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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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Könntest du mir ein bisschen helfen?«
    Amy war von hinten herangekommen, absolut lautlos. Bevor die Frau reagieren konnte, packte Amy sie um die Taille und schleuderte sie zur Seite. Die Frau sprang auf und wollte sich mit dem Messer auf sie werfen. Doch Amy schlug es beiseite, sprang um sie herum und nahm sie in einen Halbnelson. Mit dem anderen Arm umschlang sie ihre Taille. Alicia dachte nur: Gottverdammt …
    » Hör auf«, sagte Amy. » Wir wollen mit dir reden, weiter nichts.«
    Die Frau sprach mit zusammengebissenen Zähnen. » Fahr zur Hölle.«
    » Glaubst du nicht, dass ich dir den Hals brechen könnte, wenn ich wollte?«
    » Von mir aus. Und Guilder kannst du ein herzliches Fuck you von mir ausrichten.«
    Amy sah Alicia an. Die hatte das Messer der Frau aufgehoben und klopfte sich den Schnee von der Hose. Greer kam im Laufschritt heran. » Sagt dir der Name was?«, fragte Amy sie.
    Alicia schüttelte den Kopf.
    » Wer ist Guilder?«, fragte Amy die Frau.
    » Was soll das heißen, wer ist Guilder?«
    » Wie heißt du?«, fragte Amy. » Das kannst du mir ruhig sagen.«
    Die Frau zögerte kurz. Dann sagte sie: » Nina, okay? Ich heiße Nina.«
    » Ich werde dich jetzt loslassen, Nina«, sagte Amy. » Versprich mir, dass du dir anhörst, was wir zu sagen haben. Mehr will ich nicht.«
    » Verpisst euch.«
    Amy verschärfte ihren Griff, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. » Versprich. Es. Mir.«
    Noch einmal sträubte sich die Frau und gab dann nach. » Okay, okay, versprochen.«
    Amy ließ sie los. Die Frau stolperte ein paar Schritte vorwärts und fuhr herum. Ein junges Gesicht, nicht viel älter als zwanzig, aber ihre Augen sprachen eine andere Sprache; ihr Blick war hart, beinahe wild.
    » Wer seid ihr?«
    » Das war eine gute Aktion«, sagte Alicia zu Amy. Sie ließ das Messer um den Zeigefinger kreisen und reichte es ihr. » Wo hast du das gelernt?«
    » Ich habe dir zugesehen.« Sie sah Greer an. Sein langer Bart war von Schnee verklumpt wie eine Hundeschnauze. » Lucius, könntest du wieder Wache halten? Und uns Bescheid sagen, wenn der Wagen kommt?«
    » Mehr nicht? Nur euch Bescheid sagen?«
    » Es wäre gut, wenn du ihn auch ein bisschen… aufhalten könntest. Bis wir unser Gespräch beendet haben.«
    Greer lief den Hang hinauf. Amy wandte sich wieder an die Frau und machte eine kleine, aber vielsagende Bewegung mit dem Messer. » Setz dich.«
    Die Frau funkelte sie trotzig an. » Warum sollte ich?«
    » Weil du es dann bequemer hast. Es wird ein Weilchen dauern.« Amy schob das Messer in den Gürtel. Ich brauche es nicht mehr, wenn du dich benimmst. » Wir sind nicht das, wofür du uns hältst. Jetzt setz dich hin.«
    Widerstrebend ließ Nina sich in den Schnee sinken. » Ich werde euch nichts erzählen.«
    » Das bezweifle ich sehr«, sagte Amy. » Ich glaube, du wirst mir alles erzählen, was ich wissen muss, wenn ich dir erklärt habe, was hier passieren wird.«
    » Ich will mit Dani spielen!«
    » Eva, Schätzchen…«
    Das Gesicht des kleinen Mädchens war rot vor Wut. Sie packte einen der Becher, die auf dem Boden standen, und warf ihn in Lilas Richtung, und sie verfehlte sie nur knapp.
    » Jetzt gehst du ins Bett!«, schrie Lila. » Augenblicklich gehst du ins Bett!«
    Die Kleine rührte sich nicht von der Stelle. Ihr Gesicht glühte vor Abscheu. » Du hast mir nichts zu sagen!«
    » Ich bin deine Mutter! Du musst mir gehorchen!«
    » Ich will Dani!«
    Sie hatte eine Handvoll Bohnen genommen, und bevor Lila reagieren konnte, holte das kleine Mädchen aus und schleuderte ihr die Bohnen mit erstaunlicher, vom Hass befeuerter Kraft ins Gesicht. Weitere Bohnen prasselten wie ein Platzregen hinter ihr auf den Boden. Sie sprang auf und rannte durch das Apartment– riss Bücher aus den Regalen, fegte Dinge von den Tischen und ließ Kissen durch die Luft fliegen.
    » Eva, hör sofort auf damit!«
    Das Mädchen hob eine große Keramikvase auf.
    » Eva, nein…«
    Die Kleine hob die Vase über den Kopf und ließ sie herunterfahren, wie jemand einen Kofferraum zuschlägt. Es war kein Klirren, sondern eine Explosion. Die Vase zersprang in tausend umherschwirrende Scherben.
    » Ich hasse dich!«
    Etwas passierte hier, etwas Endgültiges. Das wusste Lila, wie sie in einer tieferen Schicht ihres Gehirns auch wusste, dass das alles schon einmal passiert war. Aber diesen Gedanken konnte sie nicht zu Ende führen. Etwas Hartes, Kantiges traf sie am Kopf. Das Kind bewarf sie mit Büchern.
    » Geh

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