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Die Zwillingsschwestern

Die Zwillingsschwestern

Titel: Die Zwillingsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Koffer aus Pennys Hotelwohnung
wegtransportiert und ebenfalls ins Studio gebracht hatte. Daß er die beiden
Leichen ausgetauscht und Howard in den Sarg gelegt hatte.
    »Sie
scheinen sehr gut unterrichtet zu sein«, sagte er.
    »Ich
brauchte lange, bis ich herausgefunden hatte, weshalb Sie mich anriefen und mir
all die Nachrichten zukommen ließen«, fuhr ich fort. »Sie identifizierten die
Leichen für mich. Vermittelten mir die Details der Hintergründe von Howards
Verbindung mit Penny. Sie beabsichtigten damit natürlich, mich dazu zu bringen,
sie unter Druck zu setzen. So kräftig, um sie in Panik zu versetzen und sie
glauben zu machen, ich würde sie jeden Augenblick wegen Mordes verhaften. Dann
konnten Sie als Retter auf dem Plan erscheinen und ihr Sicherheit garantieren —
für die Kleinigkeit von fünfzigtausend Dollar. Zwanzigtausend hatten Sie
bereits eingestrichen für die Beseitigung von Howards Leiche. Ich möchte nicht
Ihre Steuern bezahlen müssen, Nachrichten-Johnny!«
    »Ich
schaffe es noch gerade«, sagte er. »Man muß nur ständig unterwegs sein und den
Schweizer Banken vertrauen. Ich kann Ihnen diese Methode nur empfehlen,
Leutnant.«
    »Mit
meinem Kapital von neunhundertfünfzig Dollar vertraue ich der Stadtsparkasse«,
sagte ich. »Doch zurück zu den Nachrichten, die sie mir freundlicherweise
zukommen ließen. Nachdem Sie bei Penny kassiert hatten, versuchten Sie, den
Verdacht von ihr abzulenken und schickten mich zum El Rancho de los Toros hinaus und zum weißen Jäger.«
    »Ich
freue mich für Sie, Leutnant, daß Sie die Zusammenhänge so rasch begriffen
haben«, spöttelte er. »Meinen Glückwunsch. Für einen Kleinstadtpolizisten eine
beachtliche Leistung.«
    »Wenn
Sie so weitermachen, bringen Sie mich noch zum Erröten«, sagte ich. »Und ich
fühle mich noch ganz beschwingt von unserem Tanz gestern im Leichenhaus.«
    »Sie
waren mir im Wege«, sagte er milde.
    Ich
stand auf und trat an den Rand der Terrasse. Durch die großflächige Glaswand
schaute ich auf den nierenförmigen blaugekachelten Swimmingpool hinaus, dessen
Wasser in der Sonne glitzerte.
    »Ein
hübsches Haus haben Sie hier, Nachrichten-Johnny«, sagte ich.
    »Gemütlich«,
bestätigte er.
    »Penny
glaubt, Sie hätten es gemietet. Ich wette, es gehört Ihnen.«
    »So?«
machte er gelangweilt und brachte damit zum Ausdruck, daß es ihm völlig egal
sei, was ich dachte.
    »Pru
glaubt, Geld sei Ihr Einundalles«, fuhr ich fort, »Sie glaubt, Geldverdienen
sei bei Ihnen zu einer Manie geworden. Daß sie den Zwang fühlen, ungeheure
Summen anzuhäufen, nur wegen des Geldes an sich. Ich kaufe ihr das nicht ab.«
    »Sie
denken zuviel, Leutnant«, sagte er ätzend.
    »Ach,
Sie wissen ja, wie das ist«, wehrte ich bescheiden ab. »Dann und wann an
Samstagabenden, wenn ich nichts anderes zu tun habe, setze ich mich vielleicht
ein bißchen hin und denke.«
    »Wir
scheinen den Faden irgendwo verloren zu haben, Leutnant. Sie sagten etwas von
Nachrichten.«
    »Ich
denke, Sie verdienen einen Haufen Geld, weil Sie es brauchen«, sagte ich
pfiffig. »Ich glaube, daß Sie, während Sie so Ihr Geld verdienen, in Ihrer
eigenen Branche leben, und ich denke, daß Sie Nachrichten-Johnny heißen und in
der Tat ein sehr gefährlicher Mann sind.«
    Ich
machte eine Pause, um eine Zigarette anzuzünden, »Aber wenn der geschäftliche
Teil vorüber ist — so denke ich es mir wenigstens — , wechseln Sie in eine
andere Welt hinüber — in diese hier. Und hier sind Sie ein Mann mit Vermögen
und einer Anzahl sehr smarter Investitionen, und hier in Hillside heißen Sie
nicht Nachrichten-Johnny, sondern so ähnlich wie J. Berkely Addingham, und
jeder hier weiß, daß, wenn er eine würdige Sache hat, der gute alte J. B. der
erste ist, der einen saftigen Scheck ausschreibt.«
    Ich
wandte mich von dem Panorama des Schwimmbassins ab und lächelte ihn an.
»Samstagabends habe ich eine Menge Einfälle«, vertraute ich ihm an. »Das ist
nur einer davon.«
    Nachrichten-Johnny
erhob sich langsam aus seinem Sessel und schaute ostentativ auf die goldene
Armbanduhr an seinem Handgelenk. »Ich habe mich über Ihren Besuch gefreut,
Leutnant, aber ich fürchte, Sie müssen mich jetzt entschuldigen, ich bin
verabredet. Falls Sie nicht noch etwas...«
    »Eine
Sache noch«, sagte ich. »Vom Zeitpunkt Ihres ersten Anrufes angefangen, bis zu
unserer augenblicklichen Unterhaltung stoße ich bei allen Ermittlungen auf
Ihren Namen. Sie sind die einzige Person, die an der

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