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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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fremden Dämonen", antwortete Marida ebenso leise, "aber, um ehrlich zu sein, ich möchte es eigentlich gar nicht genau wissen."
     
    Sie konnten bald nicht mehr sagen, wie weit sie schon hinter dem Weltenwanderer durch den immer tiefer führenden, vielfach gewundenen Stollen gelaufen waren, als es plötzlich vor ihnen etwas heller wurde.
    Der Stollen mündete in eine Höhle, deren Größe alles übertraf, was Marida je gesehen hatte. Die Wände ragten mehr als zwanzig Meter hoch auf, bevor sie sich neigten und in eine gewaltige Felsenkuppel übergingen, die den gesamten Höhlendom wie eine Glocke überspannte. Von irgendwo da oben kam düsteres, blutrotes Licht und erfüllte die gigantische Grotte mit zwielichtigem Halbdunkel. Marida blieb neben Shalid stehen und betrachtete die zernarbten Steinwände. Als sie zur Mitte des unterirdischen Gewölbes blickte, stockte ihr der Atem.
    Vor ihnen lag das Ziel ihres Marsches: der geheime Tempel der dunklen Götter .
    Das monströse Gebilde wuchs wie ein steinernes Geschwür aus dem Boden heraus, ein fast unmöglich scheinender Aufbau, als hätte ein wütender Gigant auf den schwarzen Steinklotz eingeschlagen, bis dieses bizarre Ding entstanden war, dessen Anblick an eine hässliche Grimasse erinnerte, eine Dämonenfratze aus Fels, geschaffen aus geronnener Furcht.
    "In dieses grässliche Ding sollen wir hinein?" fragte Aleka schaudernd, als sie hinter Marida aus dem Stollen herauskam.
    "Wir müssen es", antwortete Shalid, "denn es gilt, ein schreckliches Ritual zu verhindern. Wenn dieses Ritual vollzogen wird, öffnet sich ein Riss im Gefüge dieser Existenzebene, ein Tor zu dunklen und kälteren Sphären. Dann wird Nimmerwelt von Wesen heimgesucht, neben denen sich sogar die Schattenlandbestien wie zahme Haustiere ausmachen. Es sind erbitterte Feinde der Atlantiden und ein Krieg würde entbrennen, der ganz Nimmerwelt in einem Meer von Blut versinken ließe. Wir müssen uns beeilen, denn ich fühle, dass das Ritual bereits begonnen hat."
    Die Männer und Frauen der kleinen Streitmacht packten ihre Waffen fester und rannten auf das dunkle Portal des grässlichen Tempels zu, das ihnen wie das aufgerissene Maul einer riesenhaften Bestie erschien...
     
     
In tiefe Trance versunken hockte Myrddin Emrys auf dem Boden der Höhle unter den Mauern Kadrapors, zu seinen Füßen die kleine, nur noch daumengroße Lichtflamme, die jetzt ruhig und stetig brannte, genährt von der Lebensenergie des Zauberers, die sie vor dem Erlöschen bewahrte.
    Es war still an diesem Ort, Myrddins Atemzüge waren die einzigen vernehmbaren Geräusche. Tief in seinem Innern fühlte er seine Lebensenergie ganz allmählich in die Flamme hinüberfließen. Er wusste nicht, wie lange er hier ausharren musste, aber er war fest entschlossen, die Flamme so lange wie möglich am Leben zu erhalten, selbst wenn das seinen Tod bedeuten mochte.
    Plötzlich drang ein Laut an sein Gehör, der in der hier herrschenden Stille wie ein Peitschenknall wirkte.
    Alarmiert öffnete er die Augen und hob den Kopf.
    Als er die dunkle Gestalt des Shoggoten erkannte, war es bereits zu spät. Ein Schlag von einer unsichtbaren Riesenfaust traf ihn gegen die Brust, riss ihn hoch und schleuderte ihn mehrere Schritte weit zurück, dass er mit dem Hinterkopf gegen die Höhlenwand prallte, wo er benommen liegen blieb. Verzweifelt versuchte er hoch zu kommen, aber sein ganzer Körper war plötzlich wie gelähmt. Er war zu keiner Bewegung mehr fähig und sein Gehirn schien ihm wie in dicke Watte gepackt. Sosehr er sich auch anstrengte, es gelang ihm einfach nicht, sich zu konzentrieren, um den so überraschend aufgetauchten Feind mit Magie bekämpfen zu können.
    Hilflos musste Myrddin zusehen, wie sich die finstere Gestalt des Shoggoten über die kleine Flamme beugte, die jetzt unruhig flackerte, als spürte sie die drohende Gefahr.
    "Er wird sie töten!" dachte er entsetzt, "Alles war umsonst. Jetzt wird die Finsternis siegen."
    Doch da sah er einen Riesen in nachtschwarzer Eisenrüstung hinter dem Dämonen auftauchen, in der Hand ein mächtiges Breitschwert mit dunkler Klinge, auf der silbrige Runen schimmerten. Der Helm des Riesen war mit einem Geweih verziert und an diesem Merkmal erkannte Myrddin, wer das war.
    "Der Jäger!" fuhr es durch sein Hirn, "Der gehörnte Gott! Warum ist er hier?"
    Auch der Dämon hatte jetzt den schwarzen Riesen bemerkt und wirbelte zischend herum. Drohend peitschten seine Tentakel durch die Luft, als er

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