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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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nicht bewusst gewesen, dass er überhaupt an Tifty gedacht hatte. Jetzt allerdings, da Cruk das Thema angesprochen hatte, fragte er sich, ob er es vielleicht doch getan hatte.
    » Du glaubst also, wir werden ihn brauchen.«
    » Das habe ich nicht gesagt. An einem Sommertag wie heute werden wir keine Probleme bekommen. Ich bin nur vorsichtig, weiter nichts. Das sind auch meine Mädels, weißt du.« Er vertrieb die dunkle Stimmung mit einem Grinsen. » Hauptsache, Dee macht keine Gewohnheit daraus. Ich musste ungefähr fünfzig Gefälligkeiten einfordern, um diesen kleinen Ausflug hinzukriegen, und das kannst du ihr ruhig sagen.«
    Der Bus rollte auf den Sammelplatz. Die letzten Aufklärer kamen aus dem Mais, mit ihren klobigen Schutzpolstern, den schweren Handschuhen und vergitterten Helmen, die ihre Gesichter verdeckten. Verschiedene Waffen hingen an ihren Körpern: Schrotflinten, Gewehre, Pistolen, sogar ein paar Macheten. Cruk befahl den Kindern zu bleiben, wo sie waren; erst wenn das Frei-Signal gegeben worden war, durften sie den Bus verlassen. Als die Erwachsenen anfingen, die Vorräte hinauszuschaffen, kam Tifty von seiner Plattform auf dem Dach des Busses herunter und traf sich mit Cruk am Heck, um mit dem Kollegen zu sprechen, der für das Räumkommando zuständig war, einem Mann namens Dillon. Dillons DS -Team, acht Männer und vier Frauen, waren zu dem Trog am Pumpenhaus gegangen, um Wasser zu holen.
    Cruk kam zu Vorhees zurück, der bei den übrigen Männern wartete. Schon brannte die Sonne vom Himmel. Die Feuchte des Morgens war verdampft.
    » Blitzsauber alles, auch die Windschutzhecken.« Er zwinkerte Vorhees zu. » Das wird Dee eine Kleinigkeit extra kosten.«
    Bevor Cruk seine Ansage beenden konnte, waren die Kinder von ihren Sitzen aufgesprungen und strömten aus dem Bus. Sie machten Platz für die Räumer, die jetzt in die Stadt zurückfahren würden. Als Vorhees sah, wie die Kinder strahlend vor Aufregung auf dem Gelände ausschwärmten, war er für einen Augenblick wie gebannt, und ein Strom von Erinnerungen nahm seine Gedanken gefangen. Für viele, speziell für die Jüngsten, war dieser Ausflug das erste Mal, dass sie sich außerhalb der Mauern aufhielten; das hatte er vorher gewusst. Aber den Augenblick mitzuerleben war etwas anderes. Fühlte sich die Luft in ihrer Lunge anders an, fragte er sich, die Sonne auf ihrem Gesicht, der Boden unter ihren Füßen? Hatten diese Dinge sich für ihn anders angefühlt, als er vor all den Jahren hier aus dem Bus gestiegen war? Aber natürlich: » Ex muros« zu gehen, das bedeutete, eine Welt von grenzenlosen Dimensionen zu entdecken, eine Welt, von deren Existenz man wusste, ohne je zu glauben, dass man selbst dazugehörte. Er erinnerte sich an eine Art schwerelose, körperliche Freude, die zugleich beängstigend war– wie ein Traum, in dem er fliegen, aber nicht landen konnte.
    Am Wachtturm waren Fort und Chess dabei, Stangen in den Boden zu rammen, um einen Sonnenschutz aufzustellen, und die Frauen trugen Tische, Stühle und Proviantkörbe herüber. Ali Dodd, deren Gesicht im Schatten ihres breitkrempigen Strohhuts lag, versuchte bereits, mit ein paar Kindern ein Spiel zu organisieren. Alles ganz so, wie Dee es vorausgesehen hatte, als sie vorgeschlagen hatte, die Kinder mitzunehmen.
    » Das ist toll, was?«
    Vorhees’ Cousin Ty stand neben ihm und hielt einen Korb vor der Brust. Er war über eins achtzig groß, und mit seinem langen, betrübten Gesicht erinnerte er Vorhees immer an einen traurigen Hund. Hinter ihm drückte Dar dreimal auf die Hupe, und der Bus rülpste eine ölige Qualmwolke hervor und fuhr ab.
    » Hab ich dir je erzählt, wie ich das erste Mal draußen war?«
    » Ich glaube nicht.«
    » Glaub mir.« Tys Kopfschütteln verriet Vorhees, dass der Mann nicht die Absicht hatte, genauer darauf einzugehen. » Das ist ’ne Geschichte.«
    Als alles ausgepackt war, rief Cruk die Kinder unter dem Sonnensegel zusammen, um die Regeln noch einmal durchzusprechen. Die kannte zwar jeder, doch es schadete nie, sie noch einmal zu wiederholen. Zuallererst, begann Cruk, brauchte jeder einen Partner. Egal wen– der eigene Bruder, die Schwester, ein Freund, Hauptsache jemanden, und man musste immer mit ihm zusammenbleiben. Das war das Wichtigste. Das offene Gelände am Fuße des Wachtturms war sicher, aber niemand durfte sich in den Mais wagen, unter gar keinen Umständen. Und das Betreten der Baumgruppe am südlichen Ende war ebenfalls verboten.
    » So,

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