Die Zwölf Türme (German Edition)
gewähren."
"Mit denen kann man sich immer arrangieren", argumentierte Shalid, "denn sie streben nur einen Zustand von natürlicher Stabilität an, der auch für Euer Volk nur von Nutzen sein kann. Und die Lichtgötter üben keinen Zwang aus, um ihre Ziele zu verwirklichen. Außerdem solltet Ihr bedenken, dass die Väter Eurer Rasse, die großen Tharan, immer dem Licht gedient haben und dass das älteste Gesetz der Atlantiden ein Gesetz der Ordnung ist. Wäre es nicht endlich an der Zeit, dass die abtrünnigen Kinder der Tharan wieder auf die Seite des Lichtes zurückkehren?"
Crantor schaute den Weltenwanderer nachdenklich an und sprach leise: "Vielleicht habt Ihr recht und vielleicht ist es auch für mich an der Zeit, die Rolle des ewigen Kriegers zu beenden, in der ich so lange dem Chaos gedient habe. Sagt mir also, was getan werden muss."
Wieder zeigte Shalid auf die Bogenschützin Aleka, die dem Gespräch verständnislos zugehört hatte.
"Sie muss so schnell wie möglich nach Kadrapor gebracht werden, um dann die Flamme des Lichts hierher zu tragen. Dann müsst Ihr mit Eurer Wilden Magie das Dimensionsloch aufreißen und so eine Konjunktion mit anderen Daseinsebenen auslösen. Die Sphären werden sich dabei für einige Augenblicke überschneiden und auch das Kristallschloss von Mahrhy-Thayr wird hier erscheinen. Bevor es jedoch wieder verschwindet, muss die Flamme des Lichts dort hinein gebracht werden, damit das Kristallschloss in dieser Existenzsphäre verbleibt und mit ihm auch ein Teil der Welt Mahrhy-Thayr. Dieses Stück einer anderen Welt wird dann die Stelle des Schattenlandes einnehmen."
"Das Schattenland soll durch den Teil einer anderen Welt ersetzt werden?" fragte Crantor erstaunt, "Wird damit nicht das gesamte Gefüge des Multiversums gestört?"
"Gewiss", meinte Shalid, "aber diese Störung wird nur gering sein, solange die Masse der ausgetauschten Materie etwa gleich groß ist. Natürlich wird es auf der Welt Mahrhy-Thayr einige Verwirrung geben, wenn dort das Schattenland auftaucht. Aber dort kann es keinen Schaden anrichten, denn dort kann nichts überleben, was der Finsternis entsprungen ist."
"Nun gut, Weltenwanderer", sprach Crantor, "dann bringt diese Frau nach Kadrapor."
"Verzeiht, aber das kann ich leider nicht", erwiderte Shalid mit einem verlegenen Lächeln, "Ich kann mich zwar an jeden Ort des Multiversums versetzen, aber dabei kann ich niemanden mitnehmen. Doch Euer Freund, der Elementar, könnte Aleka nach Kadrapor bringen."
"Eure Sonderwünsche nehmen allmählich überhand", brummte der Atlantidenfürst, "Auf jede Gefälligkeit, die ich Euch erweise, folgt gleich eine neue Bitte. Aber ich werde Euch auch diesen Wunsch erfüllen."
"Und wer fragt, wie Ich darüber denke?" rief da Aleka, "Ich weiß nichts von einer Flamme des Lichts. Sagt mir, was das alles zu bedeuten hat, bevor Ihr über mich verfügt, ohne mich zu fragen."
"Ihr werdet es jetzt erfahren", antwortete Shalid und wandte sich erneut an Crantor: "Berührt diese Frau mit dem Machtschwert, damit Janivas Seele wieder mit jenem Teil vereint wird, den Aleka in sich trägt. Denn noch immer ist ein Teil von Janivas Geist in HASSFLAMMEs Klinge gefangen - seit jenem Tage, an dem Ihr die Zwölf Türme vernichtet habt."
Crantor hob daraufhin das Schwert und berührte mit der Klinge Alekas Schulter. Im nächsten Moment sprang ein Lichtbogen von der roten Klinge auf den Körper der jungen Frau über.
Und im selben Augenblick wusste Aleka, dass sie nichts anderes war als eine neue Inkarnation von Janiva, der einstigen Hüterin der Türme, deren Seele nun endlich wieder vereint wurde.
"Ich bin noch immer Aleka", meinte sie benommen, "und zugleich bin ich nun auch Janiva. Nun kenne ich meine Bestimmung und werde mich nicht länger dagegen sträuben."
"Lasst uns endlich aus dieser üblen Gruft verschwinden!" rief da Marida ungeduldig, "Ich will endlich wieder das Tageslicht sehen!"
"Sie hat Recht", meinte Crantor und wandte sich dem Ausgang zu. Die anderen beeilten sich, ihm zu folgen.
"Die Shoggoten haben versagt!" rief ASTEROTH voller Zorn, "Nun bleibt uns keine andere Wahl, als dem Zerstörer selbst entgegenzutreten."
"Er hat noch immer das Schwert der Macht", bemerkte LUZIFER warnend.
"Aber er kann uns nicht alle besiegen", sprach MOLOCH, "Wenn wir ihn gemeinsam angreifen, können wir ihn vernichten."
"Ein solcher Kampf könnte ganz Nimmerwelt zerstören", wandte LUZIFER wieder ein.
"Eher vernichte ich die
Weitere Kostenlose Bücher