Die Zwillingsschwestern
Brust
gerichtet.
»Schon
besser«, sagte er. »Jetzt können Sie den Revolver wegstecken, Wheeler.«
Ich
schob den leeren Revolver in die Halfter zurück und sah zu ihm hinab. »Sie
haben nicht zufällig Wasser dabei?« Aber er beantwortete seine Frage gleich
darauf selber, indem er den Kopf schüttelte. »Dumme Frage — natürlich nicht.
Ich brate hier bereits seit zwei Stunden. Das macht vielleicht Durst!«
»Warum
sind Sie nicht früher herausgekommen?« fragte ich ihn.
»Blake
muß es Ihnen doch erzählt haben«, sagte er heiser. »Er lockte mich hier herein
und schlich sich unbemerkt zum Eingang zurück. Lassen Sie sich nie zu einer
unüberlegten Handlung hinreißen, Wheeler. Das ist ein Luxus, den sich kein
Mensch leisten kann.«
Er
hustete heftig. »Blake erwischte mich in der Hüfte, deshalb konnte ich nicht
gehen; aber das ist jetzt unwesentlich. Er wollte mich hier verrecken lassen.
Aber den Gefallen habe ich ihm nicht getan. Ich habe dem Schwein heimgezahlt,
was er mir angetan hat.« Seine Lippen verzerrten sich noch mehr.
»Sie
wußten natürlich, daß er der Mörder ist«, sagte Nachrichten-Johnny langsam.
Aber Sie wollten auch nicht, daß ich mich aus der Affäre zog und meinen ganzen
Gewinn mitnahm. Deshalb spielten Sie überzeugend Theater. Sie wollten mich
davon überzeugen, daß ich durch Blakes Schuld wegen der beiden Morde verurteilt
werden würde und nun nichts mehr an der Sache geändert werden könne. Sie
wollten mich so wütend auf Blake machen, daß ich ihm ans Leder ginge. Sie
hatten Erfolg!« Er hustete wieder. »Sie hatten gar nicht vor, mich wegen Mordes
festzunehmen, nicht wahr?«
»Nein.«
»Und
Sie wußten, daß Ihr Revolver gesichert war, als Sie abdrückten — Ihre letzte
Masche, die nötig war, um mich zu überzeugen. Sie haben auch ziemlich genau die
Sache mit meinem Doppelleben erraten. Ja, ich lebte wie ein Gentleman,
allerdings nicht in Hillside, sondern in Connecticut. Das Haus in Hillside
hatte ich bloß gemietet — es ist nicht gut, Geschäft und Freizeitgestaltung
gleichzeitig in der Stadt auszuüben, in der man lebt. Wheeler — glauben Sie,
daß Sie mich hier herausbringen können?«
Ich
blickte ihn an, ohne zu antworten.
»Sie
werden’s nicht mehr rechtzeitig schaffen«, sagte er. Das Gewehr entglitt seinen
Händen, und sein Kopf fiel nach vorn auf den heißen Felsen. Als sein Gesicht
den Stein berührte, zischte es leise, aber er rührte sich nicht mehr.
Ich
ging auf den Ausgang der Nebenschlucht zu und kehrte dann zu den Wagen zurück.
Meine Kleider waren schweißgetränkt und klebten am Leibe. Meine Kehle brannte
wie die Hölle, und ich spürte, wie meine Gesichtshaut glühte.
Eine
Weile blieb ich stehen, ging zum Healy und setzte mich hinter das Steuer. Es
kam mir wie eine endlos lange Zeit vor, wahrscheinlich waren es nur ein paar
Minuten.
Schließlich
ließ ich den Motor des Healy an, stieß im Rückwärtsgang zwischen den beiden
großen Wagen hinaus, wendete und fuhr auf dem Feldweg zurück. Bevor ich um die
Biegung fuhr, blickte ich noch einmal zurück. Da standen die beiden Silhouetten
der Wagen, und die Hitze flimmerte über ihren Dächern. Sie sahen wie eine Art
merkwürdiger Denkmäler aus.
Und
vielleicht waren sie es auch, jeder auf seine Weise. Der Kombiwagen: Denkmal
des Großwildjägers und Gentlemans; die Luxuslimousine: Denkmal des
Geschäftsmannes und Gentlemans. Dann zerbrach ich mir den Kopf, was wohl Lavers
zu dem Ganzen sagen würde.
ENDE
DIE MITTERNACHTSBÜCHER
Kriminalromane
internationaler Autoren
---------------------------------------------------
Cellophanierter, mehrfarbiger Einband, Taschenbuchformat 11 x 18 cm
Jeder Band DM 2.40 / sfr.
2.90
2 Raymond Chandler
8 Raymond Chandler
9 Peter Cheyney
12 Ellery Queen
14 Agatha Christie
16 Peter Cheyney
17 Carter Brown
15 Cyril Hare
19 Noel Calef
20 Ellery Queen
21 Jonathan Latimer
22 Donald Mackenzie
23 Agatha Christie
24 Carol Carnac
26 Ellis Dillon
27 Cyril Hare
28 Day Keene
29 F. R. Eckmar
30 Carter Brown
31 Malcolm Gair
32 Jack Usher
33 Carol Carnac
34 Ed McBain
35 Peter Cheyney
36 Day Keene
37 Ellery Queen
38 Freeman W. Crofts
39 Guy Cullingford
40 Noel Calef
41 Dorothy S. Davis
42 Peter Cheyney
43 M. M. Kaye
44 Colin
Willock
Betrogen und
gesühnt
Spiel im
Dunkel
Einer gibt
nicht auf
Das
verschwundene Bild
Ein
gefährlicher Gegner
Jeder ist
verdächtig
Der
Unheimliche
Der Fall
Dickinson
Den Tod in
der
Weitere Kostenlose Bücher