schon mit dir.«
    Frederik umfasste meine Schultern und schob mich sanft zur Seite, sodass die Tür frei war. »Ich wäre ja schön blöd, wenn ich dir meine Strategie offenlegen würde.«
    Erbost starrte ich ihn an. »Was für eine Strategie?« Ich mochte vielleicht ruhig wirken, doch innerlich bekam ich einen erstklassigen Wutanfall.
    Er antwortete nicht, sondern grinste nur. Seine Hand lag bereits auf der Klinke und er öffnete die Tür.
    »Du bist so ein Blödmann! Es ist einfach unfassbar, dass ich mich überhaupt mit dir abgebe!«, stieß ich aufgebracht hervor.
    »Eines Tages werde ich sagen: ›Siehst du?‹ – Und dann wird es dir wie Schuppen von den Augen fallen.«
    Er besaß einfach die bodenlose Frechheit, mir zuzuzwinkern, dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Allerdings dauerte es eine Weile, bis ich das verarbeitet hatte. Ich blinzelte langsam und versuchte, das Chaos in meinem Kopf zu beherrschen. Was hatte er damit gemeint? Allmählich gingen sogar mir die Flüche aus und das war wirklich schon lange nicht mehr vorgekommen.

4

    Ich brauchte sage und schreibe zwei Tage, bis mir auffiel, dass ich zwar Sex mit Frederik gehabt, aber nicht über die Einweihungsparty gesprochen hatte. Er hatte mich schlicht überrumpelt und war danach schnell verschwunden, während ich noch von dem Hormonrausch gezehrt hatte. Zähneknirschend machte ich mich auf den Weg zu seiner Wohnung.
    Als ich an seiner Tür klopfte, suchte ich nach den richtigen Worten. Er öffnete und war offensichtlich überrascht, mich zu sehen. Ich biss mir auf die Unterlippe.
    »Lass das«, wies er mich rau an.
    Verwirrt trat ich einen Schritt zurück, dann erinnerte ich mich wieder, was ich von ihm wollte und straffte die Schultern. »Kannst du mir ernsthaft versprechen, dass das hier unbedeutend bleibt und durch

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