Die zweite Nacht
ein Paket knappe zwei Meter über den Flur getragen hast?«
Selbstgefällig sah ich ihn an und wies an mir herunter. »Bitte, ich bin umwerfend.«
Frederik lachte lauthals und fuhr in die Einfahrt des Parkhauses. »Ich werde mich hüten, etwas Gegenteiliges zu behaupten. Also gut, du hast ein Paket für mich angenommen und es war Liebe auf den ersten Blick.«
Ich zuckte zusammen, doch er nahm es gar nicht wahr, weil er sich aus dem Fenster beugte und das Parkticket zog. Liebe auf den ersten Blick? Ich hoffte nicht.
»Es wäre super, wenn du das Wort mit L nicht in der Gegenwart meiner Familie benutzen würdest.«
Er reichte mir nur schmunzelnd das Ticket, bevor wir uns auf die Parkplatzsuche machten. »Wärest du dann sauer?«
Ich verschränkte die Arme und fragte mich, wieso ich überhaupt das doofe Ticket nehmen musste. »Darauf kannst du Gift nehmen.«
»Die Art von sauer mit heißem Versöhnungssex im Anschluss?«, wollte er wissen und fuhr rückwärts in eine Parklücke, bei der ich bereit gewesen wäre zu schwören, dass sie viel zu schmal für das Auto war.
»Die Art von sauer, bei der ich anschließend deine Leiche im Wald verscharre«, stellte ich richtig und stieg aus.
Es war anstrengend mit Frederik einkaufen zu gehen – und das lag an mir, nicht an ihm. Ganz im Gegenteil: Es gefiel mir so gut, dass ich regelrechte Magenschmerzen davon bekam.
Ich war krampfhaft bemüht, ihn auf Abstand zu halten, dass ich jedes Mal, wenn ich merkte, dass ich mich in seiner Gegenwart entspannte, in eine Art Schockstarre verfiel. Ihn störte mein Schweigen allerdings überhaupt nicht, er plauderte mühelos für zwei.
Gerade hatten wir einen seiner Arbeitskollegen getroffen, der mich so interessiert gemustert hatte, dass ich vollkommen in Panik verfallen war und die nächstbeste schwarze Hose von einem Ständer gezerrt hatte.
Seitdem versteckte ich mich in einer der Umkleidekabinen. Jetzt stand ich hier überfordert und wusste nicht, was ich eigentlich tat. Vermutlich war es leichter, wenn ich Frederik als Kumpel betrachtete – aber mit meinem Kumpel wollte ich nicht unbedingt schlafen. Warum schaffte ich es nur selbst, mir mein Leben so schwer zu machen? Ich war wirklich mein schlimmster Feind. Eines Tages würde ich mir das als Erinnerung auf den Unterarm tätowieren lassen. Obwohl: Auf meinem Grabstein würde sich das sicherlich ebenfalls gut machen.
Die Tür zur Umkleidekabine schwang auf und ich wirbelte entsetzt herum. Erleichtert stellte ich fest, dass es nur Frederik war.
»Erschreck mich doch nicht so! Ich hätte schließlich nackt sein können«, fuhr ich ihn an.
Er grinste nur und zog mich an sich. Dicht vor meinen Lippen flüsterte er: »Weil ich dich vorher noch nie nackt gesehen habe?«
Noch während er mich küsste, machte er sich am Knopf meiner Hose zu schaffen. Aufgeregt versuchte ich, seine Hände beiseite zu schieben und wisperte: »Was tust du?«
Seine Lippen streiften mein Ohr, als er kaum hörbar antwortete: »Ist das nicht offensichtlich?«
Alles in mir schrie danach, zu protestieren. Allerdings wäre dann das Risiko, erwischt zu werden, sehr viel höher. Stumm schüttelte ich den Kopf und erschauerte, als Frederik mit seinen Fingern über meine Nippel strich, die bereits hart durch mein Shirt stachen. Mein verräterischer Körper! Wie sollte ich denn eine anständige Frau mimen, wenn ich mich auf diese Art ständig selbst verriet?
Schon lag meine Hose auf dem Boden und mir wurde klar, dass ich mir meinen Widerstand genauso gut sparen konnte. Seine Berührungen erregten mich und gleichzeitig kam ich mir schäbig vor. Wir waren in einer verdammten Umkleidekabine!
Doch statt mich an meinen gesunden Menschenverstand zu klammern, öffnete ich den Mund und lockte seine Zunge mit meiner. Seine Hände glitten unter mein Oberteil und legten sich um meine Brüste. Als ich erstickt keuchte, flüsterte er nur leise: »Sei still!«
Er drehte mich um und ich hörte das vertraute Geräusch einer Kondompackung. Meine Handflächen prickelten und die Feuchtigkeit sammelte sich zwischen meinen Beinen. Ich sollte wirklich nicht so erregt sein. Frederik verlor keine Zeit und drang in mich ein. Wieder keuchte ich leise, doch sicherheitshalber legte er seine Hand auf meinen Mund und dämpfte die Geräusche, die ich von mir gab.
Seine andere Hand glitt nach vorne zwischen meine Beine und er berührte meine Klit, wie ich es am liebsten mochte. Rasend schnell baute der Orgasmus sich auf und
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