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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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Wie konnte er…?«
    » Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Aber es sieht ganz so aus, als hätte er Hilfe gehabt. In der Nacht seines Verschwindens hat eine Schwester das Waisenhaus verlassen und ist nicht zurückgekommen. Die DS am westlichen Grenzzaun hat kurz nach drei Uhr nachts zwei Personen zu Pferde gesehen, die sich entfernten. Einen Mann– offensichtlich Greer– und ein heranwachsendes Mädchen in der Kutte des Ordens.«
    Peter brauchte einen Augenblick, um das zu verarbeiten.
    » Reden Sie von Amy?«
    » Es sieht so aus.« Fleet beugte sich über den Tisch. » Greer ist nicht meine Hauptsorge. Er ist ein entlaufener Häftling, und man wird sich um ihn kümmern. Aber Amy ist ein ganz anderer Fall. Ich habe Ihre Behauptungen, was sie betrifft, immer mit beträchtlicher Skepsis behandelt, aber sie ist militärisch gleichwohl von großem Wert.« Fleet betrachtete ihn noch einmal eindringlich. » Wir wissen, dass Sie beide besucht haben, bevor Sie zur Raffinerie abgereist sind. Wenn Sie dazu etwas zu sagen haben, schlage ich vor, Sie sagen es jetzt.«
    Er begriff erst einen Moment später, was diese Frage bedeutete. » Sie glauben, ich weiß etwas darüber?«
    » Wissen Sie etwas, Lieutenant?«
    Peters Verstand hatte mit drei Gedanken gleichzeitig zu kämpfen: Amy hatte Lucius aus dem Gefängnis befreit. Die beiden waren mit unbekanntem Ziel aus der Stadt geflohen. Der General hatte ihn im Verdacht, dabei ihr Komplize gewesen zu sein. Jeder einzelne dieser drei Gedanken hätte genügt, um ihn umzuwerfen. Zusammen hatten sie nur eine Wirkung: Sie zwangen ihn, sich auf das unmittelbare Problem seiner eigenen Verteidigung zu konzentrieren. Und in seinem Hinterkopf erhob sich die Frage: Was hatte Amys Verschwinden mit der Frau auf der Oil Road zu tun? Zweifellos fragten sich die drei Männer vor ihm genau das Gleiche.
    » Absolut nicht, General. Sie haben mir nichts gesagt.«
    » Da sind Sie sicher? Ich darf Sie daran erinnern, dass dies als Ihre offizielle Aussage zu Protokoll genommen werden wird.«
    » Ja, ich bin sicher. Ich bin genauso erstaunt wie Sie.«
    » Und Sie haben keine Ahnung, wohin die beiden gegangen sein könnten?«
    » Ich wünschte, ich wüsste es.«
    Fleet betrachtete Peter noch einen Moment lang mit versteinerter Miene. Dann sah er Chase an, und der nickte.
    » Also gut, Jaxon. Ich nehme Sie beim Wort. Colonel Apgar hat übermittelt, dass Sie den Wunsch haben, so bald wie möglich ins westliche Territorium zurückzukehren. Ich neige dazu, Ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Melden Sie sich beim diensthabenden Offizier im Fuhrpark, und er wird Ihnen einen Platz auf dem nächsten Transport nach Fort Vorhees zuweisen.«
    Plötzlich war dies das Letzte, was Peter wollte. Die Absicht des Generals war klar: Peter sollte in die Verbannung geschickt werden, um sein Schweigen sicherzustellen.
    » Wenn es Ihnen recht ist, Sir, möchte ich lieber in die Raffinerie zurückkehren.«
    » Das kommt nicht in Frage, Lieutenant. Sie haben Ihre Befehle.«
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke. » Bitte um Erlaubnis, offen zu sprechen, Sir.«
    Fleet seufzte tief. » Ich bin davon ausgegangen, dass Sie genau das hier tun, Lieutenant. Bringen Sie es hinter sich.«
    » Was ist mit Martínez?«
    » Was soll mit ihm sein?«
    Apgar schaute Peter in die Augen. Sei vorsichtig.
    » Der Mann in der Höhle. ›Er hat uns verlassen‹– das waren seine Worte.«
    » Das ist mir bekannt, Jaxon. Ich habe den Bericht gelesen. Worauf wollen Sie hinaus?«
    » Er war auch nicht da, wo er hätte sein sollen. Vielleicht haben Greer und Amy sich auf die Suche nach ihm gemacht.« Er sah die drei Männer nacheinander an und sagte dann zu allen gleichzeitig: » Vielleicht wissen sie, wo er ist.«
    Einen Moment lang herrschte eisige Stille. Dann sagte Fleet: » Eine interessante Idee, Lieutenant. Gibt es sonst noch was?«
    Er wischte Peters Vermutung einfach so vom Tisch. Vielleicht aber auch nicht. So oder so, Peter spürte, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
    » Nein, Sir.«
    Die Augen des Generals verdunkelten sich warnend. » Wie gesagt, Sie dürfen über diese Angelegenheiten mit niemandem sprechen. Ich brauche Ihnen, glaube ich, nicht zu sagen, dass Indiskretion nicht toleriert wird. Wegtreten, Lieutenant.«
    » Tut mir leid, Schwester Peg ist heute nicht mehr da.«
    Schwester Peg war niemals » heute nicht mehr da«. Die Körpersprache der Frau in der Tür ließ keinen Zweifel: Peter würde an ihr nicht

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